glycosid hat geschrieben:Jochen R. hat geschrieben:Bin mal gespannt, ob irgendwann
ein ´13er auf einer seriösen Weinkarte auftaucht.
Davon kann man wohl getrost ausgehen. Denn wie alle vorherigen schwachen Jahrgänge der neueren, vinifikationskundigeren Zeit werden auch die 13er in nicht allzu ferner Zukunft ihre jugendliche Sprödigkeit verlieren und dann als "klassische" Bordeaux im sog. "gastronomischen Stil" gelten.
So versucht zumindest der Handel die Weine zu positionieren. Ob es klappt? Vom letzten ähnlich gestrickten Jahrgang (2007) habe ich nicht viel auf Weinkarten gesehen.
Allerdings: es ist in der guten Gastronomie ja sowieso sehr selten geworden, ein anständiges Bordeaux-Angebot auf der Weinkarte zu haben. Natürlich gibt es ein paar Traditionshäuser mit enormen Altweinbeständen (z.B. der Schwarze Adler in Oberbergen), aber ansonsten: weitgehend Fehlanzeige. Das liegt vermutlich nicht nur daran, dass die Preise für eine Vorfinanzierung durch den Gastronomen mittlerweile prohibitiv geworden sind, sondern auch am negativen Image, mit dem Bordeaux behaftet ist - und in den Häusern, deren Küche betont "trendy" ist (roh, halbroh, fermentiert, kurzzeitgeräuchert, auch mal vegan), passt Bdx wirklich nicht gut zum Küchenstil.
Allerdings ist es dem Bordelaiser Handel gelungen, auch den oben erwähnten Jahrgang 2007 spur- und geräuschlos im Markt verschwinden zu lassen (fragt sich nur, wo die Weine geblieben sind). Vermutlich wird das auch mit 2013 gelingen.
Gruß
Ulli