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Kamptal

Kamptal, Kremstal, Traisental, Weinviertel, Wagram, Thermenregion, Carnuntum
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Gerald

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Re: Kamptal

BeitragFr 5. Sep 2014, 07:14

Wie gerade auch im Weinviertel-Thread geschrieben, waren bei der gestrigen Herbstpräsentation der "Premiumweingüter" (15 angesehene Weinviertler Betriebe) so gut wie alle angestellten Veltliner sehr sortentypisch, die "exotisch-fruchtige" Variante ist mir überhaupt nicht untergekommen, ein einziger Veltliner hat deutlich sauvignon-artige Noten gehabt. Ansonsten alles ganz klassische Veltliner.

Zur Verkostung standen aber auch nur Weine aus dem "Regelsortiment" der Weingüter, wie schon geschrieben ab ca 7 Euro. Kreszenzen wie "Hirschvergnügen" oder Ähnliches gab es - zum Glück - gar nicht zu probieren. ;)

Grüße,
Gerald
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mixalhs

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Re: Kamptal

BeitragFr 5. Sep 2014, 07:55

Kann man Generelles über die Qualtät der 2013er sagen? An anderer Stelle in diesem Forum wurde bereits gesagt, man solle statt deutscher Rieslinge aus dem letzten Jahr lieber österreichische kaufen? Wie sieht es bei den 2013er Lagenweinen von Loimer, Hirsch, Ehn usw. aus? Hat sie schon jemand probiert? Auch Infos über die GV würden mich interessieren.
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UlliB

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Re: Kamptal

BeitragFr 5. Sep 2014, 08:11

Nein, Kamptal nicht, aber Kremstal - konkret Gedersdorf (Buchegger) und Droß (Vorspannhof) und hier und da einige Eindrücke von Heurigenbesuchen. Da die Abgrenzung von Kamptal und Kremstal aus meiner Sicht rein willkürlich erfolgt ist (Buchegger hat z.B. Weinlagen, die sich über die Grenzen der beiden Gebiete erstrecken), denke ich, dass die generelle Aussage zum Stil auch für das Kamptal passt.

Die Weine sind im Alkohol leichter als in den Vorjahren ausgefallen und deutlich säurebetont, nicht nur der Riesling, sondern auch der GV. Eher schlanke, knackige Weine, mit feiner und sehr typischer Aromatik. Mit aller Vorsicht eher ein GV-Jahr als ein Riesling-Jahr, wobei auch die Rieslinge schön sind. Der Stil des Jahrgangs kommt mir sehr entgegen.

Eher problematisch sind Bukettsorten (Muskateller, SB) und auch die Roten. Hier hat es wohl doch ein wenig an Reife gefehlt.

Gruß
Ulli
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Gerald

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Re: Kamptal

BeitragFr 5. Sep 2014, 08:19

Die angesprochenen Kamptaler habe ich auch noch nicht probiert, aber in der Wachau und im Weinviertel (kann man wahrscheinlich auch aufs Kamptal übertragen) würde ich - ähnlich wie Ulli - die Weine als sehr aromatisch, rund und trinkfreudig und mit kräftiger Säure ausgestattet beschreiben. Wobei ich auch 2013 als "Veltlinerjahr" sehen würde.

Persönlich gefällt mir allerdings 2012 fast noch besser, die Weine sind - sagen wir - anspruchsvoller, oft etwas kantig, aber in Summe vielleicht komplexer und spannender. Ist aber natürlich reine Geschmackssache. Und natürlich machen die Unterschiede der Jahrgänge den eigentlichen Reiz aus. Jeder der letzten Jahrgänge hat seine Vorzüge, nur 2011 kann mir persönlich eher gestohlen bleiben. ;)

Grüße,
Gerald
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OsCor

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Re: Kamptal

BeitragDo 9. Okt 2014, 21:06

Bernd Schulz hat geschrieben:Nach langer Zeit wollte ich endlich mal wieder einen Grünen Veltliner probieren, um meine Vorurteile zu überprüfen (früher mochte ich die Sorte nicht so sehr). Deshalb habe ich anläßlich einer Rotweinbestellung bei Pinard de Picard auch eine Flasche "Hirschvergnügen" geordert:

Bild

Nach Benamsung und Preis ist das natürlich kein Wein, bei dem man besonders viel Tiefe und Substanz erwarten kann. Trotzdem bin ich, nachdem ich schon richtig schöne Rieslinge aus dem Hause Hirsch hatte, von einem derart glattgebügelten Getränk, das noch nicht einmal richtig nach GV schmeckt (nix "Pfefferl") deutlich enttäuscht. So etwas kann man mit etwas Glück auch zu 4,99 aus dem Supermarktregal ziehen. Schwache Leistung!


Tja, hätte ich das hier gekannt! Als ich einen Gutschein bei einer Weinhandlung einlösen wollte, die von mir gewünschten Weine aber nicht auf Lager waren, habe ich unter anderen den oben besprochenen GV für 9 € mitgenommen. Den Zuckerschwanz habe ich nicht gespürt, beim ersten Glas zum MIttagessen dachte ich noch „Ui ist der scharf”, also von wegen Pfefferl. Heute habe ich ein zweites Glas getrunken und bin ob der Flachheit nur noch enttäuscht. Der an den Tagen zuvor getrunkene Gutedel Weiler Schlipf 2013 von Schneider war nach 2 Tagen dagegen direkt ein Geschmacksbrummer (trotz nur 11%). Die von Bernd vergebenen 80 Punkte hätte dieser GV bei mir nicht erreicht. Ich habe gute Lust, mich bei diesem Händler über so einen Schrott zu beschweren.
Aber wenn so einer einkauft, verkostet er ja auch nur und probiert nicht am nächsten Tag noch mal… vermutlich schon gar nicht bei einem Einsteigerwein.

Jetzt bin ich mal gespannt auf den GV 2013 vom Heiligenstein (auch von Hirsch), zu 14,50 €. Der kommt nächste Woche dran.

Gruß
Oswald
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UlliB

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Re: Kamptal

BeitragFr 1. Mai 2015, 16:40

Seitdem ich vor knapp 10 Jahren meine intensive Niederösterreich-Phase beendet habe, komme ich mit den Weinen von hier nicht mehr regelmäßig in Kontakt. Insofern war ich etwas überrascht, dass die von einigen deutschen Rieslingerzeugern praktizierte Produktion weitgehend bis völlig fruchtbefreiter "mineralischer" Weine jetzt auch hier angekommen ist, und zwar beim Grünen Veltliner. Immerhin ist der Betrieb gewissermaßen halbdeutsch...

2012 Grüner Veltliner Lamm - Kamptal Reserve 1. Lage ÖTW - (Jurtschitsch) 13,5%Vol. Recht blasses Hellgelb. Schon in der Nase deutet sich an, was im Gaumen folgt: deutliche Sponti-Noten, dann enorme Mineralik, die jegliche Frucht verdeckt, Bauschutt, nasser Stein, frisch gefegte Kellertreppe... was noch an weniger Frucht da ist, wirkt diffus und irgendwie eingekocht; zarter Holzeinfluss. Für mich ohne erkennbaren Sortencharakter, weder der von eher knapp reifem noch von hochreifem GV, das könnte auch irgendwas sein. Hohe Dichte, ganz zart bitter im Abgang.

Ok, wer so etwas mag... ich mag's nicht. Die gewohnt extrem hohen Bewertungen der österreichischen Weinguides (95 Punkte Falstaff, 5/5 Sterne Vinaria) kann man eh in der Pfeife rauchen.

Bioanbau und Kultweingut hin oder her - nach mehreren Enttäuschungen ist dieser Erzeuger für mich erledigt. Schade drum, früher war das einer der Topbetriebe des Gebietes, aber der Zwang zur Profilierung und der Wille, "besondere" Weine machen zu wollen, hat für mich diesen Betrieb ins off geführt.

Gruß
Ulli
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Weinbertl

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Re: Kamptal

BeitragFr 1. Mai 2015, 18:03

UlliB hat geschrieben:Bioanbau und Kultweingut hin oder her - nach mehreren Enttäuschungen ist dieser Erzeuger für mich erledigt. Schade drum, früher war das einer der Topbetriebe des Gebietes, aber der Zwang zur Profilierung und der Wille, "besondere" Weine machen zu wollen, hat für mich diesen Betrieb ins off geführt.


bisher war ich eigentlich immer überzeugt von Jurtschitsch, aber auch ich wurde in letzter Zeit ein paar Mal ziemlich enttäuscht und zwar beim Riesling Zöbinger Heiligenstein, das war bis zum 2011er immer ein sehr schöner Wein mit gutem PGV. Aber die 12er und 13er fallen bei mir total durch, weil sie einfach fade und weit unter dem Rang der Lage rangieren.
Grüße
Robert
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Gerald

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Re: Kamptal

BeitragDi 19. Mai 2015, 14:33

An sich mag ich die Weine von Schloss Gobelsburg ja ganz gerne (wenn ich es auch lieber sehen würde, wenn man hier auf Schraubverschluss umstellen würde, so wie die meisten Kollegen). Mit diesem Veltliner bin ich aber nicht ganz glücklich geworden:

Bild

Viel Körper, wenig Säure, dazu leicht restsüß - das ist zumindest für mich die perfekte Kombination für einen Wein, wo man schon nach dem ersten Glas genug hat. Frisch geöffnet war die Trinkfreudigkeit zwar noch erstaunlich gut, nach 24 Stunden an der Luft aber schon eher anstrengend zu trinken. Ich könnte mir aber vorstellen, dass der Wein bei Verkostungen - wo man nur einen kleinen Probeschluck nimmt - gut abschneiden würde. ;)

Grüße,
Gerald
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mixalhs

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Re: Kamptal

BeitragDo 21. Mai 2015, 04:33

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austria_traveller

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Re: Kamptal

BeitragDo 21. Mai 2015, 08:54

UlliB hat geschrieben:Die gewohnt extrem hohen Bewertungen der österreichischen Weinguides (95 Punkte Falstaff, 5/5 Sterne Vinaria) kann man eh in der Pfeife rauchen.

100% Zustimmung 8-)
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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