Hallo Jean,
da würde ich eher auf Eugenol (wikipedia: [Link]) als Ursache tippen, der Geruch von Gewürznelke. Das kommt zum Einen durch den Fassausbau in den Wein, entsteht aber auch durch Oxidation bei der Lagerung. Vielleicht ein nicht ganz optimaler Korken, vielleicht aber auch der Hitzejahrgang, keine Ahnung.
Grüße, Josef
Bordeaux 2019
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Re: Bordeaux 2019
Danke, Josef, für den Hinweis und den Link. Wenn das Eugenol wohlgeborener Herkunft ist (griech. Wortbedeutung), so können dessen Wirkungen dafür offenbar umso schlechter sein, wenn ein bestimmtes Maß überschritten ist....stollinger hat geschrieben:Hallo Jean,
da würde ich eher auf Eugenol (wikipedia: [Link]) als Ursache tippen, der Geruch von Gewürznelke. Das kommt zum Einen durch den Fassausbau in den Wein, entsteht aber auch durch Oxidation bei der Lagerung. Vielleicht ein nicht ganz optimaler Korken, vielleicht aber auch der Hitzejahrgang, keine Ahnung.
Grüße, Josef
Gruß
Jean
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Re: Bordeaux 2019
Hallo Jeanpessac-léognan hat geschrieben:Mit deiner Sub-Auswahl 2019 hast du wahrscheinlich nicht viel falsch gemacht, lieber Patrick. Das Einzige, was man dagegen einwenden könnte: In dieser Preisklasse bekommst du die Weine bei der Arrivage vermutlich nicht wesentlich teurer (jedenfalls zeigt sich das bei den 19ern, die jetzt bereits in F erhältlich sind). Dann kann man probieren, bevor man entscheidet. Eine Ausnahme sind Weine mit allgemein steigender Preistendenz, was ich jedoch in dieser Preisklasse höchstens für das (kleine, aber feine) Ferrière sehe. Die richtig gehypten Weine sind meist bereits in der 100€+-Klasse.Patrickr1985 hat geschrieben:Ich hoffe auf meiner Liste ist nix, was ich bereuen könnte?
Viele Grüße
Patrick
Immerhin ist mir von den kleineren Weinen in F auch keiner begegnet, der wesentlich günstiger als in der Sub zu haben war. Das ist doch schon etwas in Zeiten von Negativzinsen bei steigender Inflation...
Gruß
Jean
Vielen Dank fürs Feedback. Stimmt, viel werde ich pro Flasche nicht Spaaren. Ich weiß nicht wie die Preise so in FR im allgemeinen sind - bin ja in DE - aber von dem was ich bis jetzt so via google finde sind es immerhin im Schnitt so 5€ die Flasche. Das summiert sich dann schon auf - ist für mich der Einstieg ins Bordeaux Sammeln, von daher wurde es bei jedem der Weine minimum eine Kiste (und bei Sociando - den ich in der Vergangenheit sehr mochte - deutlich mehr), da summieren sich die 5€ dann auch schon nicht unwesentlich auf ^^ Und der Nachteil, dass ich die Weine nicht probieren kann finde ich jetzt auch nicht so schlimm. Mangels Erfahrung kann ich eh nicht abschätzen, wie sich die Weine vorraussichtlich entwickeln werden und in wieweit ich sie dann mögen würde wenn sie Trinkreif sind. Das vorher probieren können ist da für einen erfahrenen Bordeaux-Kenner, der basierend auf dem jungen Wein eine genauere Vorstellung davon hat, wie der Wein sein wird, wenn er Trinkreif ist, mehr Wert als für mich - der dies komplett nicht abschätzen könnte. Und sollten einige der Weine später meinen persönlichen Geschmack nicht 100%ig treffen, werden sie auf einer Feier verbraten Ist ja alles in einem Rahmen, wo das Preislich durchaus ok ist, zumindest zu einem besonderen Anlass (Runder Geburtstag etc).
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Re: Bordeaux 2019
Hi Steffen,Charmail hat geschrieben:Chateau Kirwan 2019
Er hat einen lebendigen schwarzen Kirschton.[. ..]Ich sehe ihn bei 93-94 Punkte.
Kannst du mir sagen, wie viel Alkohol der Kirwan hat?
Re: Bordeaux 2019
stollinger hat geschrieben:Hi Steffen,Charmail hat geschrieben:Chateau Kirwan 2019
Er hat einen lebendigen schwarzen Kirschton.[. ..]Ich sehe ihn bei 93-94 Punkte.
Kannst du mir sagen, wie viel Alkohol der Kirwan hat?
Der Kirwan hatte 13,5% Vol.Alkohol.
Beste Grüße,
Steffen
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Re: Bordeaux 2019
Nachtrag: Der heute getrunkene PC rehabilitiert den Wein vollkommen. Keine Spur von Eugenol...pessac-léognan hat geschrieben:Danke, Josef, für den Hinweis und den Link. Wenn das Eugenol wohlgeborener Herkunft ist (griech. Wortbedeutung), so können dessen Wirkungen dafür offenbar umso schlechter sein, wenn ein bestimmtes Maß überschritten ist....stollinger hat geschrieben:Hallo Jean,
da würde ich eher auf Eugenol (wikipedia: [Link]) als Ursache tippen, der Geruch von Gewürznelke. Das kommt zum Einen durch den Fassausbau in den Wein, entsteht aber auch durch Oxidation bei der Lagerung. Vielleicht ein nicht ganz optimaler Korken, vielleicht aber auch der Hitzejahrgang, keine Ahnung.
Grüße, Josef
Gruß
Jean
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Jean
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Re: Bordeaux 2019
Ich bin froh, davon (zusammen mit la Gaffelière 2019, zum ersten Mal) heute nach der Arrivage noch vor Weihnachten eine Kiste gekauft zu haben, für 77 CHF (73€) die Flasche wohl kein schlechter Kauf angesichts der jüngsten In-Bottle-Bewertungen von JR und Thomas Parker, aber auch meiner eigenen Verkostung von RS 2020 und 2018 mit Adrian vV im vergangenen Frühjahr.Sauternes hat geschrieben:Ich habe mich kurzfristig auch noch für einen 19er entschieden, wer noch interessiert ist, Rauzan Segla für unter 75€ die Flasche, bei 6er Kiste, gibt es noch ein paar hier: https://www.weinco.de/produkt/chateau-r ... e-40111106.
Das entspricht wohl immer noch dem Anfangssubpreis .
Gruß Heiko
Gruß
Jean
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Re: Bordeaux 2019
Château Giscours Margaux 3eme GCC 2019 (65% CS / 35% M) 13.5% alc
P&P bei zunächst 14°
Dunkles, aber nicht ganz blickdichtes Purpurgranat
Nase: gibt zuerst nach dem Öffnen der Flasche nicht so sehr viel preis. Nach einigen Minuten im Glas entsteigt diesem jedoch eine Orgie von Geruchsnuancen aus (mehrheitlich roten) Früchten, besonders Himbeeren, aber auch sehr reife Ribisl, Blumen, besonders Veilchen, wenig réglisse, frischem Brot und etwas wie frisch gemahlenem, sehr zurückhaltendem Zimt, nur ein Hauch Weihnacht quasi in einem Korb von Frühling und Sommer. Sehr feinduftig.
Gaumen: Hier kommen schwarze Beeren wie Brombeeren, aber auch Schwarzkirschen zum Vorschein, etwas schwarzer Holunder, auch hier wieder Blumen, als kaute man frisch gepflückte Blumenkelche, besonders Veilchen, in ein komplexes Gemisch von verschiedenen Melissenarten getaucht, keine Spur von Holz, ganz feine Tannine von sehr hoher Qualität.
Im langen Abgang hallen die in Melisse getauchten Veilchen nach.
Fazit: Mit dem 19er findet Giscours nach einer Phase, in der man doch etwas auf Power aus war, auf die sehr feine Schiene des feinduftig-feinfruchtig-blumigen Margaux zurück. Keinerlei Alkohol stört den superfeinen und frischen Eindruck.
Man muss bei einem so jungen Wein mit der Bewertung vorsichtig sein, aber das sind schon 94/95 Punkte, und wenn der in 10/12 Jahren hält, was er jetzt verspricht, kann das ein wahrhaft großer Margaux im Bereich von 96/97 Punkten sein.
P&P bei zunächst 14°
Dunkles, aber nicht ganz blickdichtes Purpurgranat
Nase: gibt zuerst nach dem Öffnen der Flasche nicht so sehr viel preis. Nach einigen Minuten im Glas entsteigt diesem jedoch eine Orgie von Geruchsnuancen aus (mehrheitlich roten) Früchten, besonders Himbeeren, aber auch sehr reife Ribisl, Blumen, besonders Veilchen, wenig réglisse, frischem Brot und etwas wie frisch gemahlenem, sehr zurückhaltendem Zimt, nur ein Hauch Weihnacht quasi in einem Korb von Frühling und Sommer. Sehr feinduftig.
Gaumen: Hier kommen schwarze Beeren wie Brombeeren, aber auch Schwarzkirschen zum Vorschein, etwas schwarzer Holunder, auch hier wieder Blumen, als kaute man frisch gepflückte Blumenkelche, besonders Veilchen, in ein komplexes Gemisch von verschiedenen Melissenarten getaucht, keine Spur von Holz, ganz feine Tannine von sehr hoher Qualität.
Im langen Abgang hallen die in Melisse getauchten Veilchen nach.
Fazit: Mit dem 19er findet Giscours nach einer Phase, in der man doch etwas auf Power aus war, auf die sehr feine Schiene des feinduftig-feinfruchtig-blumigen Margaux zurück. Keinerlei Alkohol stört den superfeinen und frischen Eindruck.
Man muss bei einem so jungen Wein mit der Bewertung vorsichtig sein, aber das sind schon 94/95 Punkte, und wenn der in 10/12 Jahren hält, was er jetzt verspricht, kann das ein wahrhaft großer Margaux im Bereich von 96/97 Punkten sein.
Re: Bordeaux 2019
Danke für Deine Notes. Wir fanden den Giscours von den bis jetzt gekauften und probierten 19ern mit Abstand den Besten. So gut, dass meine Partnerin sich selbst ein Sixpack in den Kelle gelegt hat. Auch mal schön, wenn nicht immer ich den Bordeaux kaufen musspessac-léognan hat geschrieben: Château Giscours Margaux 3eme GCC 2019 (65% CS / 35% M) 13.5% alc
P&P bei zunächst 14°
Dunkles, aber nicht ganz blickdichtes Purpurgranat
Nase: gibt zuerst nach dem Öffnen der Flasche nicht so sehr viel preis. Nach einigen Minuten im Glas entsteigt diesem jedoch eine Orgie von Geruchsnuancen aus (mehrheitlich roten) Früchten, besonders Himbeeren, aber auch sehr reife Ribisl, Blumen, besonders Veilchen, wenig réglisse, frischem Brot und etwas wie frisch gemahlenem, sehr zurückhaltendem Zimt, nur ein Hauch Weihnacht quasi in einem Korb von Frühling und Sommer. Sehr feinduftig.
Gaumen: Hier kommen schwarze Beeren wie Brombeeren, aber auch Schwarzkirschen zum Vorschein, etwas schwarzer Holunder, auch hier wieder Blumen, als kaute man frisch gepflückte Blumenkelche, besonders Veilchen, in ein komplexes Gemisch von verschiedenen Melissenarten getaucht, keine Spur von Holz, ganz feine Tannine von sehr hoher Qualität.
Im langen Abgang hallen die in Melisse getauchten Veilchen nach.
Fazit: Mit dem 19er findet Giscours nach einer Phase, in der man doch etwas auf Power aus war, auf die sehr feine Schiene des feinduftig-feinfruchtig-blumigen Margaux zurück. Keinerlei Alkohol stört den superfeinen und frischen Eindruck.
Man muss bei einem so jungen Wein mit der Bewertung vorsichtig sein, aber das sind schon 94/95 Punkte, und wenn der in 10/12 Jahren hält, was er jetzt verspricht, kann das ein wahrhaft großer Margaux im Bereich von 96/97 Punkten sein.
- Jochen R.
- Beiträge: 2646
- Registriert: Mo 6. Dez 2010, 20:53
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Re: Bordeaux 2019
Die Jahrgangskalibrierung begann für mich mit Poujeaux 2019:
Dunkler Kern, Aufhellungen am Rand. Gleich nach dem Öffnen
wunderbare Frucht (v. a. Kirschen und Cassis) in der mittel-
kräftigen Nase, dazu recht kräutrig, dezent Vanille und florale
Noten. Wird mit Luftzufuhr durch frische Minze abgerundet.
Nase klasse, was am Gaumen folgt leider weniger. Mittlerer Körper,
auch hier erst mal Cassis und Kirschen, dazu ein kräutriges Bitterl,
in der Mitte dann irgendwie ein Loch und hinten raus eher kurz bis
mittellang.
In diesem frühen Zustand sind die Weine ja nicht selten "unrund" -
bleibt also zu hoffen, dass sich das in den nächsten Monaten findet.
Viele Grüße,
Jochen
Dunkler Kern, Aufhellungen am Rand. Gleich nach dem Öffnen
wunderbare Frucht (v. a. Kirschen und Cassis) in der mittel-
kräftigen Nase, dazu recht kräutrig, dezent Vanille und florale
Noten. Wird mit Luftzufuhr durch frische Minze abgerundet.
Nase klasse, was am Gaumen folgt leider weniger. Mittlerer Körper,
auch hier erst mal Cassis und Kirschen, dazu ein kräutriges Bitterl,
in der Mitte dann irgendwie ein Loch und hinten raus eher kurz bis
mittellang.
In diesem frühen Zustand sind die Weine ja nicht selten "unrund" -
bleibt also zu hoffen, dass sich das in den nächsten Monaten findet.
Viele Grüße,
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)