Fr 25. Mär 2016, 14:04
octopussy hat geschrieben:Ich hab den Artikel auch mit großem Interesse gelesen. Nachdem ich 2013 und 2014 wirklich wenig (eigentlich kaum) Riesling gekauft habe, steht für 2016 eigentlich der Kauf einiger 2015er Rieslinge an. Aber ich denke, ich werde erstmal ein bisschen was probieren. Ein wesentlicher Punkt aus Kösslers Artikel ist der Trockenstress. Und dafür gibt es ja eigentlich halbwegs verlässliche Lösungen: Böden, die aufgrund ihrer Zusammensetzung gut Wasser speichern und/oder eine gute Bodenbewirtschaftung, die den Regen nicht wegspült, sondern tief ins Erdreich eindringen lässt. Ich werde vermutlich sehr winzerspezifisch kaufen. Mosel, Saar und Ruwer scheinen ja besonders gut gelungen zu sein, die interessieren mich eh am meisten.
Mo 11. Apr 2016, 16:44
Holger Koch
30.Mar.2016
Hallo Martin, habe deinen kontrovers diskutierten Beitrag zum Jahrgang 2015 gelesen. Ich habe 2015 immer für einen anstrengenden und herausfordernden Jahrgang gehalten. Zu heiß zu trocken (wobei das hier bei uns am Kaiserstuhl nur in Junganlagen problematisch war). Vor allem zu schnell in der Reifeentwicklung, kaum 90 Tage von Blüte bis Lesebeginn. Wir haben ab 7 September innerhalb 8 Arbeitstagen 80% der Weißweine gelesen, nach 15 Lesetagen am 24.09. war die Lese weitgehend gelaufen. Für Frische und Mineralität haben wir je ein Fass Grau- und Weißburgunder maischevergoren, um über die Phenolstruktur Pepp in die Weine zu bekommen. Außerdem haben wir im Oktober alle Geiztrauben als Frische-Reserve eingesammelt (immerhin 3000 Liter). Wir glauben, dass wir damit den Jahrgang besser und lebendiger hinbekommen als 2011. Für unseren Betrieb erwarte ich einen populären, gut zu verkaufenden Jahrgang. Ich war seit der Lese bis vor 2 Monaten deutlich skeptischer. Positiv am Jahrgangs war: - Gleichmäßig reife Trauben ohne Botritys, vor allem die fehlende Botritys erhöht Frische und Langlebigkeit enorm. - Die Nächte im September waren durchweg unter 10° C, was die Endreife stark verlangsamt, Säure und Frucht erhalten hat. - Trockenheit und Hitze im Sommer sind zweitrangig, die letzten 3-4 Wochen vor der Lese machen den Jahrgang. In diese Periode fiel leider die letzte Augustwoche, die so warm war, dass die Trauben in der einen Woche über 2,5% vol zugelegt haben, die Zeit davor und danach war eigentlich nicht so ungünstig. Ich erwarte keine UTA (hatten wir noch nie, denke da puffern unsere humusreichen Böden genug). Bitternöten sind etwas vorhanden, aber nicht gravierend, bekommen wir mit langem Hefelager im Fass reduziert. Kein Wein liegt bei uns über 13,5 % vol und damit noch im akzeptablen Rahmen, unsere Frischereserveren im Cuvee werden das ausbalancieren. Ich persönlich bevorzuge vielleicht die filigranen 2014er. Das Gros der Leute wird aber die 2015er Weine lieben, weil es in ihnen was zu schmecken und kauen gibt. Ich gebe dir aber recht und habe auch den Eindruck, dass viele üppige, eingekochte Weine unterwegs sind. Von einem Weinlabor weiß ich, dass viele ihrer Proben über 14%, 15% bis hin zu 16% liegen. Da trifft deine Skepsis dann sicher zu. Liebe Grüße aus Bickensohl, Holger
Di 12. Apr 2016, 23:34
Mi 25. Mai 2016, 22:55
Mi 25. Mai 2016, 23:02
Bradetti hat geschrieben:Aber grundsätzlich wird der 2015er Jahrgang in Deutschland ja schon hochgejubelt. Siehe zB Lobenberg und PdP...
Do 26. Mai 2016, 10:35
Do 26. Mai 2016, 10:56
Bradetti hat geschrieben:Das heißt also noch ist Vorsicht geboten?!
Do 26. Mai 2016, 11:19
Do 26. Mai 2016, 12:54
Do 26. Mai 2016, 13:38
Leo hat geschrieben:...
Bei den GG´s setze ich deshalb voll auf die bekannten Rheinhessen sowie natürlich Dönnhoff und ES.
Gruß Leo