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Weingut Franz Weninger

Neusiedlersee-Hügelland, Neusiedlersee, Mittelburgenland, Südburgenland
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Bernd Schulz

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Re: Weingut Franz Weninger

BeitragFr 2. Okt 2020, 22:23

Hallo Ulli,

auf Weningers Website steht beim dort angebotenen "Ponzichter" im Unterschied zu anderen Weinen nichts zum Jahrgang (oder habe ich da etwas überlesen?).

Aber ich habe habe gerade noch mal auf dem Flaschenetikett nachgeschaut. Und dort findet sich wie bei dir tatsächlich die Angabe " MMXVIII " (ungefähr in Fliegendrecksgröße). Tja, ich hatte zwar Leistungskurs Latein, aber wie die römischen Zahlen funktionieren, konnte ich mir noch nicht einmal bis zum Abitur merken ... :oops: ;)

Und im Leben wäre ich nicht darauf gekommen, dass diese paar Strichelchen den Jahrgang angeben, aber es scheint sich tatsächlich um einen 2018er zu handeln. Danke für den Hinweis!

Herzliche Grüße

Bernd
Zuletzt geändert von Bernd Schulz am Sa 3. Okt 2020, 23:14, insgesamt 1-mal geändert.
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EThC

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Re: Weingut Franz Weninger

BeitragFr 2. Okt 2020, 23:09

...bei solchen länderübergreifenden Weinen ist eine Jahrgangsangabe aufgrund der etwas schrägen EU-Richtlinien diesbezüglich in den meisten Fällen nicht möglich. Deshalb erfolgt sie bei solchen Sachen -wenn überhaupt- in der Regel in verklausulierter Form als Losnummer, verborgener Korkaufdruck (falls so verschlossen) oder eben auch mit römischen Zahlen, um die EU-Regularien trickreich zu umgehen...
Viele Grüße
Erich

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Bernd Schulz

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Re: Weingut Franz Weninger

BeitragSa 3. Okt 2020, 08:23

Danke für die Erklärung, Erich! Da habe ich mal wieder etwas gelernt.

EThC hat geschrieben:....aufgrund der etwas schrägen EU-Richtlinien....


Der Sinn der entsprechenden EU-Regelung bleibt mir allerdings nach wie vor dunkel. Wie man sieht, ist es ja trotzdem seitens des Winzers möglich, den Jahrgang zu kommunizieren. Er ist nur für den Endverbraucher schwerer auffindbar. Wem ist damit gedient?

Herzliche Grüße

Bernd
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EThC

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Re: Weingut Franz Weninger

BeitragSa 3. Okt 2020, 10:50

Bernd Schulz hat geschrieben:Wem ist damit gedient?

...das weiß der Geier! Sinngemäß ist es laut EU-Verordnung so, daß bei "Weinen" die (direkte) Jahrgangsangabe nur möglich ist, wenn der Winzer hier ein zusätzliches Nachweisverfahren durchläuft.

EU 1308 / 2013, Artikel 120:
(2) Unbeschadet des Artikels 100 Absatz 3 verfahren die Mitglied­staaten in Bezug auf die Verwendung der Angaben gemäß Absatz 1 Buchstaben a und b des vorliegenden Artikels bei Weinen ohne ge­schützte Ursprungsbezeichnung oder geschützte geografische Angabe wie folgt:
a) Sie erlassen Rechts- und Verwaltungsvorschriften, die sicherstellen, dass Zertifizierungs-, Genehmigungs- und Überprüfungsverfahren zur Gewährleistung der Richtigkeit der betreffenden Angaben bestehen.


Diese Vorschriften können die Mitgliedsstaaten anscheinend nach ihrem eigenen Gusto gestalten und scheinbar gibt es da von Land zu Land erhebliche bürokratische Unterschiede. In D scheint das kein so großes Problem zu sein, denn praktisch alle Weine dieser Kategorie, die ich so habe, tragen einen unverschlüsselten Jahrgang auf dem Etikett. In F und insbesondere I scheint's dagegen deutlich schwieriger für die Winzer zu sein, dieses Verfahren zu durchlaufen, denn von dort habe ich eine ganze Reihe von "Vin de France" oder "Vino da Tavola", welche den Jahrgang nur verschlüsselt angeben. Erst gestern hatte ich eine Südtiroler Flasche mit der Angabe "X012" in der Hand...

Und wenn dann zwei Länder mit wahrscheinlich total konträren, länderspezifischen Vorschriften involviert sind, au weia!
Viele Grüße
Erich

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Bernd Schulz

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Re: Weingut Franz Weninger

BeitragSa 3. Okt 2020, 21:36

Es geht weiter mit dem nächsten Wein von Weninger - diesmal handelt es sich um einen Spätburgunder von der ungarischen Seite:

Bild

Wieder ein schöner Rotwein, über dessen geringen Alkoholgehalt ich staune! Wo findet man (außer bei Julia Bertram ;) ) einen hochwertigen deutschen Spätburgunder mit nur 12 Umdrehungen? Und über die 12 Euronen, die Weninger für die 12 Umdrehungen verlangt, kann man überhaupt nicht moppern.

Herzliche Grüße

Bernd
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Bernd Schulz

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Re: Weingut Franz Weninger

BeitragDi 6. Okt 2020, 22:33

Gerade hatte ich Besuch von einem ziemlich weinkundigen ehemaligen Schüler. Für ihn (und natürlich auch für mich ;) ) habe ich den Kirchholz 2016 geöffnet:

Bild

An den 2015er Kirchholz, den Ralf im November 2019 mitgebracht hatte, kommt der sehr feingliedrige 2016er nicht ganz heran. Um einen ausnehmend schönen Roten handelt es sich trotzdem.

Herzliche Grüße

Bernd
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Ralf Gundlach

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Re: Weingut Franz Weninger

BeitragFr 9. Okt 2020, 19:13

Im Glas:

2017 Soproni Syrah

Warum muss man einen Syrah aus Ungarn trinken? Die Antwort gibts hier.
In der Nase Kirschnoten, etwas Unterholz und eine dezente Kräuternote. Am Gaumen spielen sich die Fruchtnoten ( Brombeere, Holunder) eher im Hintergrund ab. Präsenter sind Noten von schwarzen Oliven ( nicht die eingelegten)und Kräuter, aber auch etwas Gewürznelke. Kühle Anmutung, die an die Nordrhone erinnert. Sehr vielschichtig und lang. Hat ordentlich Körper, der nicht ansatzweise breit wirkt.
Ein spannender Wein. Erinnert an die Nordrhone-Syras, hat aber eine eigenständige Stilistik. Franz Weninger machte auf die ungewöhnlichen Noten von schwarzen Oliven aufmerksam in seiner Beschreibung, ich konnte sie nur bestätigen. Den müsste man mal in eine Nordrhone Verkostung einschleusen, das wäre spannend.
91 Punkte. Kostet 14 Euro.

Gruß

Ralf
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EThC

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Re: Weingut Franz Weninger

BeitragFr 9. Okt 2020, 20:30

...einen reinsortigen Syrah habe ich vom Weninger noch nicht getrunken, nur den "Gneisz és Csillám", in dem neben Merlot etc. sowas drin ist. Diese "warmen Rebsorten" liegen mir in der Regel gar nicht, aber speziell aus der Ecke schmecken mir sogar Merlot (auch vom Weninger) oder Syrah (in dem Fall von Christian Tschida).
Ich bin gespannt, ob ich es noch erlebe, daß ich mal einen Wein vom Weninger verreißen muß; wahrscheinlich eher nicht... :D
Viele Grüße
Erich

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Ralf Gundlach

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Re: Weingut Franz Weninger

BeitragFr 9. Okt 2020, 20:39

EThC hat geschrieben:...einen reinsortigen Syrah habe ich vom Weninger noch nicht getrunken, nur den "Gneisz és Csillám", in dem neben Merlot etc. sowas drin ist. Diese "warmen Rebsorten" liegen mir in der Regel gar nicht, aber speziell aus der Ecke schmecken mir sogar Merlot (auch vom Weninger) oder Syrah (in dem Fall von Christian Tschida).
Ich bin gespannt, ob ich es noch erlebe, daß ich mal einen Wein vom Weninger verreißen muß; wahrscheinlich eher nicht... :D


Hallo Erich,

der wird dir gefallen, da bin ich mir ziemlich sicher. Der ist zwar nicht "freakig", ist aber von der Aromatik her ungewöhnlich. Und warm schmeckt er nicht.

Gruß

Ralf
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EThC

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Re: Weingut Franz Weninger

BeitragSa 10. Okt 2020, 11:06

Ralf Gundlach hat geschrieben:Der ist zwar nicht "freakig"

Der "Freakstuff" ist zwar zu einem recht ordentlichen Prozentsatz in meinem Keller vertreten, es ist aber nicht so, daß ich diese Weine über alles stelle und die vermeintlich "normalen" Sachen in meiner persönlichen Hierarchie generell darunter angesiedelt sind. Beides hat in meinem Weinleben seine Berechtigung. Und Franz Weninger bedient da auch beide Seiten sehr schön. Egal ob der weiße Saybritz, der Kekfrankos Balf oder der Dürrau, alle auf ihre Art super Sachen, dann auch noch alles BioDyn und über weite Teile des Sortiments auch mit gutem PLV versehen, was will man mehr?
Viele Grüße
Erich

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