Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
innauen
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Di 12. Sep 2017, 14:56
Hallo, ich habe den Thread ja mal "ein überflüssiger Jahrgang?" betitelt. Ich muss mich korrigieren. Obwohl ich noch nicht viel überzeugendes aus dem Jahr getrunken habe, ist er in Teilen doch zu gebrauchen Grüße, Wolf
„Es war viel mehr.“
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Sauternes
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Di 12. Sep 2017, 20:00
Als Katzenkletterturm , sehr funktionell.
Mi 11. Apr 2018, 22:04
Während alle auf den 17er Jahrgang warten, der ja nicht so groß wie 15 und 16 sein soll, habe ich zum Zeitvertreib noch eine VKN von einem großen Wein aus einem scheinbar schlechten Jahrgang, getrunken zu Ostern: Château Calon-Segur 2002 aus der 0,75l Flasche:Filigraner, klassischer, kühler, bodenständiger Bordeaux mit großer Tiefe. In der Nase eine fast burgundisch feine Note von dunklen Beeren, Holz und Tabak. Am Gaumen sehr feine, facettenreiche Geschmacksnoten von Cassis, Waldbeeren, Tabak und Leder. Beeindruckend was die Calon-Segurs in „schlechteren“ Jahrgängen an Finesse und Eleganz mit sich bringen. Sehr stabile Tannin- und Säurestruktur, die auch noch eine längere Lagerung erlaubt hätte...War über Stunden sehr begeistert von dem Wein, der sich sehr stabil hielt. Für mich 93-94 Punkte! Hätte gerne mehr davon
miromo
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Do 13. Dez 2018, 14:19
Neulich im Glas: Chateau Lagrange 2002 Über die Jahre mehrere Flaschen getrunken, die nach meinem Geschmack speziell anfangs alle überholzt und zu modern daher kamen. Nach nunmehr 16 Jahren scheint der Wein etwas mehr Harmonie gefunden zu haben: Feingliedriges Nasenbild, kühle und reintönige Kirsch-Cassis-Frucht leichter Zedernanklang, nach 1 h Schwarzbrot und Terroirwürze, die aber schon ganz leicht ins liebstöckelige driftet. Am Gaumen feingliedrig und leichtfüßig, Textur seidig bis wässrig (Jahrgang) mit einer eleganten Fruchtsüße, kühle Ausstrahlung, Kakao im Abgang, anfangs noch genügend Fett und Charme um an der 90-Punktegrenze zu kratzen. Allerdings verliert der Wein nach 2-3h an Fett und wird (unter)holziger, Abgang gut aber nach hinten raus leicht wässrig. Kriegt deshalb "nur" 89 Punkte. Auch wenn sich der Wein hinsichtlich Feingliedrigkeit und Eleganz so präsentiert, wie ich es von einem 3. Gewächs erwarte, finde ich, dass der Holzeinsatz hier grenzwertig war. Nach nunmehr 16 Jahren hat der Wein zwar die Holzlastigkeit abgeworfen, scheint aber schon über dem Zenit. Als Essenswein besser als zum solo trinken, das Essen sollte aber nicht zu kräftig ausfallen. Gegen ein erstklassiges, geschmacksintensives Rinderhüftsteak konnte der Lagrange mal gerade so eben gegenhalten.
Vinophile Grüße
Stefan
Olaf Nikolai
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Do 13. Dez 2018, 19:49
Habe das mit dem 02er Calon erst jetzt gelesen. Wird wohl Zeit die Kiste aufzumachen....
Olaf Nikolai
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Do 13. Dez 2018, 21:32
....aber heute gibt es vor dem nahenden Wochenende erst mal einen Petit Village 1979.....
Subadubawein
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Do 10. Jan 2019, 15:35
Pontet Canet
Wie 2014 bereits vermerkt war der bei mir noch auf der langen Bank, jetzt zwischen den Tagen erstmals verkostet. Zunächst auch noch recht sperrig und am meiste erstaunt die junge, sehr dichte Farbe und die offene, wunderbare Cabernet Nase, die aber schnell einem verhaltenerem Eindruck weicht. Der Wein ist erwartungsgemäß erst am Beginn einer offenbar längerwährenden Genussphase. Sehr viel überzeugender am zweiten und besonders am dritten Tag, wo der Wein viel zugänglicher und das immer noch dunkelfruchtig-würzige Finale erheblich ausgeprägter wird. Die nächste Flasche hat dann wohl wieder paar Jahre Zeit Fazit aus der Erinnerung: der Wein ist für den "überflüssigen" Jahrgang mit einer prima Balance komponiert und allemal ein würdiger Pauillac Vertreter. Würde derzeit mit 17/20 bewerten, mit viel Belüftung ab jetzt und in Zukunft mit Potential nach oben zu trinken.
Immer ein Glas, das richtig gut schmeckt. Dabei niemals blöde strunkelig sein. Schön singen. Küssen! Dann wieder: Wein. Und vom Leergut leben. Das wär perfekt. Lebenswunsch zitiert aus: Wiglaf Droste, Nikolaus Heidelbach, Vincent Klink: Wein
maha
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Do 10. Jan 2019, 15:55
Interessant, vielen Dank für diese Wasserstandsmeldung
wir werden uns am Fr. in Frankfurt auch einigen 2002ern widmen. Es wird auf jeden Fall Comtesse, Reserve de la Comtesse und einen weiteren Pauillac geben (wahrscheinlich d’Armailhac)
Gruss Marko
Der schönste Sport ist der Weintransport!
Subadubawein
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Do 10. Jan 2019, 19:05
Marko, wünsche schonmal viel Spaß u.a. mit 02, d'Armailhac war bei mir im Herbst auch im Glas und befand sich in guter Form, wenn auch die Kurve hier wohl nicht mehr ansteigt. Falls in euer Ensemble passend und in der Nähe, einer meiner Lieblingsweine ist momentan Poujeaux aus 2002, der war mir vorher oft unverständlich, hat sich zuletzt prima gefunden und trinkt sich nun mit gut 15 Jahren auf dem Buckel fast schon süffig.
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Fr 11. Jan 2019, 12:43
UlliB hat geschrieben:octopussy hat geschrieben:Am Freitag blind im Glas: 2002 Château Léoville-Barton. Vielleicht hatten wir davon eine schlechte Flasche oder der Wein hatte an dem Abend einfach keine Lust, sich gut zu präsentieren, jedenfalls hat der Wein ziemlich enttäuscht. Als aufgedeckt wurde, fiel es uns schwer, zu glauben, dass wir einen Léoville-Barton im Glas hatten. Irgendwie war da nichts zum Festhalten, kein Grip, eine erstaunlich moderne Stilistik mit durchaus präsentem Holz, nur wenig Profil. Hatte den Wein in letzter Zeit noch jemand anderes und hat positive oder negative Erfahrungen gemacht?
Hallo Stephan, das ist jetzt aber echt ein Zufall. Ich hatte weiter oben im Thread etwas zum 02er LB geschrieben (Beitrag vom 30. Mai) und dort angekündigt, dass ich in absehbarer Zeit eine weitere Flasche aufziehen werde. Am Freitag war es soweit - d.h. wir haben den Wein etwa zeitgleich im Glas gehabt Die von mit weiter oben beschriebene Enttäuschung hat sich leider wiederholt. Der Wein zeigte sich diesmal zwar nicht mehr ganz so verbockt, aber merkwürdig lose geknüpft und eindimensional. Einen Flaschenfehler würde ich nunmehr ausschließen. Der Wein taugt einfach nichts; ein ganz schwacher LB. Gruß Ulli
Die Wahrnehmungen sind wirklich sehr unterschiedlich. Ich hatte in den Jahren zwischen etwa 2011 und 2016 mit bis anhin 9 Flaschen LB 2002 immer sehr gute Erfahrungen gemacht. Für einen LB erschien er mir fast trinkig, jedenfalls viel früher genussreif als üblich, aber im durchaus positiven Sinn. Ein Gast hat sich dann 2016 getraut, den Wein (nachdem er bei fast allen Flaschen zuvor mit von der Partie war!) als gut, aber immer noch zu jung zu bezeichnen. Seither habe ich mit dem Auftischen des LB 2002 aufgehört und bewahre die übrig gebliebenen 3 Flaschen noch auf. In der Zwischenzeit habe ich dafür bei den Einladungen in F mit Weinkennern den Giscours 2000 aus dem Keller geholt. Jedesmal ein Genuss. Ein seidiger Margaux. Leider ist im Sommer die letzte Flasche mit einem Kalbsfilet zusammen unter sehr grossem Beifall geleert worden. Zum Glück habe ich gemerkt, dass ich in grösseren Mengen einen wunderbaren Domaine de Chevalier 2012 liegen habe, der bereits jung riesigen Trinkspass bereitet und zur Überbrückung bis zum Wiedereinstieg mit LB 2002 (erst recht natürlich LB 2000 und Ducru 2000, von denen ich noch nichts angetastet habe) bestens taugt.
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