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Deutsche Chardonnays mit Holzausbau bis 30€

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mineralsaft

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Deutsche Chardonnays mit Holzausbau bis 30€

BeitragDo 16. Nov 2017, 12:34

Bei den deutschen Chardonnays tut sich einiges und das Angebot wird unübersichtlicher. Von den (wenigen) GGs bekommt man etwas mit, aber da passiert ja so viel mehr.

Ich bin ein großer Chardonnay-Fan und würde gerne dieses Thema nutzen, um sich über die aktuell spannendsten Chardonnays aus D-Land bis ca 25-30€ auszutauschen und eine Übersicht zu bekommen.

Von der Stilistik suche ich nach Ausbau im Holz bzw. langem Hefelager, ich liebe die Noten von geschmolzener Butter bei dieser Rebsorte und bestimmtem Ausbau. Trotzdem soll das ganze natürlich nicht zu schwer, reif und alkoholisch sein. Würde ganz klar die Großen Gewächse von Huber als Benchmark nehmen.

Hubers Alte Reben für 27€ habe ich bereits, aber insbesondere in der Südpfalz gibt es da viel Interessantes zwischen 10 und 25€ (Jülg, Sven Leiner, Bernhard Koch,...?). In Rheinhessen scheint sich da auch einiges zu tun...

Gefragt sind vor Allem diejenigen unter euch, die bereits einige Weine in diesem Rahmen kennen und so vergleichen können.

Bin gespannt!
Felix
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EThC

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Re: Deutsche Chardonnays mit Holzausbau bis 30€

BeitragDo 16. Nov 2017, 13:22

...da fällt mir als erstes dieser hier ein:

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Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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EThC

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Re: Deutsche Chardonnays mit Holzausbau bis 30€

BeitragDo 16. Nov 2017, 13:25

Interessant vielleicht auch dieser Bericht:

https://drunkenmonday.wordpress.com/201 ... hardonnay/
Viele Grüße
Erich

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Herr S.

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Re: Deutsche Chardonnays mit Holzausbau bis 30€

BeitragDo 16. Nov 2017, 16:45

Hallo zusammen,

den Link von Erich finde ich sehr hilfreich im Zusammenhang mit dieser Diskussion. Einige der Weine aus dem Tasting kenne ich selbst, manchmal auch aus verschiedenen/anderen Jahrgängen (Wageck, Rings, Thörle, dürften alle bei <30€ liegen) und kann ich kann die Beschreibungen gut nachvollziehen. Ich denke, wenn man sich aus den probierten Weinen ein paar rauspickt und bestellt (so noch verfügbar), hat man einen ersten, guten Überblick was möglich ist. Ich selbst habe (leider) wenig Chardonnay im Keller, aus D eigentlich nur den Sülzener Weg von Thomas Pfaffmann, den dafür aber seit 2013 aus jedem Jahr.

Viele Grüße,
Björn
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"Not that we needed all that for the trip, but once you get locked into a serious drug-collection, the tendency is to push it as far as you can." (Hunter S. Thompson, Fear and Loathing in Las Vegas)
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Canardo

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Re: Deutsche Chardonnays mit Holzausbau bis 30€

BeitragDo 16. Nov 2017, 18:33

Aus Rheinhessen zu nennen ist in jedem Fall noch Knewitz:

Der Chardonnay Holzfass ist nahezu prototypisch "burgundisch" und mit tollem Preis-Leistungs-Verhältnis.
Etwas sperriger und sicher nichts für jeden Tag, aber sehr spannend zu trinken ist Knewitz´ Chardonnay Reserve.

Unbedingt empfehlenswert: Der schon genannte Sülzner Weg von Wageck.

Gruß
Canardo
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Michl

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Re: Deutsche Chardonnays mit Holzausbau bis 30€

BeitragDo 16. Nov 2017, 20:26

mineralsaft hat geschrieben:Von der Stilistik suche ich nach Ausbau im Holz bzw. langem Hefelager, ich liebe die Noten von geschmolzener Butter bei dieser Rebsorte und bestimmtem Ausbau. Trotzdem soll das ganze natürlich nicht zu schwer, reif und alkoholisch sein.


Buttrig, aber nicht schwer halte ich bei deutschen Chardonnays für eine nicht leicht zu erfüllende Erwartung.
Genau genommen kommen für mich bei deutschen Chardonnays dann tendenziell auch immer recht schwere Aromen wie Karamell dazu. Neben manchen oben genannten Weinen erinnere ich aus der letzten Zeit Kopps Chardonnay als einen Wein, der deinen Erwartungen vielleicht recht nahe kommen dürfte.

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Mit Abstrichen auch Borell-Diehl:

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Vielleicht auch Uli Metzger?

Der Sieger aus der drunkenmondays-Verkostung, Rebhholtz' 14er R, dürfte so ziemlich in die von dir präferierte Richtung geht. Mir hat er jedoch aus anderen Gründen nicht gefallen:

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Viele Grüße

Michl
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amateur des vins

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Re: Deutsche Chardonnays mit Holzausbau bis 30€

BeitragDo 16. Nov 2017, 22:16

Rebholz Chardonnay R hatte ich erst- und einmalig als 2015er. Von dem habe ich 6 Flaschen bei einer Rabattaktion abgegriffen, eine zu Probezwecken geschlachtet, und war sehr angetan[1]. Damit hielt er seine Position gegenüber den Weißburgunder GGen Im Sonnenschein und Mandelberg, die ich zuvor einige male hatte. Ich glaube, ich muß mich mal um andere Jahrgänge bemühen.

Übrigens halte ich es für einen Irrtum, buttrige Noten in irgendeiner Weise mit der Rebsorte in Zusammenhang zu bringen - das kommt ausschließlich vom Ausbau, soweit ich weiß (man korrigiere mich!). Das gesuchte läßt sich also genausogut in den anderen Burgundersorten finden: Auxerrois, Weißburgunder, und auch Grauburgunder[2].

[1] Auf Wunsch suche ich die Notiz raus und tippe sie ab.
[2] Ich war auch fest davon überzeugt, Weiß- und Grauburgunder auseinanderhalten zu können. Bis ich den Blindtest mit verschiedenen WB und GB derselben "Liga" und desselben Jahrgangs von Holger Koch machte. Die sind übrigens nicht buttrig...
Besten Gruß, Karsten
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P-No

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Re: Deutsche Chardonnays mit Holzausbau bis 30€

BeitragDo 16. Nov 2017, 22:51

Hi Felix,
auch ich bin ein großer Chardonnay-Fan, wobei mir die Chards aus Kalifornien (Sonoma, Santa Barbara, Carneros) und vor allem aus der Bourgogne meist besser gefallen (auch unter 30 Euro).
In Deutschland gefallen mir die Chardonnays von Huber eigentlich am besten - ganz gut finde ich auch den Chardonnay Tafelwein von Friedrich Becker, den Chardonnay Karthäuser von Fürst und den Chardonnay Selection A von Franz Keller (wenn der noch so heißt) - allerdings waren die letzten Jahrgänge dieser Weine, die ich mir gekauft habe 2007 und 2008 - könnten heute also auch über 30 Euro kosten (damals nicht).
VG Patrik
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mineralsaft

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Re: Deutsche Chardonnays mit Holzausbau bis 30€

BeitragFr 17. Nov 2017, 00:23

Hallo ihr Lieben,

freue mich wirklich sehr, dass schon so viele Rückmeldungen kommen!

Erich: der DrunkenMonday Link ist wirklich genial! Und Von Winning Chardonnay I auch schon seit längerem auf der nächsten Bestell-Liste :)

Björn und Canardo: Wageck hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm, die Reserve von Knewitz natürlich schon...warte auf den neuen Jahrgang. Gut zu wissen, dass es dort auch einen schönen günstigeren Chardonnay gibt.

Michl und Karsten: Zu meinen Geschmacks-Beschreibungen: mir fehlt da einfach noch die langjährige Erfahrung, um das ganze wirklich präzise zu beschreiben. Ich bin auch überzeugt, dass Weiss- und Grauburgunder bei entsprechendem Ausbau ebenfalls buttrige Noten aufweisen können (Riesling eher weniger, denke ich?). In meinem sensorischen Universum gibt es da einfach einen "Butter" Ton, den andere möglicherweise als etwas anderes erkennen. Mein "Butter-Erweckungserlebnis" war übrigens eine Flasche Rocche dei Manzoni Valentino Brut Zero aus dem Piemont - 100% Chardonnay, 96 (!!) Monate auf der Hefe ausgebaut...12,5% Alc ...lag aber auch bei 50€...

Lustigerweise habe ich auch letzte Woche die Grau-und Weissburgunder von Holger Koch verkostet und es stimmt, die Grenzen verschwimmen - genauso wie auch von Markus Hofschuster in seinen aktuellen Videos allgemein für diese Rebsorten betont.

Kopps Chardonnay klingt auch sehr interessant! und Rebholz ist natürlich auch schon oben auf der Liste... von ihm kann man die Reserve doch bestimmt auch mal 7 Jahre weglegen, oder habt ihr da schonmal Erfahrung mit schneller Überalterung gemacht?

Patrik: Genau deswegen finde ich das Thema aktuell so spannend - die von dir genannten haben ihre Preise aufgrund der seit Jahren konstanten Qualität nach oben angepasst, gleichzeitig kommen zahlreiche junge Winzer nach...

Schönen Abend
Felix
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Philst

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Re: Deutsche Chardonnays mit Holzausbau bis 30€

BeitragFr 17. Nov 2017, 09:01

Vielleicht nicht ganz das Niveau von Huber, aber dafür auch günstiger und von mir vor ca. einem halben Jahr verkostet:

Deutlich besser als der Grainhübel 2012 aus dem Hause "von Winning" hat mir neulich der Chardonnay Tempus 2014 vom Weingut Bergdolt gefallen, wobei die Weine natürlich auch schwerlich vergleichbar sind.

Aus dem Zalto Burgunder Glas getrunken gabs erstmal eine ordentlich Ladung neues Holz zu riechen und ich war gedanklich erst einmal nicht in Deutschland. Auch im Mund war das Holz (nicht so sehr Vanille, sondern eher heller Tabak und Haselnüsse) recht dominant, aber sehr elegant und auf dem Weg sich schön einzubinden. Bei der Frucht kam mir am ehesten reife, saftige Birne und etwas Zitrone in den Sinn. Mit der stützenden, feinen Säure hat der wirklich viel Spaß und jederzeit Lust auf das nächste Glas gemacht. Wenn sich das Holz noch etwas weiter einbindet, dürfte der Wein eine wirklich schöne Zukunft haben.

Mit 18 € kein Schnäppchen, aber preislich vollkommen angemessen.
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