Kremstal

[Gerald]

Mein erster 2011er vom Kremstal (wieder von Stift Göttweig) war auch kein echtes Highlight ...



Bisher - natürlich bei noch nicht so viel probierten Weinen - hat mich der Jahrgang jedenfalls nicht wirklich begeistert, da lobe ich mir den "A..."jahrgang 2010.

Grüße,
Gerald

Hallo und Guten Abend!

Nachdem in diesem Thread auch "ältere" Herren (ich meine natürlich Weine ) vorkommen, und ich mich ja immer wieder gerne als Liebhaber gereifter Weine bezeichne, wofür ich oft genug mit kritischen Worten bedacht werde (z. B. von Arbeitskollegen, meine Frau konnte ich schon davon überzeugen, dass diese Weine einen bestimmten Reiz haben können), wieder einmal so ein "Schlüsselerlebnis", das mich in meiner Ansicht voll bestätigt hat. Am Vorabend zum gestrigen Feiertag im Glas:



Ehrlicherweise muss ich aber auch zugeben, dass meine Weine in einem ca. 10 bis 12 Grad kühlem Lehm/Löss-Weinkeller (21 Meter lange Kellerröhre) mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit Ihre weitere Flaschenreife erfahren dürfen, bis sie ihrer endgültigen Bestimmung zugeführt werden, was einem tollen Reifungsprozess natürlich entgegen kommt. Den Etiketten der Weine (vor allem den früheren "Papieretiketten") tut das zwar weniger gut, aber die trinkt man ja zum Glück nicht.

Hallo Gerald!

Mein erster 2011er vom Kremstal (wieder von Stift Göttweig) war auch kein echtes Highlight ...

Bisher - natürlich bei noch nicht so viel probierten Weinen - hat mich der Jahrgang jedenfalls nicht wirklich begeistert, da lobe ich mir den "A..."jahrgang 2010.

Grüße,
Gerald

Beachte meine Aussagen im Thread zum Wachauer Weinfrühling....
>>> Federspiele: Grundsätzlich wechselten hier (oftmals auch innerhalb eines Betriebes) "Licht und Schatten". Sehr viele wunderschön Exemplare, aber dazwischen auch immer wieder "bittere" Noten, was ich von anderer Seite ebenfalls schon gehört habe. <<<

Ich denke, Winzer mussten in diesem Jahrgang, gerade bei den Weißweinen, sehr viel Können und Fingerspitzengefühl beweisen. Tja, und das ein Jahrgang "groß geschrieben bzw. geredet" wird, haben wir auch schon oft erlebt (für die Rotweine wird es jedenfalls zutreffen, auf die bin ich schon sehr gespannt). Und bei den Weißweinen jammern wir schon auch auf hohem Niveau (vielleicht haben wir uns alle auch einfach nur zu viel erwartet ?).

Liebe Weinfreunde!

Um nicht immer nur über das Weinviertel zu diskutieren, hier meine Eindrücke von einem Betrieb aus dem Kremstal, genauer gesagt dem Weingut Proidl aus Senftenberg. Ich habe noch einige alte Weine im Keller, die sich noch immer, wenn der Kork passt, in Toppverfassung präsentieren. Trotzdem war ich jetzt einige Jahre nicht dort und habe den Jahrgang 2011 zum Anlass genommen, wieder einmal, natürlich nach vorheriger Terminvereinbarung, vorbeizuschauen (und auch zu kaufen ).

Ich weiß, dass eine Beschreibung besser wäre, allerdings würde sich diese sehr stark mit der Beschreibung der Weine durch die Familie Proidl (auf Ihrer Homepage) decken, sodass ich zu den verkosteten Weinen nur meine vergebenen Sterne dazuschreibe. Meine Bewertungsskala reicht dabei von null bis fünf. GV steht für Grüner Veltliner, R für Riesling. Chardonnay, Gelber Muskateller und Traminer habe ich nicht verkostet.

Kremstal DAC
GV Freiheit + + +
GV Rameln + + + +
GV Burg + + + (+)
R Steilheit + + + +
R Rameln + + + +

Kremstal DAC Reserve
GV Alte Reben Pellingen Erste Lage + + + + (+)
GV Ehrenfels Erste Lage + + + (+)
R Hochäcker Erste Lage + + + + (+)
R Pfeningberg Erste Lage + + + +
R Ehrenfels Erste Lage + + + + (+)

Von den Süßweinen habe ich nur den Riesling "Proidl spricht Deutsch" verkostet, da ich gerade bei dieser Traubensorte finde, dass ihrsie manchmal ein dezenter Restzucker (also der oftmals "kritisierte" Stil unserer Nachbarn) sehr verführerisch macht (wenn auch die Säure noch passt). Leider hat sich der Wein (für meine Begriffe) gerade sehr unharmonisch gezeigt (Peter Schleimer von der Zeitschrift Vinaria sieht es anders - er tituliert den Wein "verlockend").

Was ich noch erwähnen möchte, ist, es ist schön, wenn man als Privatkunde, der längere Zeit nichts gekauft hat, so nett empfangen wird, sich um einen gekümmert wird und man die ganze „Palette“ der Weine durchkosten darf. Frau Proidl sei Dank! Auch der „Chef“ ließ sich kurz blicken, um sich danach gleich wieder der Arbeit zu widmen.

Sollte jetzt jemand von meiner „Euphorie“ angesteckt worden sein, empfehle ich einen Blick auf die Homepage des Weinguts, wo die Betriebsphilosophie sehr nett nachlesbar ist.

Die letzten 5 Tage gab es einen Reisling aus dem Kremstal, der mich überzeugt hat. Der Wein ist nichts für Primärfruchttrinker, wer aber Spass und Freude an mineralisch-würzigen Rieslingen hat, ist hier ordentlich bedient:



Der Petrolton ist merkbar, aber nicht störend; dahinter versteckt sich eine sehr (warme) Extraktsüße, die dem Wein eine schöne Spannung gibt. Ich traue dem Wein noch locker 5 Jahre zu, vielleicht sogar mehr; aktuell 89P.

Guten Tag, alle zusammen!
So nach länger Weinforum Abstinenz gibt’s von mir wieder mal ein Weinbeschreibung.

verkostet am: 6. Jänner 2013

Riesling – Kremstal DAC 2011, "Gelbling", Weingut Buchegger, 13,0% vol.

mittleres –volles gelb, zu beginn etwas verschlossen, braucht Luft, dann zeigt sich eine sehr reife –volle Nase, nach Pfirsich, schöne extraktsüße, weiters ein Hauch von Wiesenblumenhonig. am Gaumen sehr vollmundig, saftig, extraktreich, wieder reifer Pfirsich, bisschen Holunder, feine – geschliffene niedrige Säure, Alkohol gut eingebunden, zart würziger mittellanger Abgang.

Fazit: klassisch ausgebauter Riesling, gut gemacht, (nicht modern und Kaltvergoren), Säure könnte etwas höher sein für einen Riesling, (jahrgangsbedingt niedrig) und noch dazu kommt, das Rieslinge von Lössboden, die Lage Gelbling ist ein Paradebeispiel, für volle Weine mit relativ niedriger Säure stehen. trotzdem gefällt mir der Riesling gut.

Punkte: 89
Trinkreife: jetzt – und den nächsten 2 Jahren.

Gestern abend getrunken: Gemischter Satz "Wolferl" 2010 von Thery-Weber . Gelbes Obst, schöne Mineralik, gut eingebundene Säure und ein für einen Weißwein enorm langer Abgang. Bisher für mich das Beste aus der Kategorie "Gemischter Satz". 14,5% Alkohol waren gut eingebunden und wirkten nicht aufdringlich oder störend. Klasse-Wein!

Falstaff, der IMHO gute Bewertungen eher inflationär benutzt, gibt 92 Punkte - und in diesem Fall kann ich's nachvollziehen.

[Gerald]

Falstaff, der IMHO gute Bewertungen eher inflationär benutzt, gibt 92 Punkte - und in diesem Fall kann ich's nachvollziehen.

Hihi, da muss ich doch unser Forumsmitglied "blumentopferde" im Prager-Thread zitieren

92 Fallstaff-Punkte hat jeder Essigreiniger beim Hofer

viewtopic.php?f=102&t=1007&p=53554#p53554

Grüße,
Gerald

[Gerald]

Vor ca. 2 Wochen wurde ich auf eine Aktion bei weinlet.de zu folgendem Wein aufmerksam gemacht, dieser wurde zum halben Preis (also 5 Euro pro Flasche) abverkauft. Da ich davon auch eine Flasche im Keller vergessen hatte, musste ich natürlich gleich testen, was es mit dem "Schnäppchen" auf sich hat



Mein Fazit dazu: auch die 5 Euro wären schon zu viel

Grüße,
Gerald

Gestern Abend freuten sich meine Frau und ich nach einer "kurzen" Wienerwald-Tour (so ca. 3,5 Stunden Gehzeit, im Hochgebirge bin ich da schon (fast) auf jedem Gipfel ), auf einen meiner weiter oben beschriebenen Weine vom WG Proidl. Werden sollte es der Riesling Ehrenfels vom Urgestein, 2011, DAC Reserve. Leidergottes machte uns ein schönes Stück Natur, in Form eines Korken, einen glatten Strich durch unsere Rechnung
Für mich wieder der Beweis (entgegen vieler anderer Meinungen), dass auch bei den teuren Qualitäten, der Kunde die Entscheidung darüber haben sollte, ob er einen mit Kork oder Schrauber verschlossenen Wein kaufen will.