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Re: Neusiedlersee-Hügelland / Leithaberg DAC

BeitragVerfasst: So 14. Apr 2024, 22:36
von EThC
Dominik Mueller hat geschrieben:In dem Zusammenhang würde mich interessieren, ob es z.B. bei Gut Oggau zwischen den Jahrgängen aufgrund der Herangehensweise große Schwankungen gibt.
...würde ich mal bejahen, von der Theodora gab's z.B. mal einen Jahrgang, der eigentlich schon frizzante war und deshalb in eine Sektflasche mit Kronkorken abgefüllt wurde, die Winifred-Rosés, die ich im Glas hatte, waren stilistisch auch recht unterschiedlich...

Re: Neusiedlersee-Hügelland / Leithaberg DAC

BeitragVerfasst: So 14. Apr 2024, 23:13
von Bernd Schulz
Aus lauter Neugier war ich jetzt gerade mal auf der Homepage von Gut Oggau. Mein Interesse galt eigentlich den im Betrieb produzierten Weinen (und natürlich auch ihren Preisen), aber nachdem ich auf der ungemein übersichtlich gestalteten :twisted: :mrgreen: Homepage den Button "Shop" angeklickt habe, scheint es sich gemäß meiner Wahrnehmung primär gar nicht um ein Weingut, sondern um einen Textilienverkäufer zu handeln. Das, was mir da an Shirts etc. angeboten wurde, fand ich auf gut Deutsch gesagt völlig irre - im wahrsten Sinne des Wortes! :twisted: :twisted:

Re: Neusiedlersee-Hügelland / Leithaberg DAC

BeitragVerfasst: So 14. Apr 2024, 23:23
von EThC
...na ja, die Weine sind wohl so begehrt, daß sie es gar nicht bis in den Weingutsshop schaffen...

Re: Neusiedlersee-Hügelland / Leithaberg DAC

BeitragVerfasst: Mo 15. Apr 2024, 10:46
von olifant
Bernd Schulz hat geschrieben:Aus lauter Neugier war ich jetzt gerade mal auf der Homepage von Gut Oggau. Mein Interesse galt eigentlich den im Betrieb produzierten Weinen (und natürlich auch ihren Preisen), aber nachdem ich auf der ungemein übersichtlich gestalteten :twisted: :mrgreen: Homepage den Button "Shop" angeklickt habe, scheint es sich gemäß meiner Wahrnehmung primär gar nicht um ein Weingut, sondern um einen Textilienverkäufer zu handeln. Das, was mir da an Shirts etc. angeboten wurde, fand ich auf gut Deutsch gesagt völlig irre - im wahrsten Sinne des Wortes! :twisted: :twisted:


... absolut empfehlenswerte Homepage! *wo ist der tränenlachende Smiley* ?!

Marketingtechnisch hat man wohl seine Kundschaft ohnehin schon gefunden, sensationell!
Den Wein kaufen kann man ja schließlich bei Wein am Limit, oder ein paar anderen Handverlesenen Netz-Händlern.
Wer in den Gut Oggau Kosmos wirklich-wirklich eintauchen will, gönnt sich aber lieber einfach mal eine 2-tägige Roottime mit Mutter Erde für schlappe 1.499 €, oder?

P.S. ... allein diese künstlerisch gestaltenen Etiketten, ein Traum :shock: Immerhin muss man als Fan des Betriebs sich nicht unterstellen lassen, ein Etiketten-Trinker zu sein :lol:

Re: Neusiedlersee-Hügelland / Leithaberg DAC

BeitragVerfasst: Fr 19. Apr 2024, 20:17
von amateur des vins
Vor gut 2 Jahren das letztemal im Glas:

Kirchknopf, Ried Reisbühl 2017
        Blaufränkisch


Der Eindruck heute ist nicht grundsätzlich anders, aber in Details schon. Da ist zunächst die Robe: Bläulich ist da nix; stattdessen geht's Richtung knapp mitteldichtes Rubinrot, je nach Licht auch mit Orangetendenz.

Die Nase zeigt sich ziemlich auf den Punkt gereift, nicht drüber.Die Fruchtassoziation ist nicht mehr ganz so dunkel rot. Das Holz empfinde ich als recht deutlich; nicht überraschend bei 30 Monaten Ausbau, aber in der Stärke der Wahrnehmung auch immer eine Frage der Tagesform. Tropenholz paßt schon auch, aber heute finde ich auch etwas Süßholz und Vanille. Auch seidig-kühl und saftig ist er wieder, die Tannine sind weitgehend abgeschmolzen, und die unauffällige Säure verleiht eine angenehme Frische. Zusammen mit dem nur mitteldichten Körper ergibt sich hoher Trinkfluß; die 14% Alkohol sind komplett unauffällig.

Das ist schon ein schöner Wein, aber die (heute empfundene) gewisse Parfümiertheit sorgt für leichte Abzüge in der B-Note. Ich habe ihn damals für rund 20 € bekommen, was ein Schnäppchen war, aber für den Normalpreis von Mitte 30 Euro würde ich den Wein nicht kaufen. Ich habe noch eine letzte Flasche, die ich nicht mehr allzulange liegenlassen werde: Besser wird der nicht mehr, denke ich.

Re: Neusiedlersee-Hügelland / Leithaberg DAC

BeitragVerfasst: So 21. Apr 2024, 15:28
von Alba
Hallo,

heute zum Rostbraten einmal was heimisch Rotes, ein BF Goldberg, Weingut Prieler 2015.
Dieser gilt ja seit Jahren als eine der BF Ikonen des Landes und das kann man durchaus so stehen lassen.
Der Wein ist weit entfernt von jeglicher Schwere oder Überholzung, das ist die feine BF Stilistik mit bestenfalls Neuholz-Umrahmung, de facto praktisch nicht wahrnehmbar.
Im Glas schönes rubinrot mit wässrigem Rand. Gute Frische - die überwiegend roten Früchte (Ribisel, im Abgang auch Preiselbeeren - gute Säure, man beachte den heißen Jahrgang!) ziehen sich durch. In der Nase Anfangs auch brombeerig und diese spezielle Würzigkeit des Blaufränkisch.
Ich denke er steht am Anfang eines längeren Trinkfensters und wird sich auch noch weiter verfeineren bzw. aromatisch zulegen können, weiter warten muss man mit etwas Vorbereitung in der Karaffe nicht zwangsläufig.
Punkte sehe ich so um die 93/94, für mehr fehlt mir etwas die Dichte und der Wums in der Mitte (aber spätestens da beginnen sich bei der persönlichen Vorstellung der ideal-typischen BF Stilistik wohl die Geister zu scheiden ;) ).
Nachdem der Wein auch "nur" 13.5% nominell hat (noch einmal - heißes Jahr 2015) wird er wohl eher nicht hoch- oder gar überreif und spät gelesen worden sein.
Alles in allem ein sehr schöner Wein zum Essen, 2 Gläser solo danach ebenso eine Hochgenuss.

LG
Manfred

Re: Neusiedlersee-Hügelland / Leithaberg DAC

BeitragVerfasst: So 21. Apr 2024, 17:17
von UlliB
Roesler 2013 (Rebhof Sommer, Mörbisch) 13,5%Vol. Roesler ist eine PiWi-Sorte, in Österreich sieht man sie hin und wieder, so wird sie z.B. auch beim oben erwähnten Gut Oggau in Cuvées verwendet. In Deutschland ist sie mir noch nie begegnet.

Den Rebhof Sommer haben wir 2022 zufällig bei einem Aufenthalt in der Gegend kennengelernt, im Hof wird ein schöner Heuriger betrieben. Die Weine dort sind alle ok, vom Roesler habe ich aus Interesse etwas mitgenommen. Der war damals immerhin schon 9 Jahre alt, wirkte aber immer noch jugendlich, und daran hat sich auch zwei Jahre später nichts geändert. Tiefdunkle Farbe, im Kern praktisch schwarz, schmaler roter Rand (Roesler gilt als eine der farbintensivsten Rebsorten). Waldfruchtmarmelade, aber ohne unangenehme Süße, immer noch viel mehliges Tannin, passende Säure, sauber. Macht den Eindruck, als wenn der nochmal 10 Jahre ohne Probleme durchstehen wird.

Guter Wein, der zeigt, dass auch unbekannte Winzer aus PiWis etwas Anständiges produzieren können.

Gruß
Ulli