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In Urlaub fahren macht mindestens drei Mal Freude.
Zunächst ist da die Vorfreude, das Planen und Stöbern, vom Austüfteln der besten Route über die Auswahl geeigneter Restaurants, Hotels, Sehenswürdigkeiten und in unserem Falle natürlich unabdingbar, Winzer, deren Weine es zu verkosten gilt. Und dann die Anfragen bei den entsprechenden Experten mit der Bitte um die geheimen Geheimtipps, die man in keinem Reiseführer findet. An dieser Stelle besonderen Dank an Mr. Nebbiolo für seinen umfangreichen Privat-Reiseführer, leider hatten wir nur 4 Tage .
Die zweite Freude ist dann, wenn der Urlaub endlich anfängt. Gut, vor das Vergnügen der Abfahrt hat die Vorsehung noch das Kofferpacken gesetzt, was sozusagen die Wand aus Griesbrei darstellt, die es zu durchdringen gilt, wenn man ins Schlaraffenland will. Kofferpacken scheint neben Standardtanz eine weitere Tätigkeit zu sein, bei denen gestandene Männer sich eines dringenden Termins bei Freund W., erinnern, der unbedingt noch vor dem Urlaub abzuwickeln ist. Außerdem vergisst man immer irgendwas. Dieses Jahr waren es die Regenjacken.
Die nächste Urlaubsregel sagt, dass das vergessene Objekt am Urlaubsort genau so lange dringend benötigt wird, wie kein Ersatz besorgt ist. Dieser Regel folgend befindet sich in unserem Besitz z.B. ein karierter Regenschirm, im Familienjargon der "Pessac-Léognan-Schirm" genannt, da im dortigen E.Leclerc käuflich erworben, dessen Existenz wir eine entschiedene Wetterverbesserung im Bordelais, Jahr 2004, zu verzeichnen hatten, und zwar just ab dem Augenblick, da wir den Laden (außerdem noch bepackt mit ein paar Flaschen Wein) verließen.
Dieses Jahr war alles anders. In Südtirol war es letzte Woche heiß und sonnig, kein Tag unter 30°C, leider kühlte es nachts nicht so sehr ab, wie es sich z.B. Winzer, Obstbauern oder auch ich (ich schlaf gerne kühl) wünschten. Aber das letzte, an das man letzte Woche in Südtirol gedacht hätte, waren Regenjacken. Bis Sonntag, da fing es pünktlich zu unserer Abreise an, zu regnen, so dass das Beladen unseres Autos mit besonderer Berücksichtigung der statisch korrekten Lagerung der vor Ort erstandenen Weine nicht ganz trocken vonstatten ging.
Die dritte Freude ist dann die Erinnerung, das Nachbereiten, das Bearbeiten der Fotos, das Einlagern der Weine, das Nacherzählen aller Erlebnisse.
Was die Winzer angeht, so ist mir bei Dirk Würtz der Blogbeitrag über Armin Kobler aufgefallen und ich hab gleich beschlossen, dass ich dort einmal hin möchte.
Die Zeit war sicher denkbar ungünstig, in Südtirol steckte alles mitten in der Lese, gerade war der Grauburgunder dran, die meisten Weißweine waren bereits eingebracht und auch mit den Roten wurde schon angefangen. Insofern hab ich mich kaum getraut, anzurufen und um einen Termin zu bitten, nicht dass wegen mir jemand, der eigentlich anderen Orts besser eingesetzt wäre, nun in der Probierstube Dienst schieben müsste. Ich beschloss, entgegen meiner sonstigen Usancen, es drauf ankommen zu lassen, wenn ich gar zu unpassend käme, würde man mir wohl einfach gar nicht die Türe aufmachen, so meine Überlegung.
Also fuhren wir aufs Geradewohl mal vorbei, nachdem wir sowieso schon bei Elena Walch Station gemacht hatten und somit fast schon in Margreid waren. Klar, keiner da! Das kleine Weingut gefiel mir schon durch seine pfiffige Architektur, ein klassisches Südtiroler Bauernhaus, vor das man einen schlichten in Eisen gefassten Würfel gesetzt hatte, der als Eingang zum Verkostungsraum dient. Dort dominiert farblich ein fast gleißendes Weiß.
Am nächsten Tag ließ mich die Sache aber doch nicht los, einen Versuch wollte ich mir noch zugestehen und so fuhren wir eben noch einmal los, ist ja Gottseidank an der Südtiroler Weinstraße zwischen Tramin und Margreid alles nicht so schrecklich weit voneinander entfernt.
Und wir hatten Glück, Frau Kobler ließ uns ein und überließ uns ihrem Mann, der wahrscheinlich nichts lieber tut, als über seine Weine zu erzählen. In Anbetracht der Tatsache, dass der Grauburgunder auf seine Pressung wartete, im Stenoverfahren, aber dennoch lernten wir alles Wesentliche, was mir beispielsweise nicht bekannt war, dass nämlich sowohl der Chardonnay als auch der Merlot sowie die meisten "internationalen" Rebsorten in Südtirol auf eine gut 200jährige Geschichte zurückblicken können, weil der Bruder des österreichischen Kaisers, der in der Monarchie wohl die Position des Frühstücksdirektors bekleidete und ein besonderes Faible für die Landwirtschaft hatte, nach einem Besuch in Frankreich angeordnet hatte, dass man in Südtirol alle dortigen Rebsorten einmal anpflanzen solle und zusehen, welche sich für die dortigen Verhältnisse eigneten. Diesem Umstand bzw. dieser Tradition verdanken auch die z.T. bis zu 80 Jahre alten Chardonnayreben Koblers ihre Existenz.
Kobler vinifiziert erst seit 2006 selber und auch derzeit nur die Hälfte seines etwa 4 ha großen Betriebes und wenn man sieht, wie im Keller mit jedem Quadratmeter gegeizt werden muss, damit alle Stahltanks und die Holzfässer für den Merlot und die anderen Gerätschaften alle ihren Platz haben, dann fragt man sich unwillkürlich, ob er denn wohl die doppelte Menge auch noch in dieser kleinen Ecke verarbeiten kann.
Bei Kobler gibt es nur 4 Rebsorten, Chardonnay, Grauburgunder, Gewürztraminer und Merlot, letzteren als Kretzer (Rosé) und als Riserva, also 18 Monate im Holzfass gelagert und dann noch ein Jahr in der Flasche gereift, bis er ausgeliefert wird. Ein angenehme Beschränkung (wenn auch sicher in erster Linie der Betriebsgröße geschuldet), ich bin nicht so begeistert davon, mich bei jeder Weinprobe durch mindestens 12 Rebsorten und noch ein paar Cuvées zu trinken (ich bin ja kein Profi, ich mach das zu meinem Vergnügen ).
Kobler ist kein besonderer Freund des Holzausbaus, für den Merlot hält er ihn für angemessen, allerdings wählt er mit Bedacht gebrauchte Fässer aus, die er von Winzerkollegen in fünfter Belegung übernimmt. So bleiben die typischen fetten vanilligen Holzaromen aus (und man vermisst sie auch nicht). Alle Weißweine baut er im Stahltank aus, was er um die sortentypischen Aromen klar herauszuarbeiten für am geeignetesten weil neutralsten hält.
Beim Rosé gab es die üblichen Vorbehalte von Herrn susa, obwohl dieser Merlot Rosé sicher einer der ungewöhnlichsten ist, die ich jemals probiert habe, nichts Weiches, Schmeichelndes sondern kraftvoll, klar, sehr würzig, duftig, man würde manchem Spätburgunder von der Ahr diese Statur und Komplexität wünschen (natürlich innerhalb des Pinot-Aromenspektrums ).
In diesen vier Tagen habe ich übrigens mehr über Gewürztraminer gelernt und diese Rebsorte schätzen gelernt, als in den ganzen Jahren vorher. Hätte man mir vorher gesagt, dass ich auf jeder Weinkarte nach dem Gewürztraminer schauen würde, dass ich freiwillig Gewürztraminer kaufen würde, ich hätte sicher das in Fachkreisen berühmte Gebiss meiner Großmutter dagegen gewettet. Auch Koblers Gewürztraminer hat mir ausnehmend gut gefallen, klar, gradlinig, wie alle seine Weine, eine wunderbare florale, würzige Aromatik, zarte Mineralik, wunderbar nachschwingender Abgang.
Der Spitzenreiter war für mich allerdings der Grauburgunder
2009 Grauer Burgunder Klausner
Armin Kobler, Südtirol
von klarem Gelb mit leicht grünem Reflex, mit einem zunächst zarten Duft nach Birne, Apfel ein wenig Steinobst, der sich nach ein wenig Luft im Glas verdichtet, am Gaumen straff, klar, schmelzig aber kein bisschen fett, extraktreich, angenehmes Säuregerüst, dass der Wein noch keine 2g Restzucker aufweist, fällt bei seinem Charme überhaupt nicht auf, ebenso wenig die 13.5 vol% Alkohol.
Kobler möchte, dass seine Weine vor allem gute Essensbegleiter sind, diesen Grauburgunder kann ich mir wunderbar zu einem im Butter gebratenen Steinbutt mit Steinpilzen vorstellen, oder einem getrüffelten Fasan. Ich würde ihn aber auch durchaus gerne einfach so als perfekten Abschluss eines perfekten Tages trinken wollen.
Noch eine kleine Anekdote am Rande. Als wir unsere Weinbestellung fertig hatten, überreichte Kobler uns seine Preisliste mit schelmischem Lächeln "Sie sitzen ja grade, dann fallen Sie mir nicht um!" Nach einem Blick auf die Preisliste wäre ich dann wirklich fast umgefallen, ein so angenehmes Preis-Leistungs-Verhältnis habe ich (nicht nur als Bordeaux-Geschädigte) schon lange nicht mehr gesehen, was meiner zu diesem Zeitpunkt schon etwas strapazierten Urlaubskasse mehr als gut getan hat.
Und dann haben wir noch beschlossen, dass wir sicher nicht zum letzten Mal in Südtirol waren und dann werden wir Armin Kobler auch wieder einen Besuch abstatten (dann auch wie es sich gehört nach telefonischer Voranmeldung, man weiß doch, was sich gehört)
Prost!
Zunächst ist da die Vorfreude, das Planen und Stöbern, vom Austüfteln der besten Route über die Auswahl geeigneter Restaurants, Hotels, Sehenswürdigkeiten und in unserem Falle natürlich unabdingbar, Winzer, deren Weine es zu verkosten gilt. Und dann die Anfragen bei den entsprechenden Experten mit der Bitte um die geheimen Geheimtipps, die man in keinem Reiseführer findet. An dieser Stelle besonderen Dank an Mr. Nebbiolo für seinen umfangreichen Privat-Reiseführer, leider hatten wir nur 4 Tage .
Die zweite Freude ist dann, wenn der Urlaub endlich anfängt. Gut, vor das Vergnügen der Abfahrt hat die Vorsehung noch das Kofferpacken gesetzt, was sozusagen die Wand aus Griesbrei darstellt, die es zu durchdringen gilt, wenn man ins Schlaraffenland will. Kofferpacken scheint neben Standardtanz eine weitere Tätigkeit zu sein, bei denen gestandene Männer sich eines dringenden Termins bei Freund W., erinnern, der unbedingt noch vor dem Urlaub abzuwickeln ist. Außerdem vergisst man immer irgendwas. Dieses Jahr waren es die Regenjacken.
Die nächste Urlaubsregel sagt, dass das vergessene Objekt am Urlaubsort genau so lange dringend benötigt wird, wie kein Ersatz besorgt ist. Dieser Regel folgend befindet sich in unserem Besitz z.B. ein karierter Regenschirm, im Familienjargon der "Pessac-Léognan-Schirm" genannt, da im dortigen E.Leclerc käuflich erworben, dessen Existenz wir eine entschiedene Wetterverbesserung im Bordelais, Jahr 2004, zu verzeichnen hatten, und zwar just ab dem Augenblick, da wir den Laden (außerdem noch bepackt mit ein paar Flaschen Wein) verließen.
Dieses Jahr war alles anders. In Südtirol war es letzte Woche heiß und sonnig, kein Tag unter 30°C, leider kühlte es nachts nicht so sehr ab, wie es sich z.B. Winzer, Obstbauern oder auch ich (ich schlaf gerne kühl) wünschten. Aber das letzte, an das man letzte Woche in Südtirol gedacht hätte, waren Regenjacken. Bis Sonntag, da fing es pünktlich zu unserer Abreise an, zu regnen, so dass das Beladen unseres Autos mit besonderer Berücksichtigung der statisch korrekten Lagerung der vor Ort erstandenen Weine nicht ganz trocken vonstatten ging.
Die dritte Freude ist dann die Erinnerung, das Nachbereiten, das Bearbeiten der Fotos, das Einlagern der Weine, das Nacherzählen aller Erlebnisse.
Was die Winzer angeht, so ist mir bei Dirk Würtz der Blogbeitrag über Armin Kobler aufgefallen und ich hab gleich beschlossen, dass ich dort einmal hin möchte.
Die Zeit war sicher denkbar ungünstig, in Südtirol steckte alles mitten in der Lese, gerade war der Grauburgunder dran, die meisten Weißweine waren bereits eingebracht und auch mit den Roten wurde schon angefangen. Insofern hab ich mich kaum getraut, anzurufen und um einen Termin zu bitten, nicht dass wegen mir jemand, der eigentlich anderen Orts besser eingesetzt wäre, nun in der Probierstube Dienst schieben müsste. Ich beschloss, entgegen meiner sonstigen Usancen, es drauf ankommen zu lassen, wenn ich gar zu unpassend käme, würde man mir wohl einfach gar nicht die Türe aufmachen, so meine Überlegung.
Also fuhren wir aufs Geradewohl mal vorbei, nachdem wir sowieso schon bei Elena Walch Station gemacht hatten und somit fast schon in Margreid waren. Klar, keiner da! Das kleine Weingut gefiel mir schon durch seine pfiffige Architektur, ein klassisches Südtiroler Bauernhaus, vor das man einen schlichten in Eisen gefassten Würfel gesetzt hatte, der als Eingang zum Verkostungsraum dient. Dort dominiert farblich ein fast gleißendes Weiß.
Am nächsten Tag ließ mich die Sache aber doch nicht los, einen Versuch wollte ich mir noch zugestehen und so fuhren wir eben noch einmal los, ist ja Gottseidank an der Südtiroler Weinstraße zwischen Tramin und Margreid alles nicht so schrecklich weit voneinander entfernt.
Und wir hatten Glück, Frau Kobler ließ uns ein und überließ uns ihrem Mann, der wahrscheinlich nichts lieber tut, als über seine Weine zu erzählen. In Anbetracht der Tatsache, dass der Grauburgunder auf seine Pressung wartete, im Stenoverfahren, aber dennoch lernten wir alles Wesentliche, was mir beispielsweise nicht bekannt war, dass nämlich sowohl der Chardonnay als auch der Merlot sowie die meisten "internationalen" Rebsorten in Südtirol auf eine gut 200jährige Geschichte zurückblicken können, weil der Bruder des österreichischen Kaisers, der in der Monarchie wohl die Position des Frühstücksdirektors bekleidete und ein besonderes Faible für die Landwirtschaft hatte, nach einem Besuch in Frankreich angeordnet hatte, dass man in Südtirol alle dortigen Rebsorten einmal anpflanzen solle und zusehen, welche sich für die dortigen Verhältnisse eigneten. Diesem Umstand bzw. dieser Tradition verdanken auch die z.T. bis zu 80 Jahre alten Chardonnayreben Koblers ihre Existenz.
Kobler vinifiziert erst seit 2006 selber und auch derzeit nur die Hälfte seines etwa 4 ha großen Betriebes und wenn man sieht, wie im Keller mit jedem Quadratmeter gegeizt werden muss, damit alle Stahltanks und die Holzfässer für den Merlot und die anderen Gerätschaften alle ihren Platz haben, dann fragt man sich unwillkürlich, ob er denn wohl die doppelte Menge auch noch in dieser kleinen Ecke verarbeiten kann.
Bei Kobler gibt es nur 4 Rebsorten, Chardonnay, Grauburgunder, Gewürztraminer und Merlot, letzteren als Kretzer (Rosé) und als Riserva, also 18 Monate im Holzfass gelagert und dann noch ein Jahr in der Flasche gereift, bis er ausgeliefert wird. Ein angenehme Beschränkung (wenn auch sicher in erster Linie der Betriebsgröße geschuldet), ich bin nicht so begeistert davon, mich bei jeder Weinprobe durch mindestens 12 Rebsorten und noch ein paar Cuvées zu trinken (ich bin ja kein Profi, ich mach das zu meinem Vergnügen ).
Kobler ist kein besonderer Freund des Holzausbaus, für den Merlot hält er ihn für angemessen, allerdings wählt er mit Bedacht gebrauchte Fässer aus, die er von Winzerkollegen in fünfter Belegung übernimmt. So bleiben die typischen fetten vanilligen Holzaromen aus (und man vermisst sie auch nicht). Alle Weißweine baut er im Stahltank aus, was er um die sortentypischen Aromen klar herauszuarbeiten für am geeignetesten weil neutralsten hält.
Beim Rosé gab es die üblichen Vorbehalte von Herrn susa, obwohl dieser Merlot Rosé sicher einer der ungewöhnlichsten ist, die ich jemals probiert habe, nichts Weiches, Schmeichelndes sondern kraftvoll, klar, sehr würzig, duftig, man würde manchem Spätburgunder von der Ahr diese Statur und Komplexität wünschen (natürlich innerhalb des Pinot-Aromenspektrums ).
In diesen vier Tagen habe ich übrigens mehr über Gewürztraminer gelernt und diese Rebsorte schätzen gelernt, als in den ganzen Jahren vorher. Hätte man mir vorher gesagt, dass ich auf jeder Weinkarte nach dem Gewürztraminer schauen würde, dass ich freiwillig Gewürztraminer kaufen würde, ich hätte sicher das in Fachkreisen berühmte Gebiss meiner Großmutter dagegen gewettet. Auch Koblers Gewürztraminer hat mir ausnehmend gut gefallen, klar, gradlinig, wie alle seine Weine, eine wunderbare florale, würzige Aromatik, zarte Mineralik, wunderbar nachschwingender Abgang.
Der Spitzenreiter war für mich allerdings der Grauburgunder
2009 Grauer Burgunder Klausner
Armin Kobler, Südtirol
von klarem Gelb mit leicht grünem Reflex, mit einem zunächst zarten Duft nach Birne, Apfel ein wenig Steinobst, der sich nach ein wenig Luft im Glas verdichtet, am Gaumen straff, klar, schmelzig aber kein bisschen fett, extraktreich, angenehmes Säuregerüst, dass der Wein noch keine 2g Restzucker aufweist, fällt bei seinem Charme überhaupt nicht auf, ebenso wenig die 13.5 vol% Alkohol.
Kobler möchte, dass seine Weine vor allem gute Essensbegleiter sind, diesen Grauburgunder kann ich mir wunderbar zu einem im Butter gebratenen Steinbutt mit Steinpilzen vorstellen, oder einem getrüffelten Fasan. Ich würde ihn aber auch durchaus gerne einfach so als perfekten Abschluss eines perfekten Tages trinken wollen.
Noch eine kleine Anekdote am Rande. Als wir unsere Weinbestellung fertig hatten, überreichte Kobler uns seine Preisliste mit schelmischem Lächeln "Sie sitzen ja grade, dann fallen Sie mir nicht um!" Nach einem Blick auf die Preisliste wäre ich dann wirklich fast umgefallen, ein so angenehmes Preis-Leistungs-Verhältnis habe ich (nicht nur als Bordeaux-Geschädigte) schon lange nicht mehr gesehen, was meiner zu diesem Zeitpunkt schon etwas strapazierten Urlaubskasse mehr als gut getan hat.
Und dann haben wir noch beschlossen, dass wir sicher nicht zum letzten Mal in Südtirol waren und dann werden wir Armin Kobler auch wieder einen Besuch abstatten (dann auch wie es sich gehört nach telefonischer Voranmeldung, man weiß doch, was sich gehört)
Prost!
Red wine with fish. Well, that should have told me something.
James Bond in From Russia with Love
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