Aktuelle Zeit: Do 28. Mär 2024, 12:08


Neusiedlersee-Hügelland / Leithaberg DAC

Neusiedlersee-Hügelland, Neusiedlersee, Mittelburgenland, Südburgenland
  • Autor
  • Nachricht
Offline

Nora

  • Beiträge: 591
  • Registriert: So 28. Mär 2021, 10:20
  • Wohnort: Kühlungsborn

Re: Neusiedlersee-Hügelland / Leithaberg DAC

BeitragMi 21. Apr 2021, 20:33

Ganz am Anfang meiner intensiveren Beschäftigung mit Wein habe ich fast ausschließlich Rotweine aus dem Burgenland getrunken. Und so kam es, dass in meinem Keller hauptsächlich Blaufränkisch und diverse Cuvées aus Österreich lagerten. Mittlerweile bin ich da etwas breiter aufgestellt, greife aber immer wieder gern zu einem Wein von dort.

G.Heinrich, Blaufränkisch Alter Berg 2009

Über 3 Tage verkostet als Solist

Farbe: dunkles Rot mit violettem Rand
Nase: zuerst dominiert Sauerkirsche und Pfeffer, später etwas Himbeere, Lakritz, Unterholz, Stein und Holzrauch
Mund: auch hier deutlich Sauerkirsche und Pfeffer; sehr präsente Säure, am Anfang etwas zu dominant, die folgenden Tage deutlich integrierter; mittlerer Körper; weiche Tannine mit kleinem Bitterton am Ende, leichte Röstaromen, mir eine Spur zu rustikal; frischer, kühler Typ, wirkt jugendlich

Ein schöner Wein, der aber m.E. nicht an den letzten, vor ca. einem Jahr getrunkenen ausgezeichneten 07er herankommt. Mir fehlt bei dieser Flasche letztendlich etwas die Tiefe und Komplexität. Der damalige Preis von knapp 30 Euro ist gerade so angemessen.

VG, Nora
Offline
Benutzeravatar

Allegro

  • Beiträge: 1043
  • Bilder: 4
  • Registriert: Fr 4. Feb 2011, 18:48
  • Wohnort: Hessen

Re: Neusiedlersee-Hügelland / Leithaberg DAC

BeitragSa 12. Jun 2021, 19:57

Ich habe nun seit Ende März d.J. 5 verschiedene Weine vom Grenzhof Fiedler gekostet.

Genau Notizen habe ich mir nicht gemacht; aber überzeugt haben mich nur zwei der 5 Weine:

Aktuell der "Mörbischer Red Wieser Leithaberg" 2019, ein Weißburgunder. Der Rest ist heute am 3. Tag noch genauso schön wie am 1. Tag. Fruchtig und geschmackvoll bei guter Säure, langer Abgang. Aber die 13,5 % Alk. sind doch etwas viel; denn die schmeckt man auch.

Auch gefallen hat mir der "Muskat Ottonel 2020" - allerdings erst am 3. Verkostungstag.
Der allererste Schluck war jedoch ein kleiner Schock: total herb und kratzig; und das Muskataroma war lediglich zu errichen, aber nicht zu erschmecken.
Im Verlauf des 1. Abends hat er sich leicht verbessert. Den 2. Tag habe ich ihn gar nicht gekostet - und am 3. mutete er dann auf einmal wie ein ganz anderer Wein an: typisches Muskataroma, füllig, kraftvoll, ausgewogen.

Dann hatte ioch noch den "Traminer 2017"; ich gestehe, dass ich den nicht ausgetrunken, sondern das letzte Drittel als Kochwein dem Kühlschrank übergeben habe. Der hatte nämlich einen sehr eigenwilligen Geschmack, den ich auch gar nicht beschreiben kann. Mein Fall ist er jedenfalls nicht; was aber nicht heißt, dass es ein schlechter Wein wäre. Aber deutlich gewöhnungsbedürftig halt.

Der "Zweigelt rosé 2020" sowie der "Pinot Blanc 2020" waren jeweils ganz nett, haben aber keinen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Auch haben sie beide nach dem 1. Tag deutlich abgebaut.

Dann wartet noch der "Chardonnay Duett 2019" auf mich; ich bin gespannt.
Viele Grüße - Allegro
Offline
Benutzeravatar

Allegro

  • Beiträge: 1043
  • Bilder: 4
  • Registriert: Fr 4. Feb 2011, 18:48
  • Wohnort: Hessen

Re: Neusiedlersee-Hügelland / Leithaberg DAC

BeitragSo 11. Jul 2021, 20:24

Dieses Wochenende war er dran, der "Chardonnay Duett 2019" vom Grenzhof Fiedler.

Und da kann ich in die Lobeshymnen meiner Vorschreiber nur einstimmen; dieser Wein gefällt mir (in seiner Preisklasse natürlich) richtig gut. Auch heute am 3. Tage noch :mrgreen:
Viele Grüße - Allegro
Offline

Nora

  • Beiträge: 591
  • Registriert: So 28. Mär 2021, 10:20
  • Wohnort: Kühlungsborn

Re: Neusiedlersee-Hügelland / Leithaberg DAC

BeitragMi 21. Jul 2021, 13:17

Giefing, Blaufränkisch Reserve 2015

Über 3 Tage getrunken, als Solist

Farbe: dunkelrot mit ganz leichten violetten Reflexen
Nase: ein Potpourri aus reifen, dunklen Beeren; viel Graphit und Holzaromen
Mund: druckvoll; dichter, mundfüllender Körper wieder mit reifen, dunklen Beeren, aber ohne Überreife; süßer Kern; kräftige, aber sehr weiche Tannine mit leichtem Schokotouch; feine Holzaromen; die für einen Blaufränkisch typische Säure ist sehr präzise; sehr langer Abgang, der alle Komponenten vereint

Ein sehr guter Wein am Anfang seiner Trinkreife. Er sollte sich ausgezeichnet zu kräftigen Gerichte mit dunklem Fleisch machen.

VG, Nora
Offline
Benutzeravatar

EThC

  • Beiträge: 8120
  • Bilder: 27
  • Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
  • Wohnort: ...mal hier, mal dort...

Re: Neusiedlersee-Hügelland / Leithaberg DAC

BeitragDo 5. Aug 2021, 21:33

...nach wie vor ein super Wein, begibt sich jetzt aber auf den Rückzug:

Bild
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Offline

Ralf Gundlach

  • Beiträge: 2197
  • Registriert: So 30. Jan 2011, 23:13

Re: Neusiedlersee-Hügelland / Leithaberg DAC

BeitragFr 27. Aug 2021, 20:14

Im Glas:

2019 Chardonnay Leithaberg Bayer Erbhof

In der Nase Aprikosen und Butter. Am Gaumen ist das ein eleganter Vertreter mit Schmelz. Zeigt harmonische Noten von Aprikosen und Nüssen. Der kräftige, gut strukturierte Körper verfügt über ausreichend Säure und einer leichten Extraktsüsse. Erinnert mich etwas an Burgund. Nur die Harmonie und Zugänglichkeit spricht dagegen. Äußerst gelungenes Exemplar.

90 Punkte. Kostet bei neunweine regulär etwas über 12 Euro

Gruß

Ralf
Offline

Ralf Gundlach

  • Beiträge: 2197
  • Registriert: So 30. Jan 2011, 23:13

Re: Neusiedlersee-Hügelland / Leithaberg DAC

BeitragSo 10. Okt 2021, 20:34

Aus der Halbflasche:

2017 Blaufränkisch Leithaberg Tinhof/Eisenstadt

Eher kühle Nase nach schwarzen Johannisbeeren. Am Gaumen Sauerkirsche, auch Heidelbeeren und etwas Kräuterwürze. Dezent mineralisch. Schön eingebundene, nicht zu lebendige Säure. Das ist insgesamt eher ein Leisetreter mit einen Schuß Eleganz. Der Wein ist gut gelungen, ohne Frage. Auch wenn die Individualität, die besondere Handschrift des Winzers etwas fehlt. Aber auch weit entfernt von der "internationalen" Stilistik.

88 Punkte

Gruß

Ralf
Offline
Benutzeravatar

EThC

  • Beiträge: 8120
  • Bilder: 27
  • Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
  • Wohnort: ...mal hier, mal dort...

Re: Neusiedlersee-Hügelland / Leithaberg DAC

BeitragSo 7. Nov 2021, 16:54

Theodora von den Oggauern kommt gemäß meiner Erfahrung jedes Jahr irgendwie anders daher, hier die 17er Variante:

Bild
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Offline
Benutzeravatar

UlliB

  • Beiträge: 4516
  • Registriert: Mo 6. Dez 2010, 18:27

Re: Neusiedlersee-Hügelland / Leithaberg DAC

BeitragSo 7. Nov 2021, 18:30

EThC hat geschrieben:Theodora von den Oggauern kommt gemäß meiner Erfahrung jedes Jahr irgendwie anders daher, hier die 17er Variante:

Bild

Ich war 2017 zwei mal auf dem Gut Oggau. Im Hof wird da ein sehr schöner Heuriger betrieben, mit herausragend gutem Bio-Essen. Einer vom Besitzerehepaar (ich vergesse immer, wer von beiden) stammt aus der Familie Eselböck, die in Schützen am Gebirge das Restaurant Taubenkobel betreibt, das zeitweise als das beste Restaurant Österreichs galt und immer noch sehr hoch bewertet ist. Da merkt man schon, dass da einiges gastronomisches know-how vorhanden ist.

Bei den Weinen verfolgt man einen ganz extremen Null-Intervention-Ansatz. Bei den Weißweinen bedeutet das, dass der Most nach dem Abpressen ins Fass kommt und man dann wirklich überhaupt nichts macht, bis man irgendwann meint, dass das Produkt fertig ist, welches dann unfiltriert und ungeschwefelt in die Flasche kommt.

Hat man das Sortiment in weiß und rosé vor Ort durchprobiert, hat man so ziemlich alles erlebt, was gängigerweise als Weinfehler angesehen wird: Oxidation, Essigstich, Böckser, Ethylacetat, Acetaldehyd... dazu viele Weine mit ordentlich Gärungskohlensäure, die einem diese Noten direkt in die Nase bläst. Nun, was Fehltöne sind, liegt außerhalb der Konventionen der Önologie im Auge des Betrachters, und offensichtlich stört es viele Leute nicht, da gibt es echte Fans. Meins war das allerdings ganz und gar nicht.

Die Roten allerdings fand ich als überzeugter "Mainstream-Trinker" ;) durchweg gut, manche sogar als sehr gut. Das zeigt mal wieder, dass die Bereitung von Rotweinen technisch weniger anspruchsvoll ist als die von Weißwein - die Wahrscheinlichkeit, dass da etwas entgleist, ist deutlich niedriger.

Wer mit den Weinen des Hauses nicht klarkommt, kann den Heurigen trotzdem besuchen. Es gibt eine angeschlossene Vinothek mit einem breiten Sortiment - zwar alles bio / biodyn, aber vieles davon nach meiner Erfahrung weniger extrem als die (weißen) Weine des Hauses. Da kann man sich eine Flasche zum Genuss vor Ort aussuchen. Ein Besuch lohnt sich allemal, das kann ich unbedingt empfehlen, wenn man in der Gegend ist.

Gruß
Ulli
Offline
Benutzeravatar

EThC

  • Beiträge: 8120
  • Bilder: 27
  • Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
  • Wohnort: ...mal hier, mal dort...

Re: Neusiedlersee-Hügelland / Leithaberg DAC

BeitragSo 7. Nov 2021, 19:26

UlliB hat geschrieben:Einer vom Besitzerehepaar (ich vergesse immer, wer von beiden) stammt aus der Familie Eselböck, die in Schützen am Gebirge das Restaurant Taubenkobel betreibt, das zeitweise als das beste Restaurant Österreichs galt und immer noch sehr hoch bewertet ist.
Stephanie Tscheppe-Eselböck stammt aus angesprochenen "Dynastie"...

Ja, die Weine sind teils schon sehr schräg, aber ich mag so Zeugs ja grundsätzlich sehr gerne. Deswegen sind mir die Roten eigentlich zu belanglos. "Theodora" und "Timotheus" in weiß sowie "Winifred" in Rosé waren in den letzten Jahren die Weine, die ich am interessantesten fand, "Mechthild" ist zwar auch sehr gut gewesen, aber mit damals gut 70 Euronen deutlich zu teuer, da finde ich anderswo um die Hälfte oder noch weniger genausoviel Spaß...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
VorherigeNächste

Zurück zu Burgenland

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste

Impressum - Nutzungsbedingungen - Datenschutzrichtlinie - Das Team - Alle Cookies des Boards löschen