Sa 27. Aug 2016, 19:49
Hier ein Link, der die in den letzten Posts angesprochenen unterschiedlichen Wahrnehmungen in Sachen Ertragserwartung vielleicht ein wenig erklärt:
http://www.der-winzer.at/?id=2500%2C5515233%2C%2CIn Niederösterreich wird nach ersten (immer nur sehr groben, aber immerhin) Prognosen insgesamt sogar mit etwas mehr Wein als im Vorjahr gerechnet und mit nicht viel weniger als der langjährige Durchschnitt. Im Burgenland und noch viel mehr in der Steiermark (und in Niederösterreich lokal in Teilen einiger Teilgebiete (westliche Wachau,...) sieht es ganz, ganz anders aus. (Dazu sollte man im verlinkten Artikel zum zweiten Bild durchclicken.)
Was das Ausdünnen betrifft, so habe ich selber auch heuer ausgedünnt, obwohl meine Ertragserwartungen insgesamt irgendwo zwischen 30 und 50 Prozent liegen. Was bringt mir ein nicht erfrorener, daher überertragsbedingter schwacher Weißburgunder, wenn mir der Chardonnay fehlt? Nichts außer Kunden, die verärgert sind, weil ihre Qualitätserwartung nicht erfüllt wird. Und das läßt sich schwerer erklären, als eine Mengenknappheit.
Auch in Frostweingärten habe ich punktuell ausgedünnt, denn der eine Stock mit sehr vielen Trauben dazwischen würde zwar die Gesamtmengenbilanz aufbessern, die potentielle Qualität der teilerfrorenen Stöcke links und rechts daneben, die nur zwei, drei Trauben tragen aber dramatisch mindern. Und zwei Lesedurchgängen zahlen sich nicht immer aus bzw. stellt sich dann immer noch das Problem was man mit dem qualitativ bescheidenen Ertrag der Massenstöcke machen soll.
Ach ja, und Weingeist: Mir ist das Frostereignis auf jeden Fall schlimm genug.
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Blaufränkisch am Sa 27. Aug 2016, 20:03, insgesamt 1-mal geändert.