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Bordeaux 2009

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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port_ellen

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Re: Bordeaux 2009

BeitragFr 31. Jul 2020, 22:06

lese gerade die notiz zu retout von nono vom mai - meiner hatte deutlich weniger frucht.
habe noch ein paar buddeln und plane, die in den nächsten 3-5 jahren zu trinken, ich berichte.
...and you may ask yourself - well...how did I get here ?
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amateur des vins

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Re: Bordeaux 2009

BeitragMo 24. Aug 2020, 10:41

Während der Chablis richtig klasse war, kann ich das von der zweiten BYO-Buddel leider nicht behaupten:

Ch. Haut-Bailly 2009

Direkt nach dem Öffnen ziemlich holzig-kokelig und recht harsch. Nicht so barock wie manche 2009er, sondern kraftvoll, aber schlank: "drahtig", könnte man sagen. Auch die Frucht war keineswegs mollig, abgesehen davon, daß garnicht soviel davon da war. Habe dann karaffieren lassen. Zum Essen ging's, ohne viel Freude zu bereiten.

Rund 40% habe ich wieder mit nach Hause genommen und am nächsten Tag mit mehr Fokus nachverkostet. Zuerst fällt eine ganz, ganz leichte Oxidationsnote auf, die am Tag zuvor noch nicht da war, oder mir nicht auffiel. Das kann man dem Wein nach der doch etwas rustikalen Behandlung aber auch nicht wirklich anlasten.

Sehr dicht und konzentriert, aber dennoch und trotz Reife eher kühler Charakter. Sehr "schwarz": sehr dunkle Schokolade, auch ein bißchen Tapenade. Holzig riecht er nun nicht mehr, dafür kokeliger. Frucht scheint auf dem Rückzug zu sein; etwas Cassis finde ich noch.

Kräftige, mittelfeine Tannine; schöne Säure. Hier dann wieder kräftige Röstaromen und im Abgang unangenehm holzig bitter.

Definitv in keiner guten Verfassung. Ich bin zwar nicht in die Mysterien des Bordelais eingeführt, aber wenn das kein Verschluß ist, dann weiß ich auch nicht. Schade, denn die letzten VKN z.B. auf ct lasen sich vielversprechend. Außerdem hatte ich gehofft, daß 2009 als eher zugänglicher Jahrgang helfen würde. Shit happens. Keine Ahnung, ob er in etlichen Jahren den exorbitant guten Bewertungen gerecht werden wird.
Besten Gruß, Karsten
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2009

BeitragMo 24. Aug 2020, 11:57

Dann werde ich den 2010er Haut-Bailly, von der Schweizerischen WZ im April dieses Jahres zum 10er Bdx des Jahres erkoren (als einziger mit 20/20 Punkten!), erst recht noch liegen lassen (müssen)...
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2009

BeitragDi 8. Sep 2020, 12:23

Kurznotiz aus der Erinnerung von letztem Freitag:
Château Rouget Pomerol 2009 14.5%
Nach einem feinen Château du Tertre 2012 zum Hauptgang, der für den Jahrgang überraschend vielfältig im Gaumen daher kam, hat dieser 'kleine' Pomerol aus großem Jahr zur Käseplatte den Margaux zuvor ganz klar in den Schatten gestellt. Unglaublich fruchtige Nase und hochkomplex am Gaumen: Trockenbirnen, Weintrauben, Cassis, Griottes, frisches Leder und extrem feines Zedernholz wechseln sich ab, überlagern sich, viel Power und doch super elegant, feine, noch nicht ganz weggeschmolzene Tannine. Meines Erachtens auf dem Zenith, auf dem er sich noch 5 Jahre halten könnte, nach der Auffassung eines Tischgenossen noch mindestens 5 Jahre davon entfernt.
Jedenfalls momentan 94 P, ein beinahe großer Wein für knapp 40€ (wenn ich mich richtig erinnere), ergo fantastisches PGV!
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Lorne Malvo

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Re: Bordeaux 2009

BeitragDi 15. Sep 2020, 08:21

amateur des vins hat geschrieben:Ch. Haut-Bailly 2009
definitv in keiner guten Verfassung. Ich bin zwar nicht in die Mysterien des Bordelais eingeführt, aber wenn das kein Verschluß ist, dann weiß ich auch nicht. Schade, denn die letzten VKN z.B. auf ct lasen sich vielversprechend. Außerdem hatte ich gehofft, daß 2009 als eher zugänglicher Jahrgang helfen würde. Shit happens. Keine Ahnung, ob er in etlichen Jahren den exorbitant guten Bewertungen gerecht werden wird.


Danke für die Notiz, Karsten.
Ist ja echt ziemlich enttäuschend. Habe den Wein auch noch nicht angerührt.
Genau den wollte ich mir eigentlich mal im Winter vornehmen :o
Dann lassen wir das besser mal noch liegen und ich nehme lieber noch den 2008er. :idea:
Da habe ich auch noch ein Fläschchen.
„Weine nicht, weil es vorbei ist, sondern lächle, weil es schön war.“
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nono

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Re: Bordeaux 2009

BeitragDo 1. Okt 2020, 12:01

2009 Batailley
Den hätte ich niemals als 2009 Bordeaux erkannt, das geht für mich in Richtung 2004 oder 2006.
Die überaus dunkle Frucht-mit Mühe vermag ich Brombeere und schwarze Johannisbeere -aber schon leicht verschliffen- zu erkannen
Die "Eisenbahnschwellen", die der Kollege amateur des vins im Juni erwähnte, kann ich gut nachvollziehen, ebenso die beginnenden tertiären Noten, das ätherische Element eher nicht.
Dann wird es noch dunkler: klassisch Zedernholz, Tabak, kein Gaumenschmeichler.
Ich bin ( ob des Jahrgangs ) überrascht und verzückt ( richtig Paulliac).
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Weinschlürfer

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Re: Bordeaux 2009

BeitragDo 1. Okt 2020, 13:07

Ich hatte den Batailley vor ca 1,5 jahren und fand ihn unglaublich fruchtig und schon gut trinkreif.
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duhart09

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Re: Bordeaux 2009

BeitragDo 1. Okt 2020, 17:40

Auch bei mir gab's vor ein paar Tagen den Batailley 2009 aus der Demi. Keine Notizen gemacht, aber klar näher an der Primär- als an der Tertiärfrucht, dunkelbeerig, immer noch ordentlich tanninbeladen und Pauillac-typisch. Mach' mir da herzlich wenig Sorgen um die reichhaltigen Vorräte dieses Weins!

Gruß
Uli
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Herr S.

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Re: Bordeaux 2009

BeitragFr 6. Nov 2020, 19:31

Moin,

gerade zum zweiten Mal nach 2017 im Glas und mit schöner Entwicklung:

Bild

Für einen Preis von m.W. unter 30€ in der Subs ein fairer Gegenwert mit der Hoffnung auf mehr in 3-5 Jahren.

Viele Grüße,
Björn
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"Not that we needed all that for the trip, but once you get locked into a serious drug-collection, the tendency is to push it as far as you can." (Hunter S. Thompson, Fear and Loathing in Las Vegas)
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Jochen R.

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Re: Bordeaux 2009

BeitragSa 7. Nov 2020, 18:59

Ergänzend zu Björn´s VKN:
Ich trinke gerade immer mal wieder einen "kleinen" bzw. "mittleren"
2009er zum Essen. M. M. fast durch die Bank ein tolle Sache!

Ein damals gehypter 2009er, der "Nectar des Bertrands" - jung fand ich
den sowas von genial - ist dagegen hinsichtlich der Vorschußlorbeeren
jetzt m. M. eine Entäuschung. Die Nase durchaus schön, am Gaumen ein
einfaches Weinchen, eindimensional und kurz. Kann mir keiner erzählen,
dass der noch arg viel besser wird.

Viele Grüße,
Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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