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Bordeaux 2021

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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diogenes

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Re: Bordeaux 2021

BeitragSa 14. Mai 2022, 09:46

vanvelsen hat geschrieben:

Ich wiederhole hier genau das, was ich beim 2020er gepostet habe. Und ja, diese Aussage kann ich vermutlich auch nächstes Jahr wieder brauchen.

Hier meine kurze, mit Augenzwinkern gemeinte Theatervorstellung in 10 Akten... ;)

1. Über die Jahrgangsqualität diskutieren und verhaltene Euphorie äussern
2. Annahmen zur Preisgestaltung äussern
3. Jahrgangsqualität anzweifeln
4. Erste Vorjahrgangs-Nachkauf-Bekundungen aussprechen
5. Sich an den ersten zu hohen Preisen echauffieren
6. Jahrgangs-Boykott aussprechen
7. Rudelverhalten beobachten
8. Vorjahres-Nachkauf-Bekundungen intensivieren
9. Die Weingüter ächten, welche den preislichen Bogen total überspannen
10. Dennoch ein klein wenig oder auch ganz viel kaufen (vielleicht auch heimlich)

Im nächsten Jahr geht's dann bei Punkt 1 wieder los... das wäre dann der 2022er.

Nochmals, das hier ist mit Augenzwinkern gemeint und kein Angriff auf Einzelpersonen.

Weinfreundliche Grüsse,

Adrian


Ich habe es gerade noch mal überprüft. Stimmt alles.
carpe vinum!
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ledexter

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Re: Bordeaux 2021

BeitragSo 15. Mai 2022, 10:48

Selten war ich so unsicher und somit bange gespannt wie bei dieser Bordeauxreise zur Verkostung der Fassmuster 2021. In ganz Europa gab es Wetterkapriolen. Nässe, Mehltau, Kälte zur Blüte, Frost, ein kühler Sommer. Wetter und Klima erinnerten an die 90er Jahre. Ob das dann heute große Weine werden können? Andererseits waren die Winzer und Weinberge 20-30 Jahre weiter. Rebalter, Pflanzdichte, nachhaltiger Weinbau... Könnte das sogar zusammen mit der Kühle und der Pause im heißen Klima sehr gut passen?

Wie in den meisten Regionen Europas lautet der Tenor »2021 - zurück zur Klassik!«. Oder wie es mein bester Rhône-Winzer Tardieu noch treffender zusammenfasste: »Back to the future«. 2021 ist für ihn ein ganz großes und aufregendes Jahr. Pikant, vibrierend, frisch, alkoholarm. Klassisch. Best of both worlds! Hat uns die Natur ein Jahr und Klima beschert, dass wir sonst in den letzten Jahren nur mühsam in den Hochlagen Europas finden konnten?

2021 ist so ein archetypischer Bordeaux-Jahrgang, wie es ihn schon lange nicht mehr gab. Reif und fruchtoffen wie 2014, geradeaus und klassisch wie 2012 und elegant wie 2008. Manch erfahrener Verkoster zieht sogar Parallelen zu 1988... Geprägt von genialer, kühler Eleganz. Sehr schick, fein, dabei aber auch so spannungsgeladen – ein absolutes Traumjahr für Finesse-Trinker.

Lobenberg
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vonKorf

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Re: Bordeaux 2021

BeitragSo 15. Mai 2022, 11:11

...fehlt nur noch der Begriff "hedonistisch" ....
sonst (fast) alles drin :D
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Sauternes

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Re: Bordeaux 2021

BeitragSo 15. Mai 2022, 13:38

vonKorf hat geschrieben:...fehlt nur noch der Begriff "hedonistisch" ....
sonst (fast) alles drin :D

Wird ersetzt durch " sehr schick, fein " :lol:
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Olaf Nikolai

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Re: Bordeaux 2021

BeitragSo 15. Mai 2022, 19:22

Nee nee Jungs. So geht das nicht. Und dann weint auch noch der Adrian weil er sich nicht ernst genommen fühlt....au weih!
Zum Glück hat Jane eine durchaus realistische Einschätzung gegeben:



“ And you have to hand it to the Bordelais for their mastery of the message. A series of disasters throughout the growing season, alcohols up to 2% lower than the past few years despite widespread chaptilisation, and yet there is a chorus of praise comparing the wines to a modern-day 1996, or the graceful 2001.

I hate to break the mood, but the reality is that this vintage was the most challenging in Bordeaux since 2013. It is a far better year overall, with some excellent wines, but in too many cases you will find more pleasure elsewhere – and it looks like prices are not going to come down far enough to justify stocking up widely.”
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innauen

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Re: Bordeaux 2021

BeitragSo 15. Mai 2022, 20:25

Hallo,

ich sag´s mal so. Ich hab keinen einzigen Wein verkostet; einiges gelesen. Und dann ist ja auch noch viel in der Welt los. Das Zitat, das Olaf wiedergibt, passt sehr schön zu meinen Vorurteilen. Deshalb: Treffender kann man den Jahrgang für mich nicht zusammen fassen. Damit begründe ich erstmal nur meine eigene Kaufentscheidung. Kann ja sein, dass ich - overall - damit falsch liege. Eine gute Ausrede für eine Kaufpause ist es gleichwohl.

Grüße,

wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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ledexter

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Re: Bordeaux 2021

BeitragSo 15. Mai 2022, 20:40

Denke auch Jane Austen und Jancis Robinson werden recht behalten.
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Trotzki

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Re: Bordeaux 2021

BeitragSo 15. Mai 2022, 20:56

Wissen, werden wir es erst, wenn wir den Wein im Glas haben. Ich freue mich jedenfalls auf einige elegante, fruchtbetonte und "trinkige" Weine. Kaufdruck besteht aber nicht, das stimmt!
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vanvelsen

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Re: Bordeaux 2021

BeitragMo 16. Mai 2022, 14:24

Olaf Nikolai hat geschrieben:Nee nee Jungs. So geht das nicht. Und dann weint auch noch der Adrian weil er sich nicht ernst genommen fühlt....au weih!

Wo weine ich denn genau und fühle mich nicht ernst genommen? Hab ich was verpasst?
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nono

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Re: Bordeaux 2021

BeitragMo 16. Mai 2022, 17:31

Ich lese die Verkostungsnotizen jedenfalls jedes Jahr gerne, die persönlichen Spitzen kann ich nicht nachvollziehen...
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