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Dry January - ja, nein oder halbtrocken?

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Macht ihr einen 'Dry January'?

Ja, ich ziehe das durch!
4
14%
Zwei Wochen genügen.
1
4%
Ich alkoholfaste wann anders (z. B. Fastenzeit).
2
7%
Ich trinke weniger, aber ganz ohne schaff ich's nicht.
3
11%
Nein – man lebt nur einmal!
18
64%
 
Abstimmungen insgesamt : 28

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jessesmaria

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Dry January - ja, nein oder halbtrocken?

BeitragDi 11. Jan 2022, 21:21

Ich wurde kürzlich daran erinnert, dass ich lange keine Umfrage mehr gestartet habe. Voilà.

Jüngst gab es zu diesem Thema ein Interview mit einem Alkoholforscher in der Zeit:

https://www.zeit.de/zeit-magazin/wochen ... -forschung

Seine Argumente für den Dry January:

Erstens macht man sich damit bewusst, dass Alkohol ein gesundheitliches Problem sein könnte. Zweitens erkennt man, ob man ohne Alkohol klarkommt oder ob man süchtig ist. Drittens regenerieren sich die Organe in der freien Zeit, insbesondere die Leber.

Zur Wirkung auf die Leber sagt er:

Wenn jemand, der sehr regelmäßig trinkt, eine Woche lang komplett auf Alkohol verzichtet, dann geht seine Leberverfettung von etwa 80 Prozent auf 30 Prozent zurück.

Ich muss sagen, diese Zahlen haben mich beeindruckt. Ich versuche es tatsächlich – zum ersten Mal – seit über einer Woche 'dry'. Es geht, aber immer der gleiche Tee wird langsam langweilig. Auch Saft ist kein adäquater Ersatz. Ich habe überhaupt kein Bedürfnis nach Alkohol im Allgemeinen (Cocktails, Bier, Schnaps fehlt mir alles nicht), aber sehne mich so langsam mal wieder nach den geschmacklichen Tiefen eines guten Weins. Dem Tag fehlt irgendwie der letzte Schliff.
Wenn nicht doch noch falscher Ehrgeiz überhandnimmt, belass ich's fürs Erste bei zwei Wochen.

Wie haltet ihr's?
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EThC

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Re: Dry January - ja, nein oder halbtrocken?

BeitragDi 11. Jan 2022, 22:27

...gezieltes Fasten gibt's bei mir nicht. Ich bin reiner Gesellschaftstrinker; aus verschiedenen Gründen bin ich regelmäßig tage- bis wochenweise ohne entsprechende Gesellschaft, dann gibt's auch nix und in den Zeiten vermisse ich auch nix...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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austria_traveller

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Re: Dry January - ja, nein oder halbtrocken?

BeitragMi 12. Jan 2022, 07:41

jessesmaria hat geschrieben:Wenn jemand, der sehr regelmäßig trinkt, eine Woche lang komplett auf Alkohol verzichtet, dann geht seine Leberverfettung von etwa 80 Prozent auf 30 Prozent zurück.

Stimmt so nicht ganz.
Die Leber ist ja ein Entgiftungsorgan, dass sich aller Gifte im Körper annimmt.
Die NAFL, also die nicht-alkoholosche Fettleber ist heute schon die häufigste Leberschädigung.
Es ist also zu vermuten, dass die Leberverfettung nicht nur Alkohol als Ursache hat
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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Weinschlürfer

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Re: Dry January - ja, nein oder halbtrocken?

BeitragMi 12. Jan 2022, 11:28

Also ich muss sagen ich verstehe solche Aktionen sowieso nicht. Ich muss mir das selbst zumindest nicht beweisen.
Aber ich verstehe auch keine Fastenkuren, Schnelldiäten, Saftkuren, "Detox", Neujahrsfitnesswahn oder sonst was.
Alles was nicht dauerhaft verankert ist, ist für mich höchstens plakativ, aber eher nutzlos.

Da mein Konsum an Alkohol sehr geregelt ist (in der Regel nichts unter der Woche, oft auch 2-3 Wochen lange nichts) bin ich da aber auch entspannt.
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jessesmaria

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Re: Dry January - ja, nein oder halbtrocken?

BeitragMi 12. Jan 2022, 21:02

Na, das Ergebnis ist ja bislang schon recht eindeutig, der Dry January ist hier offenbar unbeliebt.

Eure Haltung kann ich verstehen, sofern man es schafft, sowieso immer wieder 2–3 Wochen auf Alkohol zu verzichten, ist das sicher aus medizinischer Sicht deutlich besser, als sich lediglich einmal im Jahr für 4 Wochen, gleichsam wie eine Art Ablasshandel für die restlichen 11 Monate, zusammenzuraffen.

Bei mir ergibt sich das nicht so sehr von selbst, ich bin sesshaft mit Familie und nie länger ohne Gesellschaft unterwegs. Es gibt im Grunde nie einen Grund, den Abend nicht wenigstens mit einem kleinen Gläschen sanft ausklingen zu lassen.

Wenn ich mir diese Umfrage anschaue:

viewtopic.php?f=111&t=298&view=viewpoll

... scheinen (oder schienen, ist immerhin schon 11 Jahre her) mir die meisten hier doch recht viel zu trinken, ich habe die Umfrage jedenfalls pro Kopf verstanden. Wenn wir also zu zweit zuhause 2-3 Flaschen in der Woche schaffen (mehr sind es nur bei Besuch), entfallen davon max. 2, also 1,5l auf mich (nach dieser Umfrage unterdurchschnittlich...).
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EThC

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Re: Dry January - ja, nein oder halbtrocken?

BeitragMi 12. Jan 2022, 21:12

jessesmaria hat geschrieben:Na, das Ergebnis ist ja bislang schon recht eindeutig, der Dry January ist hier offenbar unbeliebt.
...ähhh, ja! :mrgreen:

Diese fixen Selbstkasteiungszeiträume wie der aus dem Thema, aber auch Ramadan, Fastenzeit, Freitags nur Fisch und sonstiger rein kalenderabhängiger Summs sind so gar nichts für mich...
Viele Grüße
Erich

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Bernd Schulz

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Re: Dry January - ja, nein oder halbtrocken?

BeitragMi 12. Jan 2022, 21:58

EThC hat geschrieben:Diese fixen Selbstkasteiungszeiträume wie der aus dem Thema, aber auch Ramadan, Fastenzeit, Freitags nur Fisch und sonstiger rein kalenderabhängiger Summs sind so gar nichts für mich...


Erich, Du sprichst mir aus der Seele!

jessesmaria hat geschrieben:Wenn ich mir diese Umfrage anschaue....

... scheinen (oder schienen, ist immerhin schon 11 Jahre her) mir die meisten hier doch recht viel zu trinken....


Ja, ich trinke recht viel und stehe auch dazu. Generell halte ich es schon für eine gewisse Verpflichtung gegenüber sich selber und anderen, sich nicht auf Teufel komm raus durch Drogenmissbrauch körperlich zugrunde zu richten, aber man kann sich auch durch überzogenen Gesundheitswahn seelisch (und in der Folge oft physisch) ruinieren.

Nach meinem Fahrradunfall im Dezember hatte ich eine Woche null Bedürfnis nach Alkohol. Zu mir genommen habe ich dementsprechend dann weder Bier noch Wein (und härtere Sachen natürlich schon mal gar nicht). Es geht also schon noch ohne...
:twisted:

Goethe, Beethoven, Schumann und Schiller haben übrigens ebenfalls "recht viel getrunken". Na gut - im Gegensatz zu mir waren das geniale Menschen. Deshalb durften die das, ohne sich in irgendeiner Form schuldig fühlen zu müssen..... ;)

Herzliche Grüße

Bernd
Zuletzt geändert von Bernd Schulz am Mi 12. Jan 2022, 23:11, insgesamt 1-mal geändert.
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jessesmaria

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Re: Dry January - ja, nein oder halbtrocken?

BeitragMi 12. Jan 2022, 22:29

Im Grunde sehe ich das ganz genauso. Ich habe noch nie gefastet und werde es auch nie tun (mit Ausnahme Wein, zum ersten Mal). Ich denke, man muss sich niemandem gegenüber schuldig fühlen, wenn man ungesund lebt. Außer vielleicht den Angehörigen, falls sie darunter leiden, aber dann muss es schon weit gekommen sein.

Ich kenne auch vor allem Frauen, die aus gesundheitlichen Gründen keine tierischen Fette essen, am Weinglas nur nippen usw. – ich habe gar kein Verständnis für diese Art von Askese, durch die man doch mehr verliert als gewinnt, selbst wenn die gesundheitlich positiven Folgen wirklich erwiesen wären. Man opfert die Gegenwart einer ungewissen Zukunft, ähnlich denjenigen, die sich im Alltag nichts gönnen, um jeden Cent, auf den sie nicht angewiesen sind, in die Altersvorsorge investieren, um irgendwann gegen jede erdenklichen Risiken gewappnet zu sein. (Bitte nicht falsch verstehen, ich meine nicht diejenigen, die das wirklich nötig haben.)

Allein, die Vorstellung, als Alkoholiker zu enden, ist mir reichlich unsympathisch. Daher betrachte ich es etwas weniger unkritisch, wirklich das ganze Jahr über quasi durchgehend (mit max. 1–2 Tagen Pause) zu trinken. Ich möchte ja nicht als Spiegeltrinker enden. Wobei ihr, die ihr ja z. T. schon sehr lange Weinliebhaber seid, eigentlich ein guter Beweis dafür seid, das regelmäßiger Konsum nicht in eine schleichende Abhängigkeit von immer höheren Dosen führen muss. Diese Suchtspirale, das als Bild ja oft im Zusammenhang mit Drogen bemüht wird, scheint mir bei Weintrinkern nicht grundsätzlich so einzutreffen.
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Bernd Schulz

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Re: Dry January - ja, nein oder halbtrocken?

BeitragMi 12. Jan 2022, 22:58

jessesmaria hat geschrieben: Wobei ihr, die ihr ja z. T. schon sehr lange Weinliebhaber seid, eigentlich ein guter Beweis dafür seid, das regelmäßiger Konsum nicht in eine schleichende Abhängigkeit von immer höheren Dosen führen muss. Diese Suchtspirale, das als Bild ja oft im Zusammenhang mit Drogen bemüht wird, scheint mir bei Weintrinkern nicht grundsätzlich so einzutreffen.


Wie gesagt konsumiere ich relativ gesehen "nicht ganz wenig" :mrgreen: :oops: Alkohol in Form von Wein und auch Bier, aber eine "schleichende Abhängigkeit von immer höheren Dosen" kann ich bei mir hinsichtlich der letzten drei Jahrzehnte nicht konstatieren.

Herzliche Grüße

Bernd
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Re: Dry January - ja, nein oder halbtrocken?

BeitragDo 13. Jan 2022, 09:08

Bernd Schulz hat geschrieben:Wie gesagt konsumiere ich relativ gesehen "nicht ganz wenig" :mrgreen: :oops: Alkohol in Form von Wein und auch Bier, aber eine "schleichende Abhängigkeit von immer höheren Dosen" kann ich bei mir hinsichtlich der letzten drei Jahrzehnte nicht konstatieren.
...ohne es genau protokolliert zu haben, wieviel von welcher Flasche in mir verschwunden ist, hat sich mein Konsum in der Seuchenzeit eher leicht verringert, einfach weil viel weniger unserer Weinrunden stattgefunden haben, bei denen dann immer "a bissl mehra" geht... :mrgreen:
Viele Grüße
Erich

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