Do 14. Dez 2023, 16:40
Man kann Tage auch in Stunden messen. Oder in Vielfachen der Planck-Zeit.Ollie hat geschrieben:Äh?! Wieso anderthalb Tage? Hier geht's um Stunden. Stun-den!
Ach deswegen kommt der Korken wieder auf die Flasche. Oder nicht. Oder |Korken-auf-Flasche⟩ und |Korken-nicht-auf-Flasche⟩ werden superponiert, bis die Gäste kollabieren.Ollie hat geschrieben:Außerdem: In einem großen Glas bekommt der Wein eine große Oberfläche und nimmt schneller Temperatur an, deswegen entwickelt er sich schneller als in der Flasche oder in der Karaffe.
Do 14. Dez 2023, 17:15
Do 14. Dez 2023, 18:12
amateur des vins hat geschrieben:Ach deswegen kommt der Korken wieder auf die Flasche. Oder nicht. Oder |Korken-auf-Flasche⟩ und |Korken-nicht-auf-Flasche⟩ werden superponiert, bis die Gäste kollabieren.
schneesurfer hat geschrieben:Hatte bislang nur den Talbot aus 1990 und der ist unter meinen Top 10 ever.
Do 14. Dez 2023, 22:11
Do 14. Dez 2023, 22:39
Ollie hat geschrieben:Meine persönliche Standardvorgehensweise für alte Bordeaux:
0. Flasche, Ersatzflasche (d.h. hier die zweite Magnum 1995er Talbot, so vorhanden) bzw. Ersatzwein (also ein ganz anderer Wein) mindestens einen Tag senkrecht stellen, damit das Depot nach unten rutscht. (Schon gemacht, wie ich lese.
1. Zwei Stunde vor dem Servieren den Wein langsam (nicht plätschernd) dekantieren; das Depot muss raus, sonst wirbelt es beim Einschenken immer auf. Karaffe sollte eher vasenförmig als superbauchig sein. (Könnte auch eine leere Magnumflasche sein.)
2. Wein (angemessene Portion for future use, s.u.) in ein großes Glas (ggf. in zwei Gläser) schenken und direkt probieren, ob er okay ist. Sonst Ersatzflasche/-wein aktivieren.
3. Okayen Wein vorsichtig (nicht plätschernd) in die gereinigte Flasche verbringen; Korken drauf.
4. Falls sich der Wein im Glas in den ersten 15 bis 30 Minuten signifikant verbessert, Korken von der Flasche runter, sonst Korken drauflassen. Sollte der Wein nach 30 Minuten immer noch hart und verschlossen wirken, sofort sturzkaraffieren, also plätschernd und in eine sehr bauchige Karaffe. Stoßbeten und Ersatzwein aktivieren (je nach Alter mit ähnlicher Prozedur). (Sturzkaraffieren geht nur nach vorheriger Abscheidung des Depots, deshalb der Aufwand.)
5. Falls sich der Wein im Glas über die Zeit weiter signifikant verbessert, den Wein in eine bauchige Karaffe stürzen. Die Restentfaltung findet dann im Glas der Gäste statt. Wenn der Abend lang genug bzw. es genug andere Weine gibt, wird der Talbot sich in der Karaffe weiter verbessern. (Das berühmte beste Glas gibt's aber eh erst am folgenden Vormittag, die letzte Pfütze nämlich.)
Viel Glück und viel Spaß!
Cheers,
Ollie
Do 14. Dez 2023, 23:13
Es gibt nur einen Ausweg: Trinkt das Zeug jung, dann zerfällt es euch nicht zwischen Entzapfen und Einschenken!Ollie hat geschrieben:Wenn der Abend lang genug bzw. es genug andere Weine gibt, wird der Talbot [jeder Wein] sich [...] weiter verbessern.
Fr 15. Dez 2023, 12:05
Fr 15. Dez 2023, 17:30
Olaf Nikolai hat geschrieben:Der 95er war vor einiger Zeit recht spröde aus der Eintel.
Fr 15. Dez 2023, 18:09
Fr 15. Dez 2023, 18:20
...im Prinzip kann das schon funktionieren, man muß es allerdings schaffen, den gesamten Gasraum der Flasche mit dem Argon zu fluten und dabei jeglichen Sauerstoff zu verdrängen. In der Realität ist aber genau dieser Spülvorgang sehr schwierig komplett durchzuführen, mit "normalen" Mitteln bräuchte man zumindest ziemlich viele Gaswechsel, bis man so gut wie sauerstoffrei ist...Fasano hat geschrieben:Manche glauben immer noch an das Argon Märchen, rausgeschmissenes Geld. Wein oxidiert weiter und weiter.