Bordeaux 2015
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Re: Bordeaux 2015
Alkohol verkürzt den Abgang? Wie geht das? Und wie beweist man es? Denselben Wein einmal mit mehr, einmal mit weniger Alkohol wird es kaum geben: Selbst wenn man ihn rauszentrifugierte, würde man wohl nicht alle anderen Parameter konstant halten können.
Besten Gruß, Karsten
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Re: Bordeaux 2015
amateur des vins hat geschrieben: wie beweist man es? Denselben Wein einmal mit mehr, einmal mit weniger Alkohol wird es kaum geben.
Klar. Und beweisen lassen sich Geschmacks- und Geruchswahrnehmungen natürlich nicht. Aber als solche (subjektive, wie wahr!) Wahrnehmung hat das ja trotzdem seine Berechtigung, nicht? Sonst könnte man Weinbeschriebe bleiben lassen...
Re: Bordeaux 2015
amateur des vins hat geschrieben:Alkohol verkürzt den Abgang? Wie geht das?
Alkohol betäubt die Geschmackspapillen für einige Sekunden, und in diese Detektor-"Totzeit" fällt der Abgang.
Cheers,
Ollie
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"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard, copropriétaire de Château Smith Haut Lafitte)
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Re: Bordeaux 2015
Ollie hat geschrieben:amateur des vins hat geschrieben:Alkohol verkürzt den Abgang? Wie geht das?
Alkohol betäubt die Geschmackspapillen für einige Sekunden, und in diese Detektor-"Totzeit" fällt der Abgang.
Cheers,
Ollie
Schöner kann man das nicht beschreiben...
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Re: Bordeaux 2015
Du, das war nicht als Angriff gemeint, und ist hoffentlich auch nicht so ankekommen.pessac-léognan hat geschrieben:Klar. Und beweisen lassen sich Geschmacks- und Geruchswahrnehmungen natürlich nicht. Aber als solche (subjektive, wie wahr!) Wahrnehmung hat das ja trotzdem seine Berechtigung, nicht? Sonst könnte man Weinbeschriebe bleiben lassen...amateur des vins hat geschrieben: wie beweist man es? Denselben Wein einmal mit mehr, einmal mit weniger Alkohol wird es kaum geben.
Klar hat das seine Berechtigung. Vollständig subjektiv sollten Weinbeschreibungen aber auch nicht sein, sonst... könnte man sie ja bleiben lassen.
Bei Ollie kann man sich nie so ganz sicher sein, aber tendenziell würde ich hier mal Ironie mit Schmackes annehmen. Sonst müßte man nämlich annehmen, daß Spirituosen so ungefähr garkeinen Abgang haben dürften.pessac-léognan hat geschrieben:Schöner kann man das nicht beschreiben...Ollie hat geschrieben:Alkohol betäubt die Geschmackspapillen für einige Sekunden, und in diese Detektor-"Totzeit" fällt der Abgang.
Meine Zweifel sind übrigens immernoch genausogroß. Zumal Alkohol nicht nur ein prima Lösungsmittel für viele Stoffe ist, sondern auch die Durchlässigkeit diverser Schleimhäute vergrößert. Aber vielleicht kann ja jemand irgendwelche Studien zu dem Thema verlinken?
Zuletzt geändert von amateur des vins am So 26. Apr 2020, 21:13, insgesamt 1-mal geändert.
Besten Gruß, Karsten
Re: Bordeaux 2015
amateur des vins hat geschrieben:Bei Ollie kann man sich nie so ganz sicher sein, aber tendenziell würde ich hier mal Ironie mit Schmackes annehmen.
"Moi?" - "Vous." - "Non!" - "Si." - "Oooh!"
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Re: Bordeaux 2015
mmh, ist wohl nicht so einfach wie angenommen. Kommt auf das Aroma und die Tannine an. Ich habe aber nur gerade den jeweiligen Abstract gelesen.
Kokosnuss Arome hat einen längeren Abgang bei höherem Alkohol. Wenn gleichzeitig florale Aromen vorhanden sind, wird dieser aber wieder verkürz. Aufdie Länge von Paprika-Aroma hat der Alkoholgehalt keinen Einfluss.
Wine finish in red wine: The effect of ethanol and tannin concentration
Höhere Alkoholgehalt führt zu einer erhöhten Freisetzung von Estern (Fruchtaromen) im Mund, sie werden also nicht geschluckt ohne aromatisch zu wirken. Flüchtige Ester werden mit mehr Alkohol verstärkt unmittelbar in der Mundhöhle freigesetzt.
Effects of Ethanol Concentration on Oral Aroma Release After Wine Consumption
Den größten Einfluss haben aber wohl die phenolischen Verbindungen. Flavonoide (also die Farbstoffe) vermindern die Freisetzung von Estern in der Mudhöhle. Phenolische Säuren bgünstigen hingegen die intra-orale Freisetzung.
Aroma release in the oral cavity after wine intake is influenced by wine matrix composition
Ich habe nicht übersprüft, ob die Publikationen state-of-the-art sind. Vielleicht gibt es auch grundlegendere oder allgemeinere Arbeiten. Muss aber sagen, ist eigntlich eine ganz interessante Fragestellung.
Grüße, Josef
p.s.: Karsten, falls es von dir ironisch gemeint war. So was verstehe ich nicht
Kokosnuss Arome hat einen längeren Abgang bei höherem Alkohol. Wenn gleichzeitig florale Aromen vorhanden sind, wird dieser aber wieder verkürz. Aufdie Länge von Paprika-Aroma hat der Alkoholgehalt keinen Einfluss.
Wine finish in red wine: The effect of ethanol and tannin concentration
Höhere Alkoholgehalt führt zu einer erhöhten Freisetzung von Estern (Fruchtaromen) im Mund, sie werden also nicht geschluckt ohne aromatisch zu wirken. Flüchtige Ester werden mit mehr Alkohol verstärkt unmittelbar in der Mundhöhle freigesetzt.
Effects of Ethanol Concentration on Oral Aroma Release After Wine Consumption
Den größten Einfluss haben aber wohl die phenolischen Verbindungen. Flavonoide (also die Farbstoffe) vermindern die Freisetzung von Estern in der Mudhöhle. Phenolische Säuren bgünstigen hingegen die intra-orale Freisetzung.
Aroma release in the oral cavity after wine intake is influenced by wine matrix composition
Ich habe nicht übersprüft, ob die Publikationen state-of-the-art sind. Vielleicht gibt es auch grundlegendere oder allgemeinere Arbeiten. Muss aber sagen, ist eigntlich eine ganz interessante Fragestellung.
Grüße, Josef
p.s.: Karsten, falls es von dir ironisch gemeint war. So was verstehe ich nicht
Re: Bordeaux 2015
Naja, ich bezweifle jetzt einfach mal, daß der Wein mit 14.5% (3% weniger) einen signifkant längeren längeren Abgang gehabt hätte.
Cheers,
Ollie
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Re: Bordeaux 2015
Wie jetzt - das sind doch nur 0,5% weniger!Ollie hat geschrieben:Naja, ich bezweifle jetzt einfach mal, daß der Wein mit 14.5% (3% weniger) einen signifkant längeren längeren Abgang gehabt hätte.
Josef, als hätte ich's mir gedacht!
Äh, was jetzt genau...?stollinger hat geschrieben:p.s.: Karsten, falls es von dir ironisch gemeint war. So was verstehe ich nicht
Das ist mein bitterer alkoholischer Ernst: Solange mich niemand vom Gegenteil überzeugt, glaube ich nicht daran, daß ein bißchen mehr Alkohol den Abgang verkürzt. Durch meine Affinität zu Südfranzosen bin ich öfter mit hohen Alkoholgraden konfrontiert, als mir lieb ist. Der von pessac beschriebene Effekt hat sich mir ganz subjektiv bisher nicht aufgedrängt.
Besten Gruß, Karsten
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Re: Bordeaux 2015
amateur des vins hat geschrieben:Bei Ollie kann man sich nie so ganz sicher sein, aber tendenziell würde ich hier mal Ironie mit Schmackes annehmen. Sonst müßte man nämlich annehmen, daß Spirituosen so ungefähr garkeinen Abgang haben.
Schön, gibt's die Ironie. Bis zu unserem Abgang von der Bühne. Sogar Trump versucht's ja damit. Das gerät ihm aber wie alles ziemlich daneben. Soll er sein Desinfektionsmittel selber saufen...
Zum Glück bleiben wir im Forum - bei allen Uneinigkeiten - beim Wein. So bleibt's beim (kurzen) Abgang des Weins, während die Trumpfans - wenn sie dessen Sarkasmus aufsitzen (wer hat ihm übrigens erklärt, was Sarkasmus ist?) - ihre Dummheit mit einem eher qualvollen ihrer Wenigkeit bezahlen. Trampels Kollateralschaden?