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Kabinettprobe 2010

Berichte, Erfahrungen, Prophezeiungen
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Charlie

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Kabinettprobe 2010

BeitragMi 27. Jul 2011, 11:57

Hallo,
auch dieses Jahr haben wir eine Kabinettprobe hingekriegt, wenn auch hektisch und viel zu kurzfristig. Ich glaube es war die siebte inzwischen. Das Kriterium lautet: Riesling Kabinett 2010 restsüß aus nördlichen Anbaugebieten. Ziel der Probe ist heruaszufinden ob, wie und von wem dieser Stil gepflegt wird. Der restsüße Kabinett hat nämlich viele Feinde (nein, ich meine jetzt nicht Scheuermann und Hofschuster). Einer davon ist die Probenreihenfolge beim Begutachten der Kollektionen.

Nach 14 Kabinetten kann man sagen, dass sie, wie jedes Jahr, qualitativ und stilistisch nicht einheitlich sind. Und wie jedes Jahr schmecken die meisten eher wie Spätlesen. Bei fast allen hatten wir (wie für 2010 zu erwarten) eine recht spitze Säure. Mich hat bei vielen auch das Übermaß an Schwefel überrascht.

Hier die Liste der Kabinette:

http://www.verkostungsnotizen.net/vkn_l ... he+starten
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vinos

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Re: Kabinettprobe 2010

BeitragMi 27. Jul 2011, 13:11

Hallo Charlie,

vielen Dank fürs einstellen der Notizen und die Zusammenfassung. So kann ich das zumindest nachlesen, auch wenn es zum 1.Mal nicht mit der aktiven Teilnahme an der Probe geklappt hat.
Recht ausgeglichene Wertungen bei Dir, haben das alle Verkoster so gesehen oder gab es auch
polarisierende Weine?
Welchen Wein fandest Du am "kabinettigsten"?
Beste Grüße
Klaus-Peter
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Don Miguel

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Re: Kabinettprobe 2010

BeitragMi 27. Jul 2011, 17:31

Charlie hat geschrieben:Und wie jedes Jahr schmecken die meisten eher wie Spätlesen.

Servus Charlie,

du müsstest vielleicht auch noch zusätzlich spezielle "Kabinettpunkte" vergeben, die sich am entsprechenden Leitbild orientieren. Dann sähe das Ranking wohl anders aus.

Dein bestbewerteter Wein, der Brauneberger Juffer Riesling Kabinett Erste Lage, 89-91 P., hat ja eigentlich das Klassenziel verfehlt! Jetzt könnte man schon wieder eine Grundsatzdiskussion :roll: starten, ob dies nicht eine Abwertung zur Folge haben sollte :? !

Grüße
Don
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Charlie

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Re: Kabinettprobe 2010

BeitragMi 27. Jul 2011, 18:58

Klaus-Peter, du hast wirklich gefehlt, nicht nur mir!

Ja, der Schloss Lieser ist ein sehr guter Wein und hat, wie bei allen anderen Kabinettproben bei denen einer dabei war, sehr gut abgeschnittten. Nur leider nicht schlank. Der Wein hat aber durchaus Spiel, nicht nur Kozentration, es fehlt blss die Leichtigkeit. Das entspricht dem Stil des Hauses und manchmal denke ich, man braucht Schloss Lieser nicht in die Kabinettprobe nehmen. Die Weine haben aber insoweit ihre Funktion, als sie sehr gut zeigen was ein Kabinett nicht ist. Abwerten würde ich dafür nicht, weil es leider weit verbreitet ist, sich nicht an die Stilvorgaben der Prädikate zu halten (wie immer die nun wären) und auch die Konsumenten das nicht unbedingt erwarten.

Kabinettig (oder kabinettig genug, oder kabinettiger, was weiss ich, denn es ist nicht leicht, den Geschmack eines Weins zu behalten, den es kaum gibt, oder wie böse Zungen sagen, nie gab und gar nicht geben kann) waren m.E. die Wehlener Sonnenuhr von Weins-Prüm, der Scharzhofberger von Egon Müller und der Karthäuserhofer. Alles sehr unterschiedliche Weine, wie man sich vorstellen kann.

Natürlich gingen die Meinungen auseinander, ich habe auch nur meine aufgeschrieben, aber es gab soweit ich mich erinnere immer Konsens über die Kabinettigkeit. Auch gab es interessante Diskussionen nach dem Aufdecken. Eine große Überraschung war z.Bsp. der Würzgarten von Weins-Prüm, der eher eine Art halbtrockene Auslese ist und sich mit der Zeit zu einem guten Essensbegleiter mausern wird. Verwirrt hat auch der Scharzhofberger, denn er schmeckt alles andere als gefälllig, er hat etwas herbes und rauhes, wurde dan aber an der Luft (und nach dem Aufdecken :P ) schnell schöner.

Vielleicht stellt ja noch jemand VKNs ein.

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