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Werlitsch

Weststeiermark, Südoststeiermark, Südsteiermark
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EThC

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Werlitsch

BeitragSo 20. Jan 2019, 12:57

Da das Weingut Werlitsch aus meiner Sicht ein ganz eigener Leuchtturm in der Südsteiermark ist, mache ich mal einen eigenen Faden hierfür auf. Ich habe wahrscheinlich meinen Wein des Jahres für 2019 schon im Glas gehabt:

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Viele Grüße
Erich

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austria_traveller

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Re: Werlitsch

BeitragMo 21. Jan 2019, 16:32

Sehr interessante VKN :!:
Ich für meinen Teil muß sagen, dass ich mit den Weinen von Werlitsch immer auf Kriegsfuß gestanden bin.
Wie du geschrieben hast, zuviel Einzelaromen und nicht harmonisch
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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Gerald

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Re: Werlitsch

BeitragMo 21. Jan 2019, 17:49

Hallo Erich,

ich habe schon länger nichts mehr von Werlitsch probiert, zuletzt Jg. 2006 und 2007 - die Weine waren schon irgendwie faszinierend mit ständig neuen Nuancen, aber aus meiner Sicht mehr ein Erlebnis für den "Intellekt", für die Neugierde als für den Genuss im engeren Sinn. Eine tolle Erfahrung, so etwas einmal probiert zu haben - aber der "Nachkaufreflex" war beim mir praktisch Null ...

Grüße,
Gerald
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EThC

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Re: Werlitsch

BeitragMo 21. Jan 2019, 18:28

austria_traveller hat geschrieben:Ich für meinen Teil muß sagen, dass ich mit den Weinen von Werlitsch immer auf Kriegsfuß gestanden bin.
Wie du geschrieben hast, zuviel Einzelaromen und nicht harmonisch

Ich für meinen Teil kann jetzt nicht sagen, daß der Ex Vero III unharmonisch ist. Ist halt ein bißchen die Frage, was man unter Harmonie versteht und was man da erwartet. In jedem Fall ist er aber sehr dynamisch, durch die ständige Veränderung im Glas auch fordernd und für mich daher hochspannend. Ich hab' fast eine Viertelstunde nur d'ran gerochen, bevor ich den ersten Schluck genommen habe, so fasziniert war ich. Muß man aber mögen, ich kann daher auch voll verstehen, wenn man die Sachen eher mit der Beißzange anfaßt... :D
Außerdem ist mir das ganz recht, wenn den Wein nicht jeder mag, bleibt für mich mehr! :twisted:
Gerald hat geschrieben:ich habe schon länger nichts mehr von Werlitsch probiert, zuletzt Jg. 2006 und 2007 - die Weine waren schon irgendwie faszinierend mit ständig neuen Nuancen, aber aus meiner Sicht mehr ein Erlebnis für den "Intellekt", für die Neugierde als für den Genuss im engeren Sinn. Eine tolle Erfahrung, so etwas einmal probiert zu haben - aber der "Nachkaufreflex" war beim mir praktisch Null ...

Tatsächlich haben sich die Weine von Werlitsch über die Jahre bzw. Jahrgänge deutlich geändert. Praktisch alle früheren Jahrgänge (mit Ausnahme des Ex Vero III, Orange und Drei Generationen) mußte man sich im wahrsten Sinne des Wortes über mehrere Tage "erkämpfen". Deshalb war ich vor gut 3 Jahren auch ziemlich erstaunt, als einer meiner Weinhändler -der nach eigener Aussage zu 97 % die gehobene Gastronomie in Oberbayern beliefert- plötzlich auch Werlitsch im Sortiment hatte, denn wie will man Weine, die teils eine Woche offen brauchen, bis sie ihre wahren Qualitäten zeigen, im Restaurant einsetzen? Als ich dann die neueren Jahrgänge (so ab 2011) probiert habe, konnte ich feststellen, daß die Sachen durchgängig nach dem Öffnen viel "gefälliger" oder besser nicht mehr so sperrig waren. Sie machen auch jetzt mit Luft über einige Tage immer noch deutliche Fortschritte, sind aber direkt aus der Flasche lange nicht mehr so abweisend wie früher...
Viele Grüße
Erich

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austria_traveller

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Re: Werlitsch

BeitragMo 21. Jan 2019, 19:21

EThC hat geschrieben:Sie machen auch jetzt mit Luft über einige Tage immer noch deutliche Fortschritte, sind aber direkt aus der Flasche lange nicht mehr so abweisend wie früher...

Meine Erfahrungen sind auch alle älter als Jahrgang 2010
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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EThC

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Re: Werlitsch

BeitragSo 17. Feb 2019, 23:01

jetzt mal einen Gang zurückgeschaltet:

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Philst

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Re: Werlitsch

BeitragMo 1. Apr 2019, 18:54

Die wenigen Weine, die ich bislang von Werlitsch getrunken habe, haben mich alle fasziniert. Jetzt habe ich seit längeren mal wieder eine Flasche aufgezogen. Es ist der Werlitsch Ex Vero Legoth 2010. Gekauft bei K&U für 16 €.

Was genau der Unterschied zu den Ex- Vero -Weinen ist, konnte ich nicht genau rausfinden. Wahrscheinlich liegt es an der Zusammensetzung der Rebsorten. Während die Ex-Vero-Linie wohl aus Sauvignon Blanc und Morillon (zu unterschiedlichen Anteilen) besteht, kamen hier Müller-Thurgau, Weißburgunder, Sämling, Welschriesling und Chardonnay zunächst zwei Jahre auf der Vollhefe ins große Holzfass und danach in die Flasche. Das ganze bei lediglich 10,5 %.

Der Wein ist von Anfang an voll da. In der Nase anfangs blumig (Weichspüler), mit etwas Luft im Zalto-Burgunder-Glas deutlich rauchig und mineralisch. Im Mund zunächst weich, cremig, reife, saftige Aprikose, Honig und Bienenwachs. Mit etwas Zeit und Luft ist der Wein trotz des Alters von 9 Jahren ohne jede Altersnoten und packt immer mehr zu mit rauchigen mineralischen Noten. Im Abgang wirkt mir die Säure etwas zu spitz und steht etwas stark im Kontrast zu dem cremigen Mundgefühl.

Vom ersten Eindruck her vielleicht nicht so vielschichtig wie die Ex-Vero-Weine, aber auch dieser Basis-Wein ruht abgesehen von der wohl jahrgangsbedingt etwas höheren Säure in sich. Bei 10,5 % so viel Extrakt und Geschmack in die Flasche zu bringen, ist schon beeindruckend und erinnert mich ein bißchen an Martin Müllen.
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EThC

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Re: Werlitsch

BeitragMo 1. Apr 2019, 22:48

Philst hat geschrieben:Vom ersten Eindruck her vielleicht nicht so vielschichtig wie die Ex-Vero-Weine, aber auch dieser Basis-Wein ruht abgesehen von der wohl jahrgangsbedingt etwas höheren Säure in sich. Bei 10,5 % so viel Extrakt und Geschmack in die Flasche zu bringen, ist schon beeindruckend und erinnert mich ein bißchen an Martin Müllen.

...ich finde Deine Notiz zu dem "Legoth" recht spannend, da ich irgendwie eine andere, nicht ganz so begeisterte Wahrnehmung hatte. Vielleicht waren meine Erwartungen angesichts der anderen Ex Vero-Erlebnisse auch einfach extrem hoch geschraubt, aber selbst mir war der Wein etwas zu sehr "auf die Spitze getrieben":

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Erich

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Philst

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Re: Werlitsch

BeitragDi 2. Apr 2019, 07:27

Guten Morgen Erich,

das liest sich ja fast so, als ob wir verschiedene Weine getrunken hätten. :D

Ich habe gestern ca 0,2 bis 0,25 Liter über einen Zeitraum von ca. 1,5 Stunden getrunken. Da ich die Entwicklung des Weines von Anfang an verfolgen wollte, hab ich nicht dekantiert oä, dafür das Zalto Burgunderglas genommen. Die Verkostungsnotiz habe ich nach ca. 1 Stunde geschrieben. Direkt am Anfang war der Wein sehr zugänglich, deutlich fruchtig und abgesehen von einer leicht rauchigen Noten auch nicht steinig oder mineralisch.

Die Mineralik hat sich so nach 45 Minuten langsam gezeigt und wurde in der Tat immer deutlicher, wobei die cremigen und (ich nenne sie mal so) gefälligen Noten von Pfirsich und Honig immer mehr nachgelassen haben.

Zu freakig war mir der Wein nicht, da fand ich die Ex-Vero-Linie abgefahrener. Weil mir die Säure aber zu spitz war, würde sich bei mir auch kein großer Nachkaufreflex einstellen.

Ich bin mal gespannt wie sich der Wein entwickelt. Ich habe geplant, ihn insgesamt über 3 Tage zu trinken.

Beste Grüße

Philipp
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Re: Werlitsch

BeitragDo 4. Apr 2019, 12:32

Hallo Philipp,

ja, das passiert schon mal, daß die Eindrücke etwas weiter auseinandergehen, woran's letztlich auch immer liegen mag. Früher hab' ich bei solch unterschiedlichen Wahrnehmungen immer wieder mal an mir gezweifelt. Seit ich aber regelmäßig bei unseren Blindtasting-Weinrunden erlebe, daß bei einem Wein große Einigkeit über die in der Regel 8 Leute herrscht und beim nächsten Wein 10 Minuten später alles kreuz und quer durcheinander geht, hab' ich gelernt, daß insbesondere die extremeren Sachen auch extrem unterschiedlich ankommen können. D.h., z.B. bei "klassischem" Spätburgunder schauen alle in die gleiche Richtung, bei solch eher freakigem Zeug sind dann alle Bewertungen von ganz unten bis ganz oben vertreten; auch bei mir, obwohl ich solchen Weinen ja durchaus positiv gegenüber stehe...
Viele Grüße
Erich

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