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Auf ein Glas..... 2004 Petit Bocq, St. Estèphe

eingeschenkt von: susa – Plaudereien über Gott und die Welt und auch über Wein
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BuschWein

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Re: Auf ein Glas..... 2004 Petit Bocq, St. Estèphe

BeitragMi 16. Okt 2013, 13:01

Leute, Leute, was eine Diskussion, dabei ist es ganz einfach, wenn eine Mehrheit in einer Demokratie ein bestimmtes Verhalten verlangt und sie dafür auch gute Argumente hat und diese Regeln nicht gegen die Verfassung verstoßen, dann ändern sich Regeln.

Klar kann man sagen früher war es besser, oder dieser Eingriff geht mir jetzt zu weit, dann darf man sich aber nicht nur beschweren, dann muss man versuchen Mehrheiten zu finden für die eigene Meinung. So einfach ist das.

Heute rauchen eben keine 50% der Bevölkerung mehr, deshalb verlangt die Mehrheit heute einen weitreichenden Schutz vor dem Passivrauchen. Heute sieht man die Gefahren des Alkohols weit schärfer, deshalb gibt es Einschränkungen im Bereich des Erwerbs und der Werbung und auch bezüglich der Fahrtüchtigkeit unter Alkohol.

Übrigens die Einschätzung, dass es mit den 0,8 Promille doch auch sehr gut ging ist natürlich schon etwas gewagt, man schaue sich die Unfallzahlen, insbesondere auch die Zahlen mit großen Schäden einmal an. Alkohol ist da ein Hauptgrund. In Italien und Frankreich gibt es die starke Einschränkungen in Bezug auf Alkohol im Straßenverkehr auch nicht, weil "die Politiker" damit von ihrem eigenen Versagen ablenken wollten, nein in beiden Ländern gibt es ein enormes Problem mit Tötungen im Straßenverkehr nicht selten verursacht durch Trunkenheit.

Marko erzähl Du dann den Angehörigen, dass sie den Tod doch bitte für die Freiheit der Verkehrsteilnehmer in Kauf nehmen müssen.
Armin
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Dumme Menschen machen immer den gleichen Fehler, intelligente immer Neue ;)
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Herr S.

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Re: Auf ein Glas..... 2004 Petit Bocq, St. Estèphe

BeitragMi 16. Okt 2013, 13:53

Hallo zusammen,

da ich in einem durchaus zurecht stark reglementierten Umfeld (Chemie, es knallt und stinkt ... ;) ) arbeite, kann ich mir tagtäglich ein Bild von Regulierungen und den Reaktionen darauf machen. Ich muss Armin zustimmen, neue Erkenntnisse führen zu neuen Mehrheiten (Thema Passivrauchen). Ob ein stattlicher Eingriff wirklich in allen Fällen notwendig ist sei dahingestellt. Beim Thema Rauchverbot wäre es durchaus denkbar, daß sich eine selbstrgulierendes System eingestellt hätte, nur indem die Tabaksteuer angehoben worden wäre (was wg. der Mehrkosten für das Gesundheitssystem durch den direkten Tabakkonsum m.E. +/- gerechtfertigt erscheint) in Verbindung mit Aufklärungskampagnen. Es hätte weniger Raucher gegeben, es wäre zumindest weniger in Kneipen geraucht worden. Trotzdem wären echte Rauchgegner den Etablissements fern geblieben d.h. ein Teil der Kundschaft bleibt aus. Damit wäre zumindest eine Nische für Nichtraucher-Kneipen etc. entstanden. Eine staatliche Regulierung greift nur eben wesentlich schneller. Und beschneidet die einen in ihrer Freiheit (Rauchen wo immer man will) während andere "befreiheitet" werden (Nirgendwo mehr Rauch). Regulierer stehen da vor einem Dilemma mit wenig Spielraum , da wird gerne mal über das Ziel hinausgeschossen, sei es weil etwas unsinnigerweise reguliert wird, Stichwort Gurke, oder weil etwas zu lasch reguliert wird, Stichwort Geldmarkt (so als Beispiel, was besseres fällt mir gerade nicht ein :mrgreen: ). Und wie bekomme ich ejtzt den Bogen zum 2004 Petit Bocq zurück?!? :D

Viele Grüße,
Björn
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Gerald

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Re: Auf ein Glas..... 2004 Petit Bocq, St. Estèphe

BeitragMi 16. Okt 2013, 13:53

Man muss natürlich zugeben, dass sich die Diskussion mit dem Thema Straßenverkehr ein bisschen von der Ausgangsthematik entfernt hat. Denn dass es Regeln für Aktivitäten, mit denen man andere gefährdet, geben muss (Autofahren unter Alkoholeinfluss, Passivrauchen), ist wohl weitgehend unumstritten - hoffe ich zumindest, trotz einiger Beiträge hier. ;)

In der französischen Diskussion geht es aber doch - wenn ich den verlinkten Text trotz etwas eingerosteter Französischkenntnisse richtig verstanden habe - vor allem um die Konsequenzen für die eigene Gesundheit der Konsumenten. Und hier bin ich schon der Ansicht, dass ein psychisch gesunder Mensch *) für die eigene Gesundheit selbst verantwortlich ist und daher selbst über seinen Konsum entscheiden soll.

Allerdings sollte er dann auch die Konsequenzen selbst tragen und nicht auf die Allgemeinheit abwälzen. Bei Alkoholkrankheit also die Kosten der medizinischen Betreuung, Verlust an Arbeitskraft, soziale Unterstützung etc. Beim Autofahren gibt es eine obligatorische Haftpflichtversicherung, um Schäden abzudecken, die der Verursacher nicht selbst tragen kann. Bei Alkohol wäre eine entsprechend zweckgebundene Abgabe - quasi als "Versicherungsprämie" - meiner Ansicht nach sinnvoll.

Grüße,
Gerald

*) Alkoholabhängigkeit gilt meines Wissens als psychische Erkrankung, ob die Sache mit der Eigenverantwortlichkeit in einem solchen Fall noch greift, sei dahingestellt.
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C9dP

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Re: Auf ein Glas..... 2004 Petit Bocq, St. Estèphe

BeitragMi 16. Okt 2013, 13:58

über viele jahre war es beispielsweise scheinbar weitgehender konsens, dass eine regulierung des fahrens unter alkoholeinfluss mit einer grenze von 0,8 promille absolut ausreichend ist.


Ãœber viele Jahre war es auch weitgehender Konsens, dass die Erde eine Scheibe ist.
Viele Grüße

Aloys
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maha

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Re: Auf ein Glas..... 2004 Petit Bocq, St. Estèphe

BeitragMi 16. Okt 2013, 14:36

Ich finde man kann die beiden Themen Alkohol und Zigaretten, wenn es um Regulierung geht, nicht so einfach in einen Topf werfen.
Im Gegensatz zum Passivrauchen, störe ich beim Passivtrinken meinen Nebenmann nicht! Deswegen würde ich eine generelle Regulierung von Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit anders bewerten als eine generelle Regulierung von Zigarettenkonsum in der Öffentlichkeit.
Genau anders herum sehe ich es in Verbindung mit Autofahren. Autofahren unter Alkoholeinfluss hat durchaus Auswirkungen auf meinen "Nebenmann" (oder kann Auswirkungen haben). Und somit ist hier auch eine Regulierung durchaus angebracht.
Dafür kann sich, von mir aus, jeder zu Hause mit Alkohol zuballern wie er will, so lange er andere nicht dabei gefährdet (z.B. durch Aggressivität oder wenn er damit seine Sorgfaltspflichten verletzt). Sprich eine generelle Regulierung wäre hier m.M. nach über das Ziel hinaus geschossen.

Man muss also schon ein wenig differenzieren was man wo in welcher Verbindung regulieren möchte, oder nicht.

Gruss
Marko
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susa

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Re: Auf ein Glas..... 2004 Petit Bocq, St. Estèphe

BeitragMi 16. Okt 2013, 16:42

Ich hab auch nichts gegen eine vernünftige Regelung oder Rahmenbedingungen, je mehr (unterschiedliche) Charaktere aufeinander stoßen desto wichtiger ist es. Leider kann man sich ja immer weniger auf Vernunft und Einsicht verlassen. Insofern kann ich auch noch akzeptieren, Werbung für Alkoholika und Zigaretten in Printmedien, TV, Kino oder im öffentlichen Raum zu unterbinden. Warum aber ein Winzer keine Webseite betreiben dürfen sollte und es keine Weinblogs oder Weinpublikationen (und natürlich auch keine zu den anderen Genussmitteln) geben sollte, das finde ich entschieden überreguliert.

lg
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Gerald

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Re: Auf ein Glas..... 2004 Petit Bocq, St. Estèphe

BeitragMi 16. Okt 2013, 17:14

Warum aber ein Winzer keine Webseite betreiben dürfen sollte


hmmm, im verlinkten Artikel steht:

Nous proposons donc :

- De faire appliquer les lois existantes et de revenir à l’esprit de la loi Evin : la propagande ou la publicité, directe ou indirecte, en faveur des boissons alcooliques est très limitée, et sur certains supports. Sur la toile, c’est exactement l’inverse depuis la loi HPST : la promotion des boissons alcoolisées y est autorisée, sauf sur certains sites. Ne pas autoriser cette promotion sur la toile, sauf sur certains sites clairement définis (producteurs, marchands en ligne, œnotourisme…).


Heißt das nicht, dass die Webseiten von Weingütern, Weinhändlern etc. weiterhin zugelassen sein sollen?

Grüße,
Gerald
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susa

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Re: Auf ein Glas..... 2004 Petit Bocq, St. Estèphe

BeitragMi 16. Okt 2013, 20:44

Man ist sich da wohl noch nicht einig wie weit es gehen soll, hier jedenfalls beschäftigt man sich schon mal mit dem worst case scenario, die dort beschriebenen Maßnahmen sind nicht aus der Luft gegriffen

http://www.cequivavraimentsaoulerlesfra ... r/#mesures

lg
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Gerald

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Re: Auf ein Glas..... 2004 Petit Bocq, St. Estèphe

BeitragDo 17. Okt 2013, 12:29

Nun, diese Seite ist doch gewissermaßen Interessensvertretung der Weinwirtschaft. Dass man dort die Sache dramatisiert, ist ganz natürlich (so wie die Pharmaindustrie die Grenzwerte für Cholesterin oder Blutdruck immer noch für zu hoch hält, damit man mehr Medikamente verkaufen kann).

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es tatsächlich so weit kommt wie dort dargestellt. Einerseits ist die Weinwirtschaft in F sehr groß und damit wohl auch einflussreich genug, um informell ein Wörtchen bei der Gesetzgebung mitreden zu könenn. Andererseits gibt es - anders als beim Rauchen - für moderaten Weinkonsum keinen stichhaltigen Nachweis für gesundheitliche Nachteile. Für jede Studie, die auch geringen Alkoholkonsum für riskant erklärt, gibt es zumindest eine, die diesen als harmlos oder sogar gesundheitlich vorteilhaft qualifiziert.

Dass man hingegen etwas gegen Alkoholabhängigkeit tun muss, sollte auch jedem einleuchten. Und auch das in der zuerst zitierten Quelle (Eröffnungsbeitrag) genannte Phänomen, dass das "binge drinking" besonders häufig bei Jugendlichen vorkommt, sollte man auch nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Grüße,
Gerald
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sorgenbrecher

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Re: Auf ein Glas..... 2004 Petit Bocq, St. Estèphe

BeitragDo 17. Okt 2013, 12:58

Gerald hat geschrieben:
Dass man hingegen etwas gegen Alkoholabhängigkeit tun muss, sollte auch jedem einleuchten.


:?:
wer ist 'man' ?

man sollte auch etwas für den weltfrieden, gegen den hunger und die ungerechtigkeit in der welt tun.....
Gruß, Marko.
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