Di 10. Jul 2012, 19:45
Hallo Gerald!
Gerald hat geschrieben:Hallo Werner,
Insgesamt ist für mich jedenfalls 2011 bei Niederösterreich weiß der am wenigsten attraktive Jahrgang seit langer Zeit ...
Grüße,
Gerald
„Einspruch Euer Ehren“ – aber irgendwo geht mir hier jetzt die pauschale Kritik am Jahrgang 2011 in weiß (in einem Thread zum Weinviertel, wo dann immer von Niederösterreich gesprochen wird – o. k. ist klar, diese Abgrenzungen sind in einem Forum schwierig, da vieles zu mehreren Bereichen passt) etwas zu weit. Auch ich habe in vorangegangenen Postings kritische Töne (Bitternoten, Unausgeglichenheit) anklingen lassen, allerdings handelt es sich dabei (wie auch bei Dir im Text bemerkt wird) um einzelne Weine einzelner Erzeuger. Und ich habe auch geschrieben, dass ich bzw. wir alle (meiner Ansicht nach) auf hohem Niveau jammern. Viele Winzer haben im weißen Bereich tolle Qualitäten herausgearbeitet, wo jeder Schluck Freude bereitet.
Was jedenfalls anzuraten ist, dass man versuchen sollte, die Weine vor einem Kauf zu verkosten, und nicht blind einfach nur zuzuschlagen (weil die Weine vom Winzer X jedes Jahr noch gut waren). Und zum Weinviertel speziell (ich habe mich schon oft als DAC-kritischer Weinfreund geoutet) – dort war früher schon immer viel Licht und viel Schatten und das ist heute – leider – wieder genau so. Einzig (meine bescheidene Meinung) in den ersten Jahren nach Einführung der DAC war eine konstant gute und verlässliche Qualität bei allen DAC erzeugenden Betrieben feststellbar.
Liebe Grüße
weingeist
Übrigens nur so zum „drüberstreuen“ – ich war im Juni gerade einige Wochen auf Sardinien und habe dort sehr gute Rotweine getrunken. Zu den Weißweinen möchte ich lieber kein Wort verlieren, da trinke ich gerne jeden Österreichischen 2011er. „Highlight“ war ein, laut Karte als „fruchtig“ und "mineralisch" bezeichneter Wein – gekommen ist ein alter (ich trinke gerne alte Weine, es hat mich der Jahrgang 2005 also nicht sonderlich gestört), ausgezehrter, oxydativ schmeckender Wein, der den Weg in mein Glas nicht gefunden hat – trotz der Beteuerung der Sommeliere, dass das was ich oxydativ empfinde, die Mineralität des Sardinischen Bodens wäre. Ich denke mal, es war der „Ladenhüter“ und bei einem Touristen wird man’s wohl noch versuchen dürfen