Re: Deutsche Spätburgunder
Verfasst: Mo 31. Dez 2018, 21:04
OsCor hat geschrieben:[...] allerdings kam mir bei der Durchsicht der Website an einigen Stellen das Attribut „altbacken” in den Sinn und die Tatsache, dass die trockenen Weine häufig saftigen Restzucker (meist RZ > Säure) aufweisen, weckt bei mir Erinnerungen an meine Jugendzeit.
Das ist im Kaiserstuhl so etwas wie eine Genossenschaftsdoktrin. Irgendjemand hat da mal die Idee aufgebracht, dass bei trockenen Weinen die optimale Harmonie erreicht ist, wenn der Restzuckergehalt in etwa dem Säuregehalt entspricht, und so haben da die "trockenen" Weine allesamt ca. 5 bis 6 Gramm Restzucker. Und ja, das sehe ich auch als ein durchaus erhebliches Problem an - aber es ist eben kein spezifisches Oberrotweiler Problem. Schau Dir mal die Analysenwerte der deutlich renommierteren Nachbargenossenschaft in Oberbergen an: das selbe Bild.
Eine trockene Spätlese des Grauburgunders mit 14,5 Umdrehungen würde mich auch nicht gerade anlocken
Das allerdings irritiert mich zunächst einmal überhaupt nicht. Bei den Grauburgunder-GGs der VDP-Winzer, bei denenen die GGs die legitimen Nachfolger der "Spätlese trocken" sind, sind deklarierte 14,5%Vol. in 2015 und 2016 völlig normal. Etliche dieser Weine sind völlig harmonisch und manche sogar elegant. Man trinkt halt keine Analysenwerte....
Gruß
Ulli