Fr 24. Nov 2023, 23:26
Ich hatte gerade die Cuvee 203 von Christmann und Kaufmann noch einmal im Glas. Der Sekt ist echt ein Faszinosum. Wieder diese unglaubliche Entwicklung mit Luft. Das ist ein großartiger Sekt, der beim ersten Glas vermeintlich gemessen am Preis und den Namen hinter dem Wein etwas enttäuschen mag, dann aber kaum nachvollziehbar zu sich findet, ernst und ausdrucksstark wird, aber immer kultiviert bleibt und nie vordergründig überwältigen will.
Kle hat geschrieben:Wobei ich keine Lust hätte, einen Sekt so lange zu lüften.
Carsten, ich weiß nicht, ob es die Luft oder einfach die Eintrinkzeit oder der zunehmende Rausch ist, die für diese Wandlung verantwortlich sind - letztlich ist es halt einfach nur Wahrnehmung und nicht "der Wein" - aber charakterlich gefiel mir der Sekt wieder zu Beginn nur bedingt, schließlich aber sehr, ja, ich war wieder hin und weg. Der Sekt bereichert die deutsche Sektlandschaft ungemein. Vielleicht kannst du ihn ja mal probieren, möglicherweise auch in deiner Runde mit Kle und im Vergleich mit anderen Schaumweinen. Würde mich sehr interessieren, was ihr so denkt...
Zum Vergleich, weil ich einfach einen Referenzpunkt wollte, habe ich noch den jüngsten Blanc de Noirs von BurkhardtSchür aus 2018 aufgemacht (Pinot Noir, Chardonnay, Pinot Meunier), der sicherlich ein richtig guter Sekt ist (88-89 P von mir), der aber in seiner konventionellen Art belanglos wirkte und von der Cuvee 203 regelrecht deklassiert erschien.