WR #82 - Wein 8

[thvins]

[album]2794[/album]

Wein 8 - Blindprobenpaket Spass

(hier werden dann mit dem Aufdecken die Angaben zum Wein 8 gemacht)

Bitte hier in diesem Thread Eure Eindrücke zum Wein 8 wiedergeben!

[sammlerfreak]

Geschichte zu Wein Nr.8: Geduld

"Ja, du hast recht. Ich bin anders als die Weine, die Du sonst trinkst. Ich habe einen Grundton, an den Du Dich gewöhnen musst. Nimm dir Zeit, habe Geduld, mit mir, vor allem aber auch mit Dir."
Dieser Wein ist dichter, für mich verständlicher, klare Konturen, klare Frucht, viel Harmonie. Aggressiver als der erste Wein (Nr.7), sogar wilder, ausgeprägter in den Konturen. Doch was beginne ich da schon zu vergleichen . Erst sind es zwei Weine.
"Geduld ist es, was Du mitbringen musst. Auf Entdeckungsreisen ist Geduld eine schwierige Sache. Kannst Du spanische Kultur in wenigen Tagen kennen lernen? Denke an den Reisetourismus. Spanien in zwei Tagen, ein bisschen Meer, etwas Grossstadt, Berge, Täler, Gebirge, Flüsse. Nimm Dir Zeit!".
Ich habe nicht viel Zeit, ich muss morgen weg. Der Wein gefällt mir immer besser. Er hat Druck am Gaumen und rettet auch Fruchtnoten bis in den mittleren Abgang hinein. Geduld habe ich mir gemerkt. Habe ich den Wein auch richtig verstanden? Ich werde heute mit dem "Impitoyable", dem unbarmherzigen Taster nachverkosten!

[Cocodrillo]

Wein 8
Tag 1:
Das fängt jetzt richtig gut an: feines schönes Bouquet nach Amarena-Kirsche, ein Hauch Cassis, ein wenig Holz, es macht Spaß, an diesem Wein zu riechen. Im Mund dann eine kräftige, aber weiche Kirschfrucht, druckvoll aber keinesfalls marmeladig, dazu gesellt sich eine dezente Schieferwürze, das Ganze durchaus nicht ohne Eleganz. Der Abgang ist samtig, weich, eine schöne Extraktsüße kommt dazu, ein wenig Kaffee und Schokolade. Ich lasse meine Frau probieren, sie ist sehr angetan. Oder ist er zu schön, um interessant zu sein?. 92 Punkte.
Tag 2:
Der Wein bleibt stabil auf sehr angenehmem Niveau. Die Schieferaromatik tritt deutlicher hervor, im Abgang tritt die Schokolade deutlich in den Vordergrund. Dennoch: die Schokonote wird mir ein wenig zu fett. 91 Punkte.
Tag 3:
Es rächt sich nun, dass meine Frau probiert hat, die Flasche ist leer, somit entfällt der dritte Tag.

Reinhard

[Herr S.]

Ein frisch-fruchtiges Bouquet empfängt mich, Blaubeergelee und dezent ätherische Noten, hinten raus noch etwas Vanille, eher moderner Stil aber duften tut er gut! Am Gaumen belegen zuerst die Tannine en Gaumen, die Frucht zeigt sich nur dezent, der Wein wirkt verschlossen. Abwarten und atmen lassen.

[Philst]

Hier kommt Wein 8, getrunken in einer Probe mit Wein 11 un 12.

Nase:
Zunächst recht verschlossen, etwas säuerlich. Er braucht noch ein bißchen Luft. Es entwickeln sich noch etwas medizinische Noten, etwas Gewürze, ich würde am ehesten Zimt schätzen.

Mund:
Auch hier noch nicht so richtig da. Eher straffes Tannin, im Mund etwas säuerliche Frucht, die im weiteren Verlauf etwas süßlicher wird. Säure und Tannin bleiben aber spürbar.

Gesamteindruck:
Dies dürfte einer der jüngeren Weine sein. Ich glaube, dass ihn noch etwas Reife gut tun würde. Potential ist da. Derzeit 88 Punkte. Preiskategorie zwischen 20 und 25 € würde ich schätzen.

[Herr S.]

Frisch in der Nase und am Gaumen, das Holz ist am Gaumen jetzt spürbarer geworden, wieder Blaubeere. Meine Frau meint "Vorne Frucht, im Abgang Holz und dazwischen fehlt etwas. Ja, kann ich nachvollziehen. Hat aber deutlich mehr Trinkfluss als Wein #7 und ist bestimmt ein passabler Speisenbegleiter. Presilich liege ich etwas unter der Tendenz von Philst 15-20 Euro. 87 Punkte vergebe ich dafür.

[thvins]

Meine Notizen zur Blindverkostung von Wein 8:

Leicht warme, etwas likörige Note in der nur wenig offenen Nase. am Gaumen dann sehr frisch und eher fruchtbetont, kirschig und von mittlerem Körper, ausgewogen. Baut dann auch etwas Druck auf, sehr schöner Nachhall. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

[thvins]

Auch dieser Wein läßt mich etwas ratlos zurück, hatte ich den doch ebenfalls in den letzten Monaten zwei Mal deutlich besser im Glas... Schauen, was die Nachverkostung hier noch bringt...

Es ist ein eher unbekannter Wein eines kleinen Familienbetriebes aus Gratallops.

der 2006er L´Obila von Costers d´en Ros .

http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... ratallops/

In dieser Gruppe der preisliche Ausreißer nach oben. Allerdings hatte ich den Wein auch schon mehrfach in einer Verfassung, in der er sein Geld wert war. Bei dieser Flasche kann man das wohl zurecht etwas anzweifeln.

Ich werde den Wein jetzt gleich noch einmal nachtesten.

[Herr S.]

Moin Torsten,

von dem Wein habe ich auch noch eine Flasche im Keller! Und ein aus Neugier habe ich gerade nochmal den offenen Rest verkostet. Das likörig-warme ist weg, das Holz ebenso, jetzt überwiegen fruchtig-ätherisch Noten und auch der Gaumen ist deutlich balancierter, dichter. Klassen besser als gestern!

Viele Grüße,
Björn

[thvins]

Ja, auch bei mir war dieser Wein gestern schon wieder deutlich ansprechender (wenn auch nicht so gut, wie schon mehrfach gehabt, vor allem in der Nase war das gestrige Glas deutlich verführerischer, dazu eine schöne Mineralik und eine schöne klare Frucht, auch bei mir ist jetzt das warm-likörige weg, ein jetzt schon recht sinnlicher Wein, der aber lieber noch weiter reifen will... Auch hier erhöhe ich um 2 Punkte (wobei anderthalb zu Gunsten der Nase gehen). 96+/100 Th. Großer Wein.