octopussy
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Mo 20. Jul 2020, 16:02
Trapattoni hat geschrieben:Trapattoni hat geschrieben:Der Flightpartner wird 1995 Comtes de Champagne sein.
Das war keine gute Idee, den 95er Taittinger parallel zum Egly-Ouriet zu verkosten, weil der Comtes de Champagne dem Egly-Ouriet nicht guttut. Der Taittinger ist sofort da mit seiner betörenden Cremigkeit, seines Charakters eines großen weißen Burgunders mit schöner Feuerstein-Aromatik und wie immer sofort bei 96 Punkten, allerdings ist der halt auch sehr eindimensional, null Frucht. Mein Mitverkoster meinte, das sei das beste, was man so an Eindimensionalität trinken könne. Den Egly-Ouriet hingegen muss man sich quasi "erarbeiten". Dieser Wein changiert über Stunden, entwickelt dezente rote Früchte, ist enorm vielschichtig, kleidet komplett Mund und Rachen aus, ist zudem unendlich lang, aber lange nicht so zugänglich wie der Taittinger. Das kann m.E. auch an der Dosage liegen und natürlich am Reifegrad. Beide Weine zeigten über Stunden keine Schwäche, dem Egly-Ouriet kann weitere Lagerung nichts schaden, der brauchte so schon ein paar Stunden Luft. Das ist jedenfalls kein Wein für Champagner-Einsteiger. Er holte über ca. acht Stunden Pünktchen für Pünktchen auf und lag für mich am Ende doch leicht vorne. Grüße Dieter
Hallo Dieter, sehr schöne Notiz, vielen Dank. Der Comtes de Champagne ist tatsächlich eher ein Charmeur, während der Egly Crayères tatsächlich - wie von dir beschrieben - eine Art Champagner-Version eines komplexen Stillweins ist. Schwer zu vergleichen, die beiden, beides aber echt tolle Champagner auf ihre jeweilige Art. Als Apéritif ist der Egly m.E. auch nicht so gut einsetzbar (dafür ist der VP viel besser). Das ist eher ein Champagner zum Essen. Ich hab neben den auf dem Weingut gekauften Flaschen noch zwei in 2015 beim Kölner Weinkeller gekaufte Flaschen. Ich muss da bei Gelegenheit mal auf das Degorgierdatum schauen. Leider ist der Crayères jetzt echt ganz schön teuer geworden, nicht ganz so krass wie der Millésime, aber schon spürbar.
Beste Grüße, Stephan
Trapattoni
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Mo 20. Jul 2020, 17:27
octopussy hat geschrieben:Hallo Dieter, sehr schöne Notiz, vielen Dank. Als Apéritif ist der Egly m.E. auch nicht so gut einsetzbar
Hallo Stephan, keine Ursache, gerne! Wir haben dazu aber auch gleich gegessen. Pumpernickel mit Ziegenfrischkäse, Pastete, Forellenrogen, Nordseekrabben, Schinken etc... Beide vertragen Essen, der Egly sicher auch Gerichte, die man sonst zu Burgunder oder Bordeaux servieren kann. Das war jedenfalls schon mal ein toller Start in einen ebensolchen Weinabend mit dem Highlight 1959 Charmes-Chambertin von Ponnelle, aber auch 1959 Figeac war nicht viel schlechter, etwas dahinter vielleicht 2007 Bâtard-Montrachet Grand Cru von Remoissenet Père et Fils. Grüße Dieter
Die besten Vergrößerungsgläser für die Freuden dieser Welt sind jene, aus denen man trinkt. (Joachim Ringelnatz)
amateur des vins
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Mo 20. Jul 2020, 17:36
Da habt ihr es ja mal ordentlich krachen lassen!
Besten Gruß, Karsten
Trapattoni
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Mo 20. Jul 2020, 17:42
amateur des vins hat geschrieben:Da habt ihr es ja mal ordentlich krachen lassen!
Das waren jetzt nur die über 95 Punkte
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dylan
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Mo 20. Jul 2020, 18:07
Trapattoni hat geschrieben:Das waren jetzt nur die über 95 Punkte
Und was war sonst so in der Verlosung?
Trapattoni
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Mo 20. Jul 2020, 18:37
dylan hat geschrieben:Und was war sonst so in der Verlosung?
Hallo Wolfgang, in der Verlosung waren noch: 2007 Fläscher Chardonnay von Christian Hermann 2009 Chardonnay Gloria vom Weingut Andi Kollwentz 1959 Chateauneuf du Pape Jacques Selot 1995 Hermitage "La Chapelle" Paul Jaboulet Ainé 2015 Clos de Vougeot Domaine Francois Lamarche Das war schon sehr ambitioniert zu dritt, obwohl wir nicht alles leergetrunken haben. Es ging von 18 bis 7:30 Uhr Das Duell Österreich gegen Schweiz sahen wir schon bei 95 Punkten. Danach kam der Remoissenet und wir stellten fest, dass mit dieser Kalibrierung die 100-Punkte-Skala nicht einzuhalten ist. Sehr reif war schon der Fläscher und der CdP. LG Dieter
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dylan
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Mo 20. Jul 2020, 19:07
Ganz schön strammes Programm, Respekt.
Zurück zum Champagner. Am Wochende bekam ich dei einem Freund diesen Schäumer vorgesetzt: Olivier Horiot, Seve Rose de Saignee Brut Nature en Barmont 2010 Recht tiefe Farbe, ins Rostrot gehend, etwas "dreckig" wirkend, sehr ungewöhnlich. Dezente aber feine Perlage, sehr fruchtbetonte und offenherzige Nase. Auch am Gaumen viel Frucht die fast vergessen lässt, dass man es hier mit einem undosierten Champagner zu tun hat. Gute Konzentration und Länge, sehr weiniger Typ. Ein Wein, der sicherlich gut ein ganzes Menü begleiten kann. Zum Apero eher ungeeignet. (91P)
Grüße
dylan
weinaffe
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Do 23. Jul 2020, 17:25
dylan hat geschrieben:Ganz schön strammes Programm, Respekt.
Zurück zum Champagner. Am Wochende bekam ich dei einem Freund diesen Schäumer vorgesetzt: Olivier Horiot, Seve Rose de Saignee Brut Nature en Barmont 2010 Recht tiefe Farbe, ins Rostrot gehend, etwas "dreckig" wirkend, sehr ungewöhnlich. Dezente aber feine Perlage, sehr fruchtbetonte und offenherzige Nase. Auch am Gaumen viel Frucht die fast vergessen lässt, dass man es hier mit einem undosierten Champagner zu tun hat. Gute Konzentration und Länge, sehr weiniger Typ. Ein Wein, der sicherlich gut ein ganzes Menü begleiten kann. Zum Apero eher ungeeignet. (91P)
Grüße
dylan
Hallo Wolfgang, diesen Schäumer mit Degogierdatum 14.06.2016 hatte ich vor einigen Monaten auch im Glas, ohne mir allerdings viele Notizen gemacht zu haben. Blind probiert wäre ich auch nicht unbedingt auf einen Champagner gekommen, da er doch -für mich fast zuviel- Beerenfrucht, die fast etwas ins "Kitschige" ging, mitbrachte. Möglicherweise liegt diese eigenwillige Stilistik auch daran, dass der Grundwein eine Maceration carbonique durchlaufen hat. Die Qualität ist sicherlich sehr gut, ich persönlich mag es gerade zum Essen gerne etwas mineralischer, knackiger und fruchtärmer. Ungewöhnlich ist dieser Schäumer in jedem Falle und er findet sicherlich seine Fans. LG Bodo
weinaffe
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Do 23. Jul 2020, 17:29
Hallo zusammen, es ist -eigentlich wie immer , Zeit für Schampus. Und wenn er dann noch so ausnehmend gut ist wie der folgende, steht dem Trinkvergnügen nichts mehr im Wege: LG Bodo
Jochen R.
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Do 23. Jul 2020, 20:17
Jean Pernet Brut Tradition Braucht bisschen Luft. In der Nase erst mal Brioche, dazu exotische Frucht (Nectarinen und Maracuja ?), dezent floral. Am Gaumen wunderbar frisch zitrusfruchtig, Nectarinen, auch hier Brioche, mit Luftzufuhr dezent würzig, mittelgewichtig, mittellang (bis anfangs lang).
Unkomplizierter Trinkspaß auf der Terrasse. 90 P.
Viele Grüße, Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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