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Champagner

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octopussy

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Champagner

BeitragMi 5. Jan 2011, 09:51

Komisch, dass es zu Champagner noch keinen Thread gibt. Hab ich da irgendwo einen übersehen?

An Weihnachten haben wir uns an die erste Flasche Bollinger Grande Année 1999 gemacht, die ich mal als 6er-Kiste geschenkt bekommen hatte :D Was soll ich sagen? Die Flasche war schnell leer. Degorgiert wurde er laut Etikett 2008, war deshalb schön frisch und hatte eine gute Perlage. In der Nase war er leicht hefig mit schöner Zitrus- und Quittenfrucht. Am Gaumen hat man einfach den Eindruck der perfekten Harmonie. Hätte ich doch bloß nicht im Übermut nach dem unverhofften Geschenk gleich drei Flaschen weiterverschenkt :cry: Naja, zwei Fläschen bleiben ja noch und die Beschenkten wissen den Tropfen hoffentlich zu würdigen.
Beste Grüße, Stephan
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moc

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Re: Champagner

BeitragMi 5. Jan 2011, 13:43

Na das hoffe ich aber auch, dass die Beschenkten diesen Tropfen zu würdigen Wissen. Das wäre auch so ein Geschenk genau in meinem Sinne.....

Die letzte 99er Grande Année die ich hatte, hatte leider einen schleichenden Korker und hat deshalb keinen Spass gemacht. :evil:
grüße jens
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Don Miguel

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Revue du Vin de France

BeitragMi 5. Jan 2011, 13:45

Servus!

Einen sehr lesenswerten Beitrag hat Forumskollege chezmatze in seinem Blog geschrieben:Warum es sich nicht lohnt, Marken-Champagner zu kaufen

In dem Beitrag gibt er eine Zusammenfassung einer größeren Verkostung der „Revue du Vin de France“ (Dezember 2010 / Januar 2011) wieder. Leider kann ja die RVD bei uns nur wenig Beachtung finden, da die meisten von uns so ihre Probleme mit dem Französischen haben. Um so dankenswerter, dass sich chezmate die Mühe machte, die wesentliche Passage zu übersetzen. Das Ergebnis bzw. die Begründung hierfür ist schon harter Tobak für die großen Markenchampagner und deren Standardflaschen ohne Jahrgang!

Das Fazit in Kurzform wäre demnach: Die Standards lohnen nicht (überteuert für bescheidene, uniforme Leistungen), lieber Winzer-Champagner oder Jahrgangs-Champagner, letztere kosten aber dann richtig!


Ich hab ja Glück, meine Dona bekommt Kopfweh vom Schampus, daher gibt es bei uns guten Cava oder Sekt, wenn es sich nicht vermeiden lässt, einen Schaumwein zu servieren!


Gruß
Don
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moc

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Re: Champagner

BeitragMi 5. Jan 2011, 14:14

Der Bericht ist gut - aber nicht wirklich überraschend für jemanden, der sich mit Champagner und der Champagne beschäftigt. Ich bevorzuge auch den Kauf beim Winzer direkt vor Ort und nicht bei einem der großen Häuser oder im Supermarkt - mit einer Ausnahme: der Standartbrut von Bollinger ist sowas wie einer meiner Lieblingschampagner.

Laurent Perrier fand ich eigentlich auch immer gut und da kann ich die Wertung von unter 12,5 Punkten eigentlich nicht nachvollziehen, obwohl ich sagen muss dass mir Ultra Brut oder Grand Siecle immer deutlich besser gefallen haben als der Standartbrut. Aber unter 12,5 Punkten!? Für mich eher nicht. Billecart und Deutz sehe ich aber auch klar besser.

Hatte letztens de Castellane im Glas (Brut und Cuvèe Commodore). Der Brut macht Kopfschmerzen und der Commodore (die Spitzencuvèe - haha :roll: :P :x ) war dünn und nichtsagend. Den "Beipackzettel" zum Commodore hättet Ihr mal lesen müssen. Demnach hätte das Teil galaktisch gut sein müssen, was es leider überhaupt nicht war.... Das Teil ist ne' echte Unverschämtheit!!!
grüße jens
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octopussy

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Re: Champagner

BeitragMi 5. Jan 2011, 14:41

Finde den verlinkten Beitrag von Chezmatze auch sehr gut, insbesondere herrlich flüssig geschrieben. In der Süddeutschen war am 29. oder 30.12. ein Seite 3 Artikel mit der Überschrift "Krieg in der Champagne" oder so ähnlich, der auch sehr lesenswert war und es ganz deutlich macht: die Standard Champagner der großen Häuser sind halt Markenprodukte, die in großer Menge hergestellt werden und vor allem ein gewisses Image transportieren sollen.

In dem SZ Artikel kam der Chef von Taittinger zu Wort, der den Betrieb nach Verkauf an ein PE-Haus wieder zurückgekauft hatte. Er sagte, insbesondere der Markt in China werde wohl bald geradezu explodieren und deshalb müsste man jetzt unbedingt die AOC-Fläche vergrößern, damit man die Nachfrage dann auch bedienen könne. Es sei ja schwachsinnig, wenn man erst die Marke in China ganz groß aufbauen würde und dann die Nachfrage nicht bedienen könne.

Champagner eignet sich natürlich auch sehr gut für die Markenbildung. Die Appelation hat Weltruf, jedenfalls bei NV Champagnern kann man durch die Assemblage auch schlechtere Jahrgänge cachieren und ist auch ansonsten recht flexibel, wegen des Zukaufs von Trauben auch in der Menge. Dazu eine Zwischenfrage: Sichern sich die großen Häuser die Trauben eigentlich über langfristige Kontrakte, um Preis- und Mengensicherheit zu haben, oder gibt es eher eine Art "Spot-Markt"?

Schließlich kann man die Strahlkraft einer Marke durch Spitzenprodukte (z.B. Dom Perignon) und Jahrgangs-Champagner natürlich gut erhöhen, so wie die Modefirmen das auch machen (Couture-Linie zur Stärkung des Markenimages und die Prèt-à-Porter Linie zum Geldverdienen). Ich persönlich trinke dann auch lieber das etwas individuellere Produkt, wobei es ja durchaus auch eine Menge Winzer-Champagner gibt oder irre ich mich da?
Beste Grüße, Stephan
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moc

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Re: Champagner

BeitragMi 5. Jan 2011, 16:56

Hallo octopussy!

Soweit ich das kenne, gehen die "großen Häuser" sehr gerne langfristige Lieferverträge mit den Winzern oder auch zum Teil mit den Genossenschaften ein. Ein oftmals für beide Seiten sehr lohnendes Geschäft - sind doch die Traubenpreise in der Champagne am höchsten - weltweit! :o

Den "großen Häusern" kommt oftmals auch entgegen, dass viele Rebanlagenbesitzer diese nur in sehr geringem Umfang besitzen, so dass sich oft die Produktion eines eigenen Champagners nicht lohnt oder viele kleine Winzer scheuen die Investition in die Kellereianlagen und verkaufen dann lieber die Ernte. Oft gibt es auch Winzer die im Nebenerwerb ein paar Parzellen bestellen.
grüße jens
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weinaffe

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Re: Champagner

BeitragSo 23. Jan 2011, 20:37

Hallo zusammen,

anscheinend trinkt momentan kaum jemand Champagne. Das ist sehr schade, vor allem wenn er so richtig g... ist wie folgender:

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Grüsse
Bodo
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octopussy

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Re: Champagner

BeitragMo 7. Feb 2011, 14:44

Hier noch zwei VKNs zu letzte Woche getrunkenen Champagnern. Duval Leroy kannte ich schon, Lenoble noch nicht. Der Duval Leroy war etwas gefälliger und leichter verständlich als der Lenoble. Letzterer hat mich ehrlich gesagt nicht vom Hocker gehauen. Ersterer war ganz gut, aber auch kein Wunder-Champagner.

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Beste Grüße, Stephan
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Grenache

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Re: Champagner

BeitragMo 7. Feb 2011, 22:48

>Am Gaumen ist er sehr trocken und frisch, ihm fehlt aber etwas das Equilibrium.< :?

Was willst du denn damit ausdrücken, zwischen was muß denn da ein Gleichgewicht bestehen?
Bisschen weit hergeholt aus der Physik, hier aber sicherlich nicht angebracht.

Nichts für ungut!
Grenache
There are 2 reasons for drinking: one is when you are thirsty to cure it, the other, when you are not thirsty to prevent it...prevention is better than cure.
Thomas Love Peacock
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octopussy

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Re: Champagner

BeitragMo 7. Feb 2011, 23:13

Grenache hat geschrieben:Was willst du denn damit ausdrücken, zwischen was muß denn da ein Gleichgewicht bestehen?
Bisschen weit hergeholt aus der Physik, hier aber sicherlich nicht angebracht.

Nichts für ungut!
Grenache

Mein Gott bist Du streng :shock:
Damit will ich ausdrücken, dass er mir persönlich eben nicht ausgewogen genug war. Ich hätte mir etwas mehr Gleichgewicht zwischen Frische und Geschmeidigkeit (im Sinne von gut zu trinken) gewünscht. So war er für meinen persönlichen Geschmack einfach etwas streng und hart.
Beste Grüße, Stephan
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