Moin, moin,
da bin ich ja mal wieder ganz dicht bei Susa, auch wenn ich "Lewwer duad üs Slaav!" schreiben würde, natürlich in direkter Anlehnung zu Achim Reichels Regenballade genauer, den Herrn Lüng von der Insel (vgl.:
http://lyrics.wikia.com/Achim_Reichel:Pidder_L%C3%BCng)-
Grundsätzlich ziehe ich den Schrauber vor. Das Öffnen ist unkompliziert, man kann die Flasche auch gut wieder verschliessen und einen fehlerhaften Wein hatte ich auch noch nicht unter Drehverschluß. Vor einigen Jahren hatten wir hier in Neumünster mehrere Tests u. a. mit dem WebVeltliner 2003 von Summerer, Naturkork, Schrauber, Glas und dazu drei verschiedenen Kunststoffkorken. Diese Vergleiche konnten wir mehrfach über einige Zeit wiederholen, das letzte Mal vor etwa drei Jahren. Die Plasten fielen alle durch, entweder stank der Wein oder er schmeckte merkwürdig. Die verdeckte Probe der drei anderen Verschlüsse gab ein bunt gemischtes Ergebnis, alle fanden ihre Freunde. Ich persönlich mochte den verkorkten Wein am liebsten, der war am frischesten geblieben, der Schrauber stand fast gleichauf aber der Glaskorken hatte den Wein deutlich reifen lassen, nicht schlecht, aber... Ich glaube weiter daran, daß die Reifung unter Kork bzw. Glas etwas mit Glücksspiel zu tun hat: Mal geht's schneller, mal langsamer, der eine Wein ist hinüber, der nächste kommt frisch wie abgefüllt ins Glas (alles schon gehabt bei Weinen aus der gleichen Lieferung, die zusammen im Keller "alt" geworden sind.
Aber: Meine persönlich Korkfehlerquote ist in diesem Jahr, bei Weinen aus verschiedensten Ländern und Jahren, stark, fast gegen 0 gesunken, auch bei Proben im Weinkreis gibt es eine ähnlich erfreuliche Entwicklung. Das liegt sicher nicht daran, daß wir alle keine Korkfehler mehr erkennen, eher am glücklichen Händchen bei der Flaschenauswahl. Trotzdem habe ich natürlich für den Schrauber gestimmt, beim Einkauf entscheidet aber mehr der Inhalt als der Verschluß.
Schöne Grüße
Wolfgang