Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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Re: Bordeaux 2009

Di 20. Feb 2024, 14:49

Chateaux Poujeaux Moulis-en-Medoc 2009

Dunkles Rot mit nur geringer Randaufhellung

Duftet nach Rose, old-school Veilchenseife, Mon-Cherie mit Marzipan, sehr interessant.

Säurebetonte, dunkle Schokolade mit sauren Cranberries, Tannine minimal süß daherkommend, harmonisch, kühl.

Wunderbarer säurebetonter Bdx, 2009 würde man blind nich raten, kühl, gereift. 90 Punkte, trinken 21-32

Gruß Stefan

Re: Bordeaux 2009

So 31. Mär 2024, 18:25

Hallo!

Vorgestern und gestern gab es Capbern-Gaqueton 2009 zum Abendessen. Was wieder auffiel, war erneut ein deutlicher Zugewinn an Frucht und Charakter am zweiten Tag. Der Wein war am ersten schon ganz gut, aber auch ein wenig langweilig bzw. leicht spannungsarm. Davon war aber am zweiten Tag nichts mehr zu spüren: viel Cabernet-Frucht (sogar mit etwas Tiefe), deutlich als Bordeaux zu erkennen und die etwas weichen Holz- bzw. Röstaromen voll integriert. Viele Stimmen auf ct halten den für auf dem Zenit. Das sehe ich nicht so, denn da kommt offensichtlich noch was. Ein Riese wir es wohl nicht mehr; wenn man aber ans PGV denkt, dann vielleicht doch.

Herzliche Grüße

Lars

Re: Bordeaux 2009

Mi 8. Mai 2024, 22:45

Meditationswein am Ende eines sehr schönen Abends:

Gruaud Larose 2009

Mitteldichtes, eher helleres Rubinrot, leichte Randaufhellung, etwas extrakttrüb.
Sehr duftige Nase: vorwiegend Zigarrenkiste, aber mit sehr, sehr vielen Obertönen.
Am Gaumen wieder (lediglich) mittelgewichtig; feine Extraktsüße. Ohne jede Harschheit, aber mitnichten labberig. Kaum noch Primärfrucht, aber extrem stimmig und balanciert! Ein wenig Pflaume vielleicht.

Bin gerade so schwer begeistert wie selten von Bordeaux. Ulli fand ihn 2017 ziemlich châteauneufesk, aber das konnte ich schon damals nicht nachvollziehen. Und trotz völliger Reife und Intensität, würde ich ihm keine "2009-Wucht" attestieren.

Großartiger Wein (für mich)!

Re: Bordeaux 2009

Do 9. Mai 2024, 14:39

amateur des vins hat geschrieben:Meditationswein am Ende eines sehr schönen Abends:

Gruaud Larose 2009

Mitteldichtes, eher helleres Rubinrot, leichte Randaufhellung, etwas extrakttrüb.
Sehr duftige Nase: vorwiegend Zigarrenkiste, aber mit sehr, sehr vielen Obertönen.
Am Gaumen wieder (lediglich) mittelgewichtig; feine Extraktsüße. Ohne jede Harschheit, aber mitnichten labberig. Kaum noch Primärfrucht, aber extrem stimmig und balanciert! Ein wenig Pflaume vielleicht.

Bin gerade so schwer begeistert wie selten von Bordeaux. Ulli fand ihn 2017 ziemlich châteauneufesk, aber das konnte ich schon damals nicht nachvollziehen. Und trotz völliger Reife und Intensität, würde ich ihm keine "2009-Wucht" attestieren.

Großartiger Wein (für mich)!


Ich kann das nur unterschreiben, ein herrlicher Wein und wie viele 2009er nun langsam in einem top Trinkfenster... Hier meine Notiz von vor ca. 1 Jahr...

"Dichtes Rubin. Die Nase ist reiffruchtig, zeigt eine feine Würze, dezent laktische Noten, Kirsche, schwarze Johannisbeeren. Im Gaumen rund, weich, top Frucht, feines Tannin, die Säure ist stimmig, der Alkohol überbordet nicht, der Wein hat Struktur, Dichte und Länge. Macht Spass, wie viele 09er am Anfang eines langen Trinkfensters. Jetzt bis 2040+" 94 vvPunkte

Cheers,

Adrian

Re: Bordeaux 2009

Do 9. Mai 2024, 14:47

vanvelsen hat geschrieben:Ich kann das nur unterschreiben, ein herrlicher Wein und wie viele 2009er nun langsam in einem top Trinkfenster...
Da hatten wir ja deutlich unterschiedliche Assoziationen. :lol:
Ich war aber auch nicht im Analysemodus. Und dem Wein tut das eh keinen Abbruch. :ugeek:

Mal schauen, wie er sich heuteabend präsentiert...

Re: Bordeaux 2009

So 12. Mai 2024, 21:50

Gruaud Larose 2009

Die letzte Pfütze stand jetzt 4 Tage im WK. Völlig stabil; höchstens ein μ mehr Herbheit. Schön, das!

Re: Bordeaux 2009

Mo 20. Mai 2024, 21:37

Hervorragend sowohl solo als auch als Begleiter der rustikalen Lammkeule im Kartoffelbett zeigte sich der

Rauzan-Ségla 2009

Das Karl-Lagerfeld-Sonderetikett anläßlich des 350-jährigen Jubiläums des Weinguts ist immernoch scheußlich, aber sei's drum.

Die Nase deutlich beginnend (aber nicht mehr!) tertiär: Neben Restfrucht (schwarze Johannisbeere, Spuren von Blaubeere) Anfänge von Zigarrenkiste und Sattelleder; beides hält sich in etwas die Waage. Exzellent eingebundene dezente Ausbau- und empyreumatische (Bleistift, Zartbitterschokolade) Aromen. Schöne Frische irgendwo zwischen Menthol und Eukalyptus.

Am Gaumen seidiger Antrunk, mittelkräftige und relativ feinkörnige Tannine. Jetzt mehr Röstaromen, deutlicher Bleistift, schwarze Oliventapenade, Lakritz, aber alles im Rahmen. Eher milde, aber ausreichende Säure. Neben der schwarzen und (dunkel-)blauen Frucht blitzt kurz etwas Schwarzkirsche durch.

Langer zartbitterer Abgang.

Das ist schon ziemlich großes Kino. Hat sich entwickelt (hier meine Notiz aus 12/2017), ist aber weiterhin richtig, richtig gut!

Re: Bordeaux 2009

Fr 24. Mai 2024, 00:06

schneesurfer hat geschrieben:Hallo Matthias,
definitiv, natürlich ging mit dem Sauerstoff auch eine Temperaturerhöhung einher.
Das hat sicherlich zu deinen genannten und meinen geschmeckten Veränderungen beigetragen.

Habe mal die Forums-Suche bemüht und bin auf die VKN von Ledexter aus Juni 2017 gestoßen:

ledexter hat geschrieben:2009 Chateau Le Crock, Saint-Estephe, France
...der Le Crock hat eine sehr stoffige Beschaffenheit. In der Nase Pflaume, Glühweinbonbons, Kirschlikör, Weihnachtsgewürze und Zimt, dazu edles Holz. Auf der Zunge wieder satte Weihnachtsgewürze, Lakritz und wieder die eingelegten Pflaumen. ..., leicht grüne Noten und dazu eine sehr spitze Säure...
89P


Nunja, deckt sich ziemlich mit meinen Eindrücken. Scheint sich jedoch über die Jahre und ein wenig Luft zu geben.

....der gestern getrunkene du Glana 09 vermochte hingegen kein solches Comeback hinzulegen wie dieser LeCrock.
Du Glana ist bislang eine der größten Enttäuschungen aus '09, schade.

Grüsse und guten Start in die Woche

den habe ich jetzt auch endlich geöffnet: die farbe ist ein intensives dunkelrot ohne jede reife / brauntöne.
ledexters aromenprofil im duft passt gut, tolle intensive nase.
auf der zunge jetzt etwas weniger frucht, vorne fast etwas "schlapp" (der duft verspricht mehr aroma) und kaum noch grüne oder spitze säure, im gegenteil, der wein ist zwar weiter sehr stoffig und tanninbetont, aber cremiger und weicher mit viel körper (vom alkohol - 14%). jetzt auf dem höhepunkt, wird nicht mehr besser, da frucht und säure auf dem rückzug...
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