Fr 20. Apr 2018, 20:52
Gerade im Glas gehabt:
Bernhard Ott, Qvevre 2012 (13,5%)Ich hatte den vor Jahren mal mitbestellt und nur eine vage Erinnerung, daß er mir nicht zusagte - und keine Ahnung, warum. Am Gaumen zunächst sehr schräg, irgendwie oxidativ wirkend, cremig, Karamell, aber sehr knackige Säure, geradezu aggressiv. Fast scharf wirkend: Grüner-Veltliner-Pfefferle, potenziert. Auch etwas CO₂.
Und dann dämmert es mir: Amphorenwein! Hätte ich ja auch vom Etikett ablesen können.
Mit diesem Wissen ergibt sich dann ein stimmiges Bild. Nicht, daß ich extensive Erfahrungen hätte, aber zu den paar Amphorenweinen, die ich kenne, paßt das Bild. Und "orange" ist Amphorenwein ja meist automatisch.
Etwas Honig und Kräuterwürze. Die Luft hilft ihm
sehr: Nach rund 1h wirkt die Säure nicht mehr so aggressiv. Dadurch nimmt die Imbalance zwischen cremig-weicher Orange-Charakteristik und Säure ab, aber speziell bleibt er in jedem Fall.
Not my cup of tea, eh, glass of wine. Interessant, ja, aber schon ziemlich schräg.