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Bordeaux 2002 - ein überflüssiger Jahrgang?

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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Tony11

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Re: Bordeaux 2002 - ein überflüssiger Jahrgang?

BeitragMi 8. Dez 2010, 17:13

Hallo Leute

Möchte noch was zum Thread-Titel sagen: Bordeaux 2002 - ein überflüssiger Jahrgang?

Für mich wird das hoffentlich mein 1997er Bordeaux Ersatz-Jahrgang. Wenn die 1997er langsam schwächeln, sollten die 2002er auf ihrem Höhepunkt sein.

Ich steh ganz einfach auf eher leichtere, feminimere Jahrgänge. Sie sind nicht so mastig und breit, überrollen mich nicht mit Tannin und Alkohol. :oops:

Mit den besten Grüssen
Tony Eleven

Soll ich Dir mal was sagen... ? Die nächste Flasche wartet !!!
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Latour

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Re: Bordeaux 2002 - ein überflüssiger Jahrgang?

BeitragMi 8. Dez 2010, 17:24

innauen hat geschrieben:Bei ähnlicher Gelegenheit habe ich eine Imperial erstanden. Waren es 85 Euro? Ein Kollege, dem ich traue, hat den mal geöffnet:

Rollan de By 2002 (Chateau Rollan de By)
[...]
Details unter http://www.verkostungsnotizen.net/vkn_d ... p?ID=30042


dort lese ich: "noch lagern (- 2020)" - das halte ich für mutig! :shock: Vor ca. 2 Jahren waren - zumindest mal meine
Pullen - reif und schon ziemlich weit.
Zahlreiche Grüße
Artur
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Mr. Nebbiolo

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Re: Bordeaux 2002 - ein überflüssiger Jahrgang?

BeitragMi 8. Dez 2010, 17:27

Hallo,

ich hoffe nicht, dass 2002 ein überflüssiger Jahrgang ist, denn das war der erste und letzte Jahrgang, bei dem ich Bordeaux subskribiert habe :o

Die 12 Flaschen aus diesem Jahr machen jetzt einen gar nicht so kleinen Teil meines Bordeauxbestandes aus :oops: :shock: :cry:
Grüße

Klaus
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innauen

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Re: Bordeaux 2002 - ein überflüssiger Jahrgang?

BeitragMi 8. Dez 2010, 17:29

ich werde das Zeitfenster definitiv nicht abwarten :lol: Mag sein, der Wein hält so lange. Aber die 2002er gehören nach meinem Empfinden jung getrunken. Anders als die guten 1997er haben sie auch nicht diese konzentrierte Frucht, die ihnen ein längeres Leben ermöglicht. Wenn, dann hält sie die Säure zusammen und zumindest ich bin kein Fan von alten staubtrockenen Weinen.

Grüße,

wolf
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UlliB

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Re: Bordeaux 2002 - ein überflüssiger Jahrgang?

BeitragMi 8. Dez 2010, 19:16

Na ja, 2002 ein überflüssiger Jahrgang? Ich weiß ja nicht... und nehme mal an, dass der Titel hier bewußt provozierend gewählt wurde ;)

Und ja, da lasse ich mich auch gleich mal provozieren. Tatsächlich ist 2002 unglaublich schwer in irgend eine Schublade zu stecken, zumindest, wenn es um die großen Terroirs auf dem linken Ufer geht (vom rechten hatte ich aus diesem Jahrgang noch nicht viel im Glas).

Manche 2002er sind enorm gut ausgefallen und klar besser als die 2001er der gleichen Erzeuger; konkret fallen mir hierzu z.B. Cos d'Estournel und Mouton Rothschild ein, die beide in 2002 wirklich große Weine produziert haben, die auch lange halten und sich dabei noch positiv entwickeln werden. Auf der anderen Seite gibt es aber auch eine ganze Reihe von veritablen Flops, die weit unter den jeweiligen Pendants des Vorjahres bleiben und auch sonst gemessen an den Möglichkeiten der jeweiligen Erzeuger substandard sind. Beispiele sind Ducru Beaucaillou oder auch ein wirklich sehr enttäuschender Gruaud Larose. Unangenehmerweise lässt sich hier überhaupt kein klares Muster ausmachen: während Gruaud schwach ist, ist sein unmittelbarer Nachbar Lagrange ziemlich gut ausgefallen (wenn auch nicht groß). Generell eher mäßig scheinen die meisten CBs zu sein - und vom rechten Ufer hört man wenig erfreuliches (wie gesagt, kaum eigene Erfahrungen).

Überflüssig? Nein, glaube ich nicht. Heterogen, ja, sehr. Aber das ist das angeblich große Jahr 2003 auch. Und zwar nicht weniger.

Gruß
Ulli
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weinfex

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Re: Bordeaux 2002 - ein überflüssiger Jahrgang?

BeitragMi 8. Dez 2010, 21:57

Latour hat geschrieben:
weinfex hat geschrieben:Und über das Comtesse / Baron Ranking
müssen wir uns noch mal "rantrinken"... :D
Da halte ich klar dagegen.

Hast du eine aktuelle "Wasserstandsmeldung"? Zumindest bei der Arrivage habe ich es so gesehen.


Nichts aus diesem Jahr, wäre aber
doch ein Flight für das nächste anzusetzende
"Meeting"... :?:
Grüsse weinfex
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innauen

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Re: Bordeaux 2002 - ein überflüssiger Jahrgang?

BeitragMi 8. Dez 2010, 23:51

@ Ulli. Klar ist das provozierend gemeint. MS nannte ihn einmal einen "Jahrgang, den keiner wirklich braucht". Da habe ich mir erlaubt doch ein Fragezeichen hinten dran zu setzen. Ausserdem habe ich schon manch Gutes, wenn auch wenig Tiefes, aus 2002 getrunken. Bild

@Andreas
eine aktuelle Notiz zur Comtesse kann ich nachtragen:

Bild

Wobei ich sagen muss, dass andere am Tisch den Wein besser sahen als ich. Aber im Vergleich zu den schwelgerischen Jahrgängen 1995 und 1996 fällt der Wein deutlich ab.

Grüße,

wolf
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Latour

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Re: Bordeaux 2002 - ein überflüssiger Jahrgang?

BeitragDo 9. Dez 2010, 01:41

weinfex hat geschrieben:
Latour hat geschrieben:Hast du eine aktuelle "Wasserstandsmeldung"?

Nichts aus diesem Jahr, wäre aber
doch ein Flight für das nächste anzusetzende
"Meeting"... :?:

ich meine, beide sind jetzt eher verschlossen, aber Versuch macht kluch :D

innauen hat geschrieben:Bild

Wobei ich sagen muss, dass andere am Tisch den Wein besser sahen als ich. wolf

so ungefähr hab ich die Comtesse bei der Arrivage auch gesehen. Selbst meine Frau, die
ja ein absoluter Comtessefan ist, war nicht begeistert und das will schon was heißen ;)
Zahlreiche Grüße
Artur
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dyingromeo

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Re: Bordeaux 2002 - ein überflüssiger Jahrgang?

BeitragDo 9. Dez 2010, 10:40

UlliB hat geschrieben:Manche 2002er sind enorm gut ausgefallen und klar besser als die 2001er der gleichen Erzeuger; konkret fallen mir hierzu z.B. Cos d'Estournel und Mouton Rothschild ein, die beide in 2002 wirklich große Weine produziert haben, die auch lange halten und sich dabei noch positiv entwickeln werden. Auf der anderen Seite gibt es aber auch eine ganze Reihe von veritablen Flops, die weit unter den jeweiligen Pendants des Vorjahres bleiben und auch sonst gemessen an den Möglichkeiten der jeweiligen Erzeuger substandard sind. Beispiele sind Ducru Beaucaillou oder auch ein wirklich sehr enttäuschender Gruaud Larose.
Gruß
Ulli


Hallo Ulli,

ich kann mich deinem Posting im Prinzip voll anschliessen, verstehe aber nicht wieso Du der Meinung bist, dass Ducru eher schwach und auf jeden Fall hinter 2001 anzusiedeln ist.
Ich finde beide Jahrgänge kann man nur sehr schwer -gerade bei Ducru- miteinander vergleichen.
2001 ist ein absolut klassischer Ducru Beaucaillou, nicht zu konzentriert, voll auf Eleganz ausgelegt, samtig mit feinem Tannin.
2002 dagegen würde ich eher der neuen Schule zu ordnen, denn der Wein ist sehr konzentriert, ja kommt fast schwarz ins Glas, mit viel kompakter Frucht, noch sehr viel Tannin und deutlich höherem (spürbarerem Alkohol) als in 2001.
Trotzdem muss ich sagen, dass der Wein -so zumindest mein Empfinden- durchaus zu den Erfolgen in 2002 zu zählen ist. Aktuell kann man ohnehin nicht viel aussagekräftiges hierzu sagen, denn der Wein ist -wie alle guten/großen 2002er- total vernagelt...da hilft auch kein dekantieren!

Richtig gut in dem Jahr finde ich auch:
Plamer, die von Dir genannten Cos und Mouton, Duhart Milon (einfach geiler Zechwein!), Pichon Baron (für mich ganz klar ne Liga über der Comtesse), Montrose (nicht so gut wie 2001, aber auch sehr lecker), Leo Barton (der erste der mir wirklich Freude bereitet hat, vielleicht weil er einfach saftiger ist als andere Jahrgänge?), Lafite (über den brauchen wir aber wirklich nicht mehr zu diskutieren) und auch Sociando Mallet und Lagrange haben schöne Achtungserfolge erzielt.

Hatte kürzlich mal jemand Du Tertre im Glas?
Ist ja sicherlich ein extrem moderner Vertreter...darf man da schon ran?
Ein großer Wurf dürfte es nicht sein...habe aber ein paar Pullen mal um 13.-€ erstanden, die sollten der Qualität aber angemessen sein, oder? :ugeek:
weinfreudige Grüße
Christian

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weinfex

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Re: Bordeaux 2002 - ein überflüssiger Jahrgang?

BeitragDo 9. Dez 2010, 11:22

Jetzt muss ich aber (ausgerechnet ich :D ) mal
ne Lanze für die Comtesse brechen.

An der Arrivage war das für mich mit Lafite und Mouton
zusammen der beste Wein auf der linken Seite. Artur
hat mich schon damals nicht verstanden :P .
Sie hat sich aber damals sehr schnell verschlossen,
manche Flaschen waren aber bereits schon damals reduktiv.
Seither hat sie sich aber auch nicht wirklich mehr "offen"
gezeigt, allerdings immer mit sehr viel Potential.

Baron hat nie wirklich zugemacht und gefällt mir ebenfalls
sehr gut, nur entwickelt er sich zum einen viel zu schnell,
wirkt etwas "blendend", denn es fehlt an Tiefe, und könnte/dürfte
um "die Ecke" gehen, wenn die Comtesse erst erwacht... :lol:
Grüsse weinfex
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