Di 12. Mär 2019, 18:12
Di 12. Mär 2019, 20:00
Di 12. Mär 2019, 20:32
Di 12. Mär 2019, 20:55
UlliB hat geschrieben: Ich habe weiter oben wohl nicht deutlich genug gemacht, dass ich das Thema im Hinblick auf die Weinqualität für eher nachrangig halte. Ich kenne ein paar 2015er, bei denen ich explizit weiß, dass sie aufgesäuert wurden - dennoch handelt es sich dabei um qualitativ hervorragende Weine.
Di 12. Mär 2019, 22:16
Di 12. Mär 2019, 22:21
Bernd Schulz hat geschrieben: Beim Riesling, der ja irgendwie doch von seiner Säure lebt, habe ich mit aufgesäuerten Weinen vor allem im Hinblick auf den Jahrgang 2003 ziemlich schlechte Erfahrungen gemacht - bei vielen 03er Rieslingen war die nachträglich zugefügte Säure schlecht eingebunden und stand irgendwie neben dem Rest des Weines. Ich erinnere mich noch gut an eine größere Verkostung von 03ern in Düsseldorf. Damals probierten wir blind ein GG eines sehr renommierten Erzeugers aus der Südpfalz und waren alle erschrocken von der disparaten Säure (und auch von der sonstigen Qualität des Weines).
Di 12. Mär 2019, 22:52
Di 12. Mär 2019, 23:05
puschel hat geschrieben:"Die 2018er schmecken nach mehr Säure als tatsächlich vorhanden ist", mmmh
Di 12. Mär 2019, 23:07
Georg R. hat geschrieben:@ Bernd...ich kann mir durchaus vorstellen, daß 2003 die Wenigsten auf solch ein Ereignis vorbereitet waren. Man hat dann über die Jahre doch dazugelernt und kann nun besser auf solche Extreme reagieren.
UlliB hat geschrieben:Hallo Bernd,
2003 war das erste Jahr, in dem in Deutschland die Aufsäuerung erlaubt war - das heißt, es gab für den Umgang damit keinerlei praktische Erfahrung. Was man damals gemacht hat, hat den chemischen Vorgängen im Wein, die einer Aufsäuerung folgen, und deren Auswirkung auf das Geschmacksprofil überhaupt nicht adäquat Rechnung getragen. Wer sich nur auf nominelle analytische Werte verlassen hatte und versucht hat, diese linear durch Säurezusatz zu korrigieren, hat am Ende genau das produziert, was Du beschreibst.
Mittlerweile sind wir aber 15 Jahre und ein paar säurearme Jahrgänge weiter, die Önologie hat besser begriffen, was im Wein bei und nach der Aufsäuerung passiert - wobei man auch auf Erfahrungen unserer südlichen Nachbarn zurückgegriffen hat, bei denen Säuerung schon lange praktiziert wird. Im Ergebnis hat es solche Katastrophen wie 2003 nicht wieder gegeben, obwohl z.B. 2015 insgesamt betrachtet wahrscheinlich nicht weniger aufgesäuert wurde als in 2003.
UlliB hat geschrieben: Ich würde wetten, dass auch Du schon den einen oder anderen 15er Riesling im Glas hattest, der aufgesäuert wurde. Nur ist dir das anders als bei 2003 nicht aufgefallen.
Georg R. hat geschrieben:Trotzdem wünsche ich mir mehr Jahre wie z.B.14 - und solche wie 15 (18?) mögen an uns vorüber gehen.
Di 12. Mär 2019, 23:17