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Champagner

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amateur des vins

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Re: Champagner

BeitragFr 22. Okt 2021, 23:59

Danke, Ulli, für die Erläuterungen!
Alles sehr plausibel - wenn man mal drüber nachdenkt. :mrgreen:
Besten Gruß, Karsten
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Jochen R.

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Re: Champagner

BeitragSa 23. Okt 2021, 11:30

Auch ich oute mich als Fan dieses auf "Massengeschmack vinifizierten Prestige-
getränks", wobei ich eigentlich bei diversen Anlässen den Eindruck hatte, dass
da gar nicht so der breite Massengeschmack angesprochen wird (und der eine
oder andere auch nur Hurra schreit, weil DP auf dem Etikett steht).

M. E. liegt das auch daran, dass nicht wenige Flaschen viel zu früh geöffnet
werden. Ein im Juli getrunkener 2005er Dompi hat für meinen Geschmack sein
Potential angedeutet, wird seine große Klasse aber wohl erst in den nächsten
Jahren (vielleicht auch erst in einem Jahrzehnt oder mehr) richtig zeigen. Das
sind jedenfalls meine Erfahrungen mit gereiften Exemplaren bis zurück zum 1961er.

Viele Grüße,
Jochen
harti hat geschrieben:
weinaffe hat geschrieben:25.) 2008er Dom Perignon Brut Magnum (Moet et Chandon) -Champagne-
aus 8 Grand-Cru-Lagen und 1 Premier Cru-Lage (Hautvilliers)---50% Pinot noir/50% Chardonnay---Hefelager: 6-7 Jahre---
Keine weiteren Angaben zum Ausbau, den technischen Daten und vor allem nicht zur Flaschenmenge. Ansonsten würde der "Dompi" sehr schnell seinen Nimbus als rarer und kostbarer Kultwein verlieren. Insider sprechen von einer jährlichen Gesamtproduktion von mindestens 5 Mio. Flaschen, wahrscheinlich noch deutlich mehr. Grosses Kompliment, bei einer so grossen Produktion ist es nicht so einfach, einen durchaus hochwertigen, aber schon deutlich für den Massengeschmack vinifizierten Champagne auf gleichbleibendem Niveau bei jeder Flasche herzustellen. Sehr feiner Schaum, dezent blumig, harmonisch, aber für meinen Geschmack zu hoch dosiert. Trotzdem ist der "Dompi" natürlich alles andere als schlecht, aber unter Preis-Leistungsverhältnissen deutlich zu teuer. Da gibt es jede Menge Alternativen, die mir besser gefallen und deutlich preiswerter sind. Aber als Champagner-Novize sollte man zumindest einmal diesen Prestige-Champagner getrunken haben.

Hallo Bodo,

angesichts der exorbitanten Produktionsmengen scheint die Bedienung des Massengeschmacks gar keine schlechte Strategie zu sein. Ich oute mich mal: Auch mein Geschmack ist massenkompatibel. :D

Grüße

Hartmut
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weinaffe

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Re: Champagner

BeitragSo 24. Okt 2021, 11:48

Hallo Jochen,

ohne Zweifel ist der Dompi ein perfekt vinifizierter Champagner, den man in dieser Preiskathegorie auch erwarten kann. Vor 20 Jahren war ich auch noch ein Fan dieses Schäumers, aber seit dem ich vielleicht durch viele extrem gute Winzerchampagner etwas "versaut" wurde, ist die Liebe etwas abgeflacht. Möglicherweise hat sich mein Geschmack auch etwas geändert, zumindest bin ich kein Fan von Dosage in Topprodukten mit langem Hefelager, da bei solchen Weinen die Harmonie perfekt sein sollte und es eigentlich nichts zu kaschieren oder zu glätten gibt. Aber letztlich ist das alles Geschmackssache. Diese Blindverkostung wie auch einige andere Blindverkostungen haben jedoch meist gezeigt, dass auch Profis im Kontext mit hochklassiger Konkurrenz den Dompi häufig nicht vorne sehen und manchmal regelrecht enttäuscht sind. Auch in dieser Profirunde hielt sich die Begeisterung über den 2008 Dompi in Grenzen. Obwohl er in der Magnum gefüllt war, fand ich ihn absolut trinkbereit und würde ihn jetzt und in den nächsten paar Jahren trinken. Wer natürlich reifere oder sogar Tertiärnoten (wie viele Engländer) im Champagner mag, kann den Dompi natürlich noch viel länger lagern. Auch das ist reine Geschmackssache. Als Champagner-Novize sollte man unbedingt einmal Dompi getrunken haben, aber sich dann auch ausgiebig mit anderen Champagnern beschäftigen. Man würde sonst enorm viel verpassen ;)

LG
Bodo
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weinaffe

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Re: Champagner

BeitragSo 24. Okt 2021, 12:02

dylan hat geschrieben:Hallo Bodo,

laut Eichelmann wird der Dompi mit etwa 5 Gramm dosiert.
Die Dosage für den Bollinger GA (2005) gibt er mit 6 Gramm an.

Beste Grüße

dylan


Hallo Dylan,
die Dosage für jeden Jahrgang ist zumindest bei den großen Häusern niemals "in Stein gemeißelt", sondern wird meist minutiös im Einzelfall bestimmt und an die Jahrgansverhältnisse abgestimmt. Der Bollinger GA hat in 2012 tatsächlich knapp 10 g Dosage erhalten. Der deutsche "Champagnerbotschafter" hat die technischen Daten direkt vom Produzenten, so dass ich daran keinen Zweifel habe. Ich finde es übrigens sehr löblich, dass Bollinger im Gegensatz zu Moet eine klare Informationspolitik betreibt. Beim Dompi 2008 gibt es keine Angaben, aber geschmacklich bin ich da schon bei 7-8 gr. Dosage. Aber das ist letztlich auch nicht so wichtig.

LG
Bodo
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Jochen R.

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Re: Champagner

BeitragSo 24. Okt 2021, 13:35

Hallo Bodo,
ich denke wir sind weitesgehend d´accord - wie immer alles
Geschmacksache!
Und bitte weiter hier berichten - bin vermutlich nicht der einzige,
der davon profitieren kann!

Viele Grüße,
Jochen
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glauer

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Re: Champagner

BeitragSo 24. Okt 2021, 17:26

UlliB hat geschrieben:Ich hatte vor vielen Jahren mal die Gelegenheit, vor Ort in mehreren Champagnerhäusern Grundweine probieren zu können. Ziemlicher Grusel... als Stillwein war das alles sehr hart am Rande von dem, was ich gerade noch tolerieren würde. Das Wunder geschieht anschließend im Keller, irgendwie

Gruß
Ulli


Das finde ich das schöne an den meisten Winzerchampagnern die ich regelmäßig kaufe. Die kann man auch noch still durchaus als Wein erkennen wenn man mal eine angebrochene Flasche vergessen hat. Bei einer Standardfüllung von Veuve Cliquot oder Moët passiert einem das genau einmal…
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Re: Champagner

BeitragSo 24. Okt 2021, 17:59

glauer hat geschrieben:Das finde ich das schöne an den meisten Winzerchampagnern die ich regelmäßig kaufe. Die kann man auch noch still durchaus als Wein erkennen wenn man mal eine angebrochene Flasche vergessen hat. Bei einer Standardfüllung von Veuve Cliquot oder Moët passiert einem das genau einmal…
...wobei der Grundwein eines Schäumers und der schaumfreie Stillwein daraus schon grundsätzlich unterschiedlich sind. Und Witwe oder Möht passiert mir auch mit Blubber (hoffentlich) nur einmal... :lol:
Viele Grüße
Erich

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Re: Champagner

BeitragSo 7. Nov 2021, 16:00

Gefühlt ist der Anteil an Winzerinnen in der Champagne besonders gering, oder täusche ich mich? Angesichts des folgenden Schaumgetränks fragt man sich, warum das so sein muß:

Bild
Viele Grüße
Erich

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Ole

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Re: Champagner

BeitragMo 8. Nov 2021, 15:06

Na, ja, neben Valérie Frison gibt’s schon noch ein paar andere Champagner-Macherinnen. Auf die Schnelle fallen mir da ein: Marie-Noëlle Ledru, Françoise Bedel, Ophélie Laminable, Laetitia Billiot, Nathalie Falmet, Dominique Moreau – und dann ist da noch so ein Zusammenschluß bzw. Netzwerk ,Les Fa’Bulleuses de Champagne’, bestehend aus Helène Beaugrand, Delphine Brulez, Sophie Milesi, Charlotte de Sousa, Claire Blin und Mathilde Bonnevie.
Von Valfrison übrigens hatte ich vor einiger Zeit den ,Goustan’ im Glas. Das ist ebenfalls ein 100%iger Pinot Noir und ebenfalls ohne Dosage. In der Erinnerung ist dieses hängen geblieben: Dem Auge bot sich ein wunderschöner Hauch von Rosé , am Gaumen dann feine Fruchtigkeit, feine Säure, schöne Mineralität, leicht kräuterig, leicht tanninig, insgesamt alles sehr harmonisch, machte Spaß, zurück bleibt ein insgesamt sehr angenehmer Eindruck.
Ole
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Re: Champagner

BeitragMo 8. Nov 2021, 16:01

Ole hat geschrieben:Auf die Schnelle fallen mir da ein: Marie-Noëlle Ledru, Françoise Bedel, Ophélie Laminable, Laetitia Billiot, Nathalie Falmet, Dominique Moreau – und dann ist da noch so ein Zusammenschluß bzw. Netzwerk ,Les Fa’Bulleuses de Champagne’, bestehend aus Helène Beaugrand, Delphine Brulez, Sophie Milesi, Charlotte de Sousa, Claire Blin und Mathilde Bonnevie.
Vielen Dank für die Aufzählung, wieder wertvoller Input für das Weinzentrum meines Hirns! :D
Dennoch: relativ zur Gesamtzahl der Betriebe immer noch recht wenig, aber das ist nur mein subjektiver Eindruck...
Viele Grüße
Erich

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