Seite 4 von 5

Re: Sekt

BeitragVerfasst: So 9. Aug 2020, 22:39
von Ralf Gundlach
In der Regel finde ich die Sekte von Schloß Somnmerhausen deutlich bessre als der Rest, aber der hier ist schon ein eigenwilliger Geselle. Die Sektserie nennt er "avec pläsier". Im Glas die Basis-Cuvee genannt Le Grand Petit.
Sehr schöne, feine Perlage. Frisch. Passende Säure. Was mich irritiert für einen Sekt, sind die Noten. Hauptsächlich dominiert von Kräuter und dezenten Liebstöckelnoten. Die erste Flasche vor vier Wochen war noch heftiger. Vor allem die Liebstöckelnoten. Die Frucht spielt sich im Hintergrund ab. Was soll ich davon halten? Vielleicht frisch abgefüllt ? Er ist auf jeden Fall deutlich besser als vor vier Wochen.

Gruß

Ralf

Re: Sekt

BeitragVerfasst: Fr 22. Jan 2021, 12:49
von gallus_cantans
Mal sehen, ob ich dieses Forum nicht wiederbelebt bekomme. Denn Sekt ist nicht nur interessant, wenn und bevor er auf die Flasche kommt - auch Debatten sind für mich als Verbraucher/Genießer interessant. Eine solche hat der Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) mit seinem am 17. Dezember 2020 veröffentlichen Sektstatut. Ich veröffentliche anbei den Originaltext und hoffe auf eine rege Debatte.

Re: Sekt

BeitragVerfasst: Fr 22. Jan 2021, 13:57
von EThC
gallus_cantans hat geschrieben:Mal sehen, ob ich dieses Forum nicht wiederbelebt bekomme.

Hmmm..., nach meinem Eindruck lebt das Forum zur Zeit doch ganz gut! Oder meinst Du das nur bezüglich Deiner Teilnahme?

Aber zum Thema: hab's bis dato nur mal kurz überflogen, folgt ja im Wesentlichen auch dem Klassifizierungsprinzip bei den Stillweinen, nur daß man hier erstmal mit zwei Stufen anfängt. Vielleicht wird das System ja im Laufe der Jahre auch noch aufgebohrt bis zum GS (Großer Schäumer)... :lol:

Worüber ich mich schon wieder aufregen könnte: "Prestige" geht nur mit Jahrgangssekten. Anderswo wird die Assemblage verschiedener Jahrgänge zur großen Kunst erklärt und auch erfolgreich so gelebt, beim VDP stützt man sich schon wieder auf Qualitätskriterien, die in meinen Augen keine sind...

...und dann wird wahrscheinlich auch noch jeder VDP-Sekt um ein bis zwei Euronen VDP-Steuer teurer... :cry:

Re: Sekt

BeitragVerfasst: Fr 22. Jan 2021, 17:02
von Winedom
Die Sektwelle rollt an. Kommt mir schon so vor als ob da ein Hype gestartet ist.
Merke ich schon an mir selbst. Es ist öfter Thema und somit gelangt auch öfter was prickelndes ins Glas.
Zur Zeit sind es Winterling Sekte äh Cremants.
Finde das Thema grundsätzlich erfreulich und habe nichts auszusetzen an der neuen VDP Richtlinie außer wie Erich.
Prestige mit Jahrgang zu verknüpfen beschneidet schon die positiven Möglichkeiten für die Winzer.

Re: Sekt

BeitragVerfasst: Sa 23. Jan 2021, 08:16
von Judo
Hier mal als Gegenentwurf die österreichische Herangehensweise: https://www.oesterreichwein.at/unser-we ... tspyramide

Dort ist in der Reserve bzw. Großen Reserve eine Jahrgangsangabe möglich, aber nicht verpflichtend.

Ich persönlich finde die Kopplung „Prestige“ und Jahrgang unnötig einschränkend, evtl. will man hier im VDP sich nur eine Extrawurst braten :roll:
Das es qualitativ höchst fragwürdig ist, beweist unser französischer Nachbar.

Re: Sekt

BeitragVerfasst: Fr 19. Feb 2021, 20:03
von Michl
Freue mich immer sehr, wenn deutsche Winzer den Mut finden, einen Wein brut nature zu versekten. Raumland kann sich das angesichts seines Portfolios, das genug Alternativen bietet, auch erlauben und der folgende Wein fällt dann auch kompromisslos aus . Trotz der 2 gr Restzucker wirkt der Sekt mit seinen 7,7 gr Säure sogar regelrecht fiordernd. Ich hätte auf einen noch höheren Säurewert und eine geringere Restsüße getiuppt. Aber hat man sich erst einmal eingetrunken, ist das ein herrlich mundwässerndes, äußerst animierendes Getränk. Auch die 91 Vinum-Punkte sind für mich nicht aus der Welt gefallen, obwohl es mir dafür dann an Feinheit fehlt

Bild

Re: Sekt

BeitragVerfasst: Fr 19. Feb 2021, 20:54
von Lars Dragl
Hallo Michl!

Gut beschrieben. Ich trinke ihn nur noch kellerkalt und nehme inzwischen oft auch ein Weinglas. Für mich ist er am zweiten und dritten Tag noch besser. Ich empfinde ihn dann als "weiniger" und nicht mehr so fordernd.

Grüße

Lars

Re: Sekt

BeitragVerfasst: Fr 19. Feb 2021, 21:00
von Michl
Höhere Temperatur ist ein interessanter Vorschlag! Das probiere ich mal... tatsächlich trinke ich jeden Sprudler aus meinem Weinglas (Bordeauxkelch)

Re: Sekt

BeitragVerfasst: Sa 20. Feb 2021, 01:33
von EThC
Lars Dragl hat geschrieben:und nehme inzwischen oft auch ein Weinglas

...Blubberzeuch gibt's bei uns eigentlich fast ausschließlich aus dem Gabriel-Glas. Aus den den Sektteilen riech ich einfach nix...

Re: Sekt

BeitragVerfasst: Sa 20. Feb 2021, 19:55
von Michl
Lars Dragl hat geschrieben:Für mich ist er am zweiten und dritten Tag noch besser. Ich empfinde ihn dann als "weiniger" und nicht mehr so fordernd.


Volle Zustimmung, Lars, habe extra noch ein Viertel in der Flasche gelassen. Höher punkten würde ich aber dennoch nicht wollen, hatte schon gestern den Eindruck, bereits am oberen Anschlag zu liegen, und heute kommt ein kleines Bitterl zum Vorschein, das auch etwas Feinheit raubt