Kamptal

Kann mir irgendjemand sagen, wie ihre/seine Erfahrungen mit Angerers Veltlinern hinsichtlich Dekantieren, Glas und Temperatur sind?

Hallo Octopussy,

nach Meiner Erfahrung sind die Anger'schen Veltliner eher auf der extraktreichen Seite gelegen. Der GV Eichstaude ist sogar teilweise im Barrique ausgebaut. Mit Ausnahme des GV Kies halte ich ein Dekantieren für durchaus angebracht. Ich habe einmal einen GV Loam für ca 2 Wochen im Küklschrank "vergessen", was dem Wein aber nur wenig anzutun vermochte. Mein Tipp: Lass dir mal ein Probepaket kommen und teste die einzelnen GVs einfach durch!

Grüß euch,

habe heute wieder einmal einen Loimer aufgemacht, ich stand dem Spiegel 2005 im Vorjahr noch etwas skeptisch gegenlüber, die heute geöffnete Flasche war allerdings sehr gut, schätze die Flasche im Vorjahr war wohl das Ergebnis von "normalen" Flaschenvarianzen:



Leider hat Fred Loimer die Preise für seine Lagenweine schon wieder erhöht, eigentlich schade.

lg Hans Peter

Am Wochenende im Glas gehabt:

2008 Riesling Kammerer Gaisberg, Kamptal Reserve, Schloss Gobelsburg

Schöner Weine mit einem Geschmack von exotische Früchten, Ananas, etwas Grapefruit, gut strukturiert und angenehme Länge. Der Wein ist in meinen Augen sehr stimmig und ich sehe ihn aus der Erinnerung bei 89/90 Punkten!

Gruß,
Jochen

Ich frag mich grad, wo ich denn meinen Post unterbringen soll, weil ich doch drei Weine aus drei Ländern gleichzeitig getestet habe (eine schöne Cuvée war das ).
Nämlich die 2008er Rieslinge
- Bockenauer von Schäfer-Fröhlich/Nahe/Deutschland,
- Bihl von Pierre Frick/Elsass/Frankreich und
- Zöbing von Hirsch/Kamptal/Österreich.

Mach ich's also hier. Alle drei sind Spontangärer, und alle drei waren extrem unterschiedlich. Der Bockenauer hell, knackig, fruchtig, sexy. Der Bihl fordernd, sauer, botrytisiert, komplex. Der Zöbing stinkert, dunkel, weitgreifend, relaxed. Hier gibt's Genaueres dazu:
http://chezmatze.wordpress.com/2011/03/ ... ampf-2008/
Einen Verlierer gab es übrigens nicht, einen eindeutigen Gewinner zu küren war auch schwer. Ich habe mich mehr an den Unterschieden erfreut, denn das macht die Weinwelt schließlich so spannend.

Viele Grüße, Matze

Hallo zusammen,

gestern wieder einmal folgenden, extrem trinkigen GV getrunken, wobei sich der Wein exakt wie im August letzten Jahres präsentierte und der Verkostungsnotiz daher nichts hinzugefügt werden musste:




Sehr typischer, trinkfreudiger GV mit gutem Preis-/Leistungsverhältnis aus biologischem Anbau.

Grüsse
Bodo

Servus,

dem kann ich hier nur beipflichten (auch wenn wir im falschen thread sind). Habe ihn vorriges Jahr auch gekostet und war auch sehr angetan.

lg
Hans Peter

Hallo zusammen

Anfangs Juli ist mal wieder eine Grüne-Veltliner-Einkaufsfahrt fällig. Die Wachau berücksichtige ich diesmal kaum. Ganz bestimmt besuche ich wieder Alfred Deim in Schönberg.

Gibt es aktuelle Tipps für weitere Muss-haben-Weine (09 und 10) aus Kamp- oder Kremstal oder soll ich gleich weiter ins Weinviertel fahren (Gerald? )?

Gruss
Werner

[Gerald]

Hallo Werner,

richtige "Muss-Haben"-Weine fallen mir ja nicht ein, es gibt viele Produzenten mit sehr schönen Weinen. Hängt auch davon ab, welche Stilistik dir besonders zusagt.

Persönlich würde ich beim Veltliner eher den Jahrgang 2010 empfehlen, da in 2009 viele Weine recht breit und säurearm geworden sind, was einen tollen Verkostungswein ergibt, aber nicht immer richtige Trinkfreude vermittelt.

Weinviertel ist sicherlich auch ein interessantes Thema, wobei mir persönlich da kein Produzent einfällt, der "über alle Zweifel erhaben" ist. Man muss einfach probieren, es gibt viele tolle Weine zu entdecken. Generell sind die meisten Lagen von Löss geprägt (abgesehen von ein paar "Urgesteinsinseln" im Nordwesten bei Retz, Röschitz & Co), was ganz andere Veltliner als bei den Urgesteinslagen im Kremstal (und teilw. Kamptal) ergibt. Allgemein gefallen haben mir in den letzten Jahren (wobei ich von 2010 noch fast nichts probiert habe) z.B. Taubenschuss (Poysdorf), Schwarzböck (Hagenbrunn), Klein (Pernersdorf), Prechtl (Zellerndorf), Setzer (Hohenwart) und Zull (Schrattenthal).

Grüße,
Gerald

Hallo Werner et al!

Ich war vor drei Wochen bei Alfred Deim. Und ja, ich habe mehr gekauft als geplant. Ich wäre vorsichtig bei der Beurteilung des Jahrgangs, die Weine sind noch relativ jung in der Flasche... in diesem Stadium und nur auf Basis einer Verkostung beim Winzer habe ich mich schon einige Male getäuscht, aber ich würde meinen der 2010er ist bei Deim ein sehr guter Jahrgang, insbesondere weil mir bei Deim manchmal der Alkohol zu hoch ist.
Ein paar Splitter: Entsäuerung war bei den Bouteillen nicht notwendig, bei ihm sind auch beim Weißwein längere Maischestandzeiten üblich, daher ist seiner Meinung nach die Säure nicht so spitz. Gute Zuckergradationen, relativ späte Lese.
Grüner Veltliner Terassen mMn besser als 2009; Riesling Bergwein hat mir sehr gut gefallen; den Sauvignon Blanc sollte man auch probieren (also wenn man die Sorte nicht kategorisch ausschließt).
Vor September greife ich jedoch keine Flasche 2010er an.

Ansonsten sehr schöne Tipps von Gerald zum Weinviertel.

Im Kamptal wollte ich eigentlich immer die Weine von Barbara Öhlzelt mal probieren, bin leider noch nicht dazugekommen.

Im Kremstal würde ich als noch nicht so bekannten Winzer, den Karl Proidl empfehlen. Das ist ein noch eher junger Betrieb mit günstigen Preisen und tollen Lagen um die Ruine Senftenberg herum. 2009er haben mir sehr gut gefallen. Der Heurige ist auch sehr empfehlenswert, guter Auftritt im Internet.

LG
Wolfgang

[Gerald]

Hallo Wolfgang,

zunächst willkommen hier im Forum.

Ist der genannte Karl Proidl eigentlich mit dem wesentlich bekannteren Franz gleichen Nachnamens verwandt (laut Adresse dürften die Weingüter auch nur einen Steinwurf entfernt sein)?

Grüße,
Gerald