Mo 2. Mai 2011, 23:48
Ah, noch jemand, der die Arbeit von Eric Bordelet zu schätzen weiß
Letztes Jahr an der Loire hatten wir schon in einem sehr netten Restaurant den "kleinen" und "einfachen" Poiré von ihm getrunken (auf der Ile de Béhuard war das übrigens, man kann von dort direkt auf den Coulée de Serrant blicken und Nicolas Joly bei der Arbeit zuschauen, so etwas gelingt einem ansonsten selten
Gut, jetzt aber zu dem Poiré Granit 2009, den ich vorgestern genießen durfte. Die Birnensorten heißen u.a. Plant de Blanc, Fausset, De Cloche, Certeau (Herkunft aus der Champagne, wo es im Aube ja auch ein paar Cidre- und Poiré-Hersteller gibt), De Gilbert, Belle verge, Gaubert und Connerie, das nur für die Pomologen unter uns (Äpfel und Birnen sind offenbar bei der Bezeichnung gleich). Wie schon erwähnt, alte Birnbäume auf Granitboden, der älteste bringt es auf 300 Jahre.
Stark birnig in der Nase, schöne Mousse, ungemein reiner, kristallklarer, säurereicher, mineralischer Geschmack, fordernd und dennoch leicht und "lecker" fruchtsüß, allerdings etwas strenger als der Kleine; keine Spur von Faulheit und anderen Frekeltönen, wie sie so gern im Cidre sind, aber auch keine Spur technischer Überarbeitung oder Schwefelung. Zum Schluss etwas mürb, fallende Blätter, leichte Holztöne, der perfekte Apéro.
3,5 vol% in der sehr edlen Flasche, (nur zu Anfang) schmerzhafte 14,50 € habe ich dafür bezahlt beim Cave des Oblats in Lüttich, und das war sicher noch ziemlich günstig. Den 2002er haben sie dort auch noch vorrätig, da bietet doch sich ein schöner Evolutions-Quervergleich an...
Und wie ich gerade sehe, hat Bernd Kreis sogar noch mehr Jahrgänge, super!
http://shop.wein-kreis.de/wein/spirituo ... 355,,.htmlViele Grüße, Matze