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Champagner

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Ole

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Re: Champagner

BeitragSa 11. Jan 2020, 13:16

Daß die Cuvée Louis in der Würzburger Runde Gruppensieger geworden ist, wundert mich nicht. Hatte den unlängst auch im Glas, (leider ohne Notizen zu machen), erinnere aber eine durchaus lebendige Säure, Holz und einen Hauch Oxidation, vor allem aber eine ungeheure Komplexität und wunderbare Harmonie. Faszinierend fand ich das Oszillieren der Geschmacksebenen: zunächst Frucht, der mineralische Noten folgten bis die Frucht wieder die Führung übernahm usw., ein Hin und Her von Wärme und Kühle. Dachte man zunächst, man hätte einen Pinot-Noir-Champagner vor sich, so tippte man im nächsten Moment auf Chardonnay, um dann wieder auf PN zu fallen. Dabei besteht er zu 50% aus PN, zu 50% aus CH – und bringt beide Reben ausgewogen zum Tragen und in Einklang: un beau mariage!
Das 'Werk' stammt von über 60jährigen Reben, gärt im Holz, wird weiter im Holz ausgebaut (ohne Malo) und erfährt eine mehr als 10jährige Reifezeit auf der Flasche, null Dosage.
Ole
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Jürgen

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Re: Champagner

BeitragMo 13. Jan 2020, 10:15

Ole hat geschrieben:Daß die Cuvée Louis in der Würzburger Runde Gruppensieger geworden ist, wundert mich nicht.
Ole

Ich bin auch ein Fan dieses Champagners und habe mir deshalb seinerzeit einige Flaschen davon in den Keller gelegt. Auf Grund der guten Bewertung kürzlich hier im Forum, habe ich zwischen den Feiertagen wieder einmal eine Flasche geöffnet. Ich fand sie immer noch sehr gut, wobei sie mittlerweile - nach meiner Meinung - getrunken gehört. Ein wenig hat sie schon an Faszination eingebüßt. Meine restlichen Flaschen werde ich im Laufe dieses Jahres trinken.
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EThC

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Re: Champagner

BeitragMo 13. Jan 2020, 10:52

Jürgen hat geschrieben:Ein wenig hat sie schon an Faszination eingebüßt. Meine restlichen Flaschen werde ich im Laufe dieses Jahres trinken.

Ich hatte den Eindruck, daß dieser sehr facettenreiche Champagner mit dem Dégorgement deutlich näher am Zenit war, ist wohl einer der Schaumweine, die man dann nicht noch allzu lange lagern sollte. Wäre für mich interessant gewesen, wie sich diese in 2015 dégorgierte Flasche vor 3 Jahren gezeigt hätte, wahrscheinlich wäre ich dann noch deutlich mehr d'rauf abgefahren...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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Ole

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Re: Champagner

BeitragMo 13. Jan 2020, 13:08

Vermutlich ist die Oxidation auf den langen Faßausbau zurückzuführen. In der Tat wirkt der Champagner momentan sehr reif. Es ist aber nicht auszuschließen, daß sich am jetzigen Niveau auf die Schnelle nicht viel verändert. Wäre interessant festzustellen, ob das zutrifft. Also, vielleicht mal mit der nächsten Flasche ruhig ’n Jahr warten und mit der übernächsten noch eins – und dann berichten. Das machte uns alle schlauer.
Ole
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weinaffe

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Re: Champagner

BeitragMo 13. Jan 2020, 16:34

Ole hat geschrieben:Vermutlich ist die Oxidation auf den langen Faßausbau zurückzuführen. In der Tat wirkt der Champagner momentan sehr reif. Es ist aber nicht auszuschließen, daß sich am jetzigen Niveau auf die Schnelle nicht viel verändert. Wäre interessant festzustellen, ob das zutrifft. Also, vielleicht mal mit der nächsten Flasche ruhig ’n Jahr warten und mit der übernächsten noch eins – und dann berichten. Das machte uns alle schlauer.
Ole


Hallo Ole,

der Fassauabau war jetzt nicht so besonders lange. Grundwein dieser Cuvee ist der Jahrgang 1999 (mit Reserveweinanteilen der Jahrgänge 1998, 1997 und 1996). Dieser Grundwein wurde bereits im Mai 2000 zur "Bläschenbildung" auf die Flasche gefüllt.
Fraglich ist jetzt noch, ob wir alle von der identischen Charge der Cuvee Louis sprechen. Es gibt zumindest 2 Chargen dieser Cuvee; einmal Extra brut mit 2 Gramm Dosage (degorgiert Februar 2013) und zum anderen Brut nature ohne Dosage (degorgiert Mai 2015). Diese beiden Chargen unterscheiden sich schon deutlich voneinander.
Ich habe von der Brut-Nature-Variante noch 2 Flaschen und werde eine in diesem Jahr und die zweite im nächsten Jahr köpfen. Ich werde berichten...

LG
Bodo
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octopussy

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Re: Champagner

BeitragDi 14. Jan 2020, 11:29

Da die Cuvée Louis aus meinem Keller stammt: an dem Abend, auf den Ole sich bezieht, hatten wir die Cuvée Louis mit 2000 als Basis Wein, dazu Réserve-Weine aus 1999-1996. Zero Dosage. Dégorgiert Dezember 2015. Habe ich damals im Weingut gekauft. Ebenfalls im Keller bei mir liegt die Cuvée Louis mit 1999 als Basis Wein und Réserve-Weinen aus 1998 und 1996. Ebenfalls Zero Dosage. Das Dégorgement Datum müsste ich nachschauen.

Leichte Oxi-Noten haben sowohl die 1999 Variante als auch die 2000 Variante, wobei die 2000 Variante etwas weniger oxidativ ist. Da ich Oxi-Noten im Champagner absolut liebe, sehe ich auch kein Problem darin, beide Varianten über die nächsten fünf Jahre oder so aufzutrinken. Für mich dürfen Champagner schon Reifenoten haben und generell mag ich auch lieber eine etwas sanftere Perlage. Aber das ist Geschmackssache.
Beste Grüße, Stephan
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Jürgen

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Re: Champagner

BeitragMi 15. Jan 2020, 18:04

Meine Flasche von vor wenigen Wochen wurde im Oktober 2015 dégorgiert. An Jahrgängen stehen 1999 und 1998-97-96 auf dem Rücketikett. Die Flasche stammt aus einem Sechserkarton, aus dem ich zuvor schon weitere Flaschen getrunken habe. Ich hatte allerdings mehr als nur diesen einen Karton ;-)
Bis auf die letzte Flasche fand ich diesen Champagner immer sensationell. Ich habe übrigens nirgendwo geschrieben, daß meine Flasche in irgend einer Art oxidiert gewesen wäre. Nein, sie war einfach nicht mehr ganz so präsent, wie die Flaschen zuvor und hatte - für mich - etwas von ihrer Faszination eingebüßt.
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austria_traveller

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Re: Champagner

BeitragDo 16. Jan 2020, 10:04

Servus octopussy,
Schön dass du wieder an Bord bist !
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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Michl

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Re: Champagner

BeitragFr 17. Jan 2020, 19:11

Realtiv substanzstarke Schäumer, deren Trauben recht spät gelesen wirken, müssen meines Erachtens dramatisch und expressiv auftreten, um zu überzeugen, sie müssen dazu notwendigerweise tief sein, wenn sie nicht plakativ und damit letztlich lächerlich wirken wollen. Der Jahrgangsschampus Millésimé aus 2009 von Jean Pernet erscheint leider nicht wirklich auf auf diese Weise, obwohl er recht mächtig daherkommt, er wirkt leider leicht schwerfällig bzw. bemüht, wie jemand, der sprinten möchte, aber es halt einfach nicht mehr so recht kann. Speisen begleitet der Wein großartig, aber animierend ist er nur bedingt und "weinintellektuell" herausfordernd auch nur in gewissen Aspekten.

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Viele Grüße

Michl
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EThC

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Re: Champagner

BeitragMi 29. Jan 2020, 00:19

Das gab's alles bei unserer letzten Blindtasting-Weinrunde:

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Viele Grüße
Erich

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