Neusiedlersee-Hügelland / Leithaberg DAC

[Birte]

Ansonsten waren die Schlangen sehr lang

Nee, nee, da tummelt man sich in so einem Forum, um Informationen über Veranstaltungen zu bekommen und Ihr seid zu faul zum Schlangestehen. Im Ernst, ich stand für diese Mäuseportionen das letzte Mal auch ewig an und die Weinbeschreibungen sind mir wichtiger. Trotzdem schau ich bei der nächsten Veranstaltung mal lieber als klassische Pauschaltouristin selber vorbei.

[Gerald]

Gestern im Glas: der Basis-Blaufränker von Prieler ...



Sicher kein großer Rotwein, für die "Basisklasse" aber durchaus zufriedenstellend. Weckt irgendwie auch nostalgische Gefühle, denn bis vor ca. 20 Jahren gab es in Österreich eigentlich fast nur solche Blaufränkischen, die irgendwie dem internationalen Leitbild eines Rotweins überhaupt nicht entsprachen. Inzwischen haben die Winzer viel dazugelernt und produzieren ganz unterschiedliche Weine aus dieser doch sehr wandlungsfähigen Rebsorte.

Nicht von ungefähr kam die Diskussion vor einigen Jahren, ob sich ein großer Blaufränkisch mehr an Burgund oder an Bordeaux orientieren soll. Meiner bescheidenen Meinung nach hat beides seine Berechtigung - zusammen mit weiteren eigenen Stilarten, die gar kein Vorbild haben. Das Resultat mag dann zwar nicht mehr "typisch" für die Rebsorte sein (falls es eine solche Typizität überhaupt gibt), die größere Wahlmöglichkeit für den Konsumenten wiegt diesen Nachteil (falls es überhaupt ein solcher ist) aber mehr als auf...

Grüße,
Gerald

[Gerald]

Nach längerer Zeit hat sich auch wieder ein burgenländischer Weißwein in mein Glas verirrt - und dabei gleich ein spontan vergorener Biowein



Für mich ein sehr spannender, wenn auch nicht unbedingt runder und völlig harmonischer Wein. Zum Glück - anders als im Burgenland vielfach bei Chardonnay & Co üblich - nicht im Barrique ausgebaut.

Grüße,
Gerald

[Gerald]

Und noch ein Wein von Thomas Schwarz, allerdings jetzt in rot:



Für das Burgenland eher ungewohnte, aber hervorragend gelungene Kombination aus kräftigem Körper, intensiven Tanninen, aber auch sehr deutlicher Säure. Gefällt mir besser als viele teurere Topweine aus der "ersten Reihe" im Burgenland.

Grüße,
Gerald

[Gerald]

Parallel zum "Feierabendwein" Fabelhaft von Niepoort habe ich auch den aktuellen Jahrgang Solitaire in der Halbflasche geöffnet (nein, war natürlich nicht als Vergleich zum Fabelhaft gedacht ).



Braucht sehr viel Luft, vermutlich hätte er sich in den nächsten Tagen noch besser präsentiert. Wie schon in der VKN erwähnt, fehlt vielleicht ein bisschen Eigenständigkeit bzw. der "Wiedererkennungswert", sonst gibt es aber nun wirklich nichts zu beanstanden.

Da der Solitaire seit einigen Jahren (ausschließlich?) mit Schrauber verschlossen wird und meine diesbezügliche Erfahrung immer war, dass dieser die Entwicklung im Vergleich zur Baumrinde deutlich verlangsamt, dürfte das ein Wein sein, den man wohl sehr lange im Keller behalten kann.

Und noch ein Pluspunkt für den Schrauber: durch die günstigeren Kosten gibt es jetzt - so zumindest mein Eindruck - wesentlich mehr Weine in der Halbflasche.

Grüße,
Gerald

Hallo Gerald,
es gibt denn Solitaire schon in verkorkten Flaschen auch noch. Anscheinend haben noch immer viele Kunden Probleme mit Alternativverschlüssen, zumindest hat einer der Händler wo ich gelegentlich einkaufe gemeint, dass bei Weinen wie zB Mariental oder Hallebühl Alternativverschlüsse abgelehnt werden (und er daher wieder verkorkte Flaschen bestellt sofern es möglich ist).

Schöne Feiertage
Hans Peter

[Gerald]

Hallo Hans Peter,

das habe ich mir ohnehin irgendwie fast gedacht, obwohl bei meiner Bezugsquelle nur verschraubte Flaschen im Regal waren. Zumindest für den Export wird das Weingut die Flaschen auf jeden Fall verkorken müssen, denn in vielen Ländern sind Topweine mit Schrauber ja nach wie vor fast unverkäuflich

Grüße,
Gerald

Hallo Gerald,

aucgh wenn ich selbst noch nicht allzu viele schlechte Erfahrungen mit Korkfehlern machen mußte, ist es schlichtweg die einfache Handhabung, die Alternativverschlüsse für mich interessant machen. Mein Favorit ist der Glasverschluss, den man auch später zum kurzfristigen Verschließen angebrochener Flaschen wunderbar verwenden kann.
Eine Magnum eines großen Weines gehört aber verkorkt, das ist wie der Unterschied zwischen CD und Schallplatte, es gehört irgendwann einfach auch die Zeremonie zum Genuss.

Und die Magnum ist dann auch das Stichwort für den Solitaire. Einen solchen des Jahganges 2000 durfte ich am Neujahrstag 2011 aus der Magnum versuchen. Es war überwältigend. Fast ein Jungweinerlebnis. Niemals wäre ich beim zunächst blinden Probieren auf dei Idee gekommen, hier einen Wein im Glas zu haben, der älter als 3 - 4 Jahr ist. Der Solitaire ist sicher ein Langstreckenläufer, wieviel er sich davon in der Halbflsche bewahren kann wirst Du ja sehen.

Übrigens und abschließend, weil Du den Fabelhaft erwähnt hast, so wie ich ihn erleben mußte, war er ein Fall für den Schüttkrug.

Beste Grüße, Michael

[Gerald]

Hallo Michael,

Eine Magnum eines großen Weines gehört aber verkorkt, das ist wie der Unterschied zwischen CD und Schallplatte, es gehört irgendwann einfach auch die Zeremonie zum Genuss.

na ja, zu Ritualen im Allgemeinen habe ich ein eher distanziertes Verhältnis. Die "Entkorkungszeremonie" finde ich höchstens interessant in der spannenden Frage, ob der Kork den Wein verdorben hat oder nicht. Und wer will, kann ja auch bei Weinen mit Schrauber entsprechende Zeremonien anwenden, z.B. die Flasche vor dem Öffnen in Richtung der untergehenden Sonne halten und ein Pentagramm in der Luft markieren. Oder/und entsprechenden magische Silben dazu murmeln

Einziges Argument für den Kork wäre aus meiner Sicht, wenn jemand (insb. der Winzer) überzeugt ist, dass der Wein damit besser reift als mit dem Schrauber und dieser Vorteil die diversen Ärgernisse der Baumrinde zumindest aufwiegen. Solche Winzer gibt es ja noch genug (und sie werden ständig weniger ), ich persönlich kann diese Argumente allerdings weder aus physikalisch-chemischer Sicht nachvollziehen noch mit der persönlichen Erfahrung in Einklang bringen.

Es gab öfters schon Fotos im Internet, wo jemand Naturkorken über mehrere Tage in Wasser (oder verdünnten Alkohol) eingeweicht hat und eine hässlich-braune Brühe daraus geworden ist. Vielleicht tragen diese Stoffe, die sich aus dem Kork herauslösen, zur vermeintlich "besseren Reifung" bei, so wie man es vom Eichenholz während dem Barriqueausbau annimmt. Kork stammt ja im übrigen auch von einer Eichenart (Q. suber), der Wein wird daher doppelt (zuerst Holz im Barrique, dann Rinde durch den Verschluss) "veredelt". Wer sein Gefallen an solchen Eichenlikören findet, warum nicht ...

Der Solitaire ist sicher ein Langstreckenläufer, wieviel er sich davon in der Halbflsche bewahren kann wirst Du ja sehen.

wenn man den veröffentlichten Daten zur Sauerstoffdurchlässigkeit verschiedener Verschlüsse glauben kann, müsste er in der Halbflasche mit Schrauber ungefähr so schnell reifen wie in der verkorkten Magnum. Natürlich nur unter Berücksichtigung des Sauerstoffeintrags, die vorher erwähnten braunen Substanzen aus dem NK außer Acht gelassen ...

Grüße,
Gerald

Guten Morgen, Gerald,

habe soeben festgestellt, dass ich meinen letzten Beitrag irrtümlich sinnstörend verstümmelt habe .
Im letzten Satz, der Fall für den Schüttkrug, da war der Fabelhaft gemeint.
Habe meinen Beitrag jetzt korrigiert.

Nochmals zum Thema Verschluss, auch wenn es nicht in diesen Thread gehört: Du hast natürlich recht.
Ich kann mir halt eine Magnum mit Schrauber einfach nicht vorstellen. Bei Glas wäre das schon etwas anderes.

Was die Reifezeit in der Halbflasche betrifft meine ich auch, dass hier kein Unterschied zwischen den Flaschenformaten bestehen sollte. Mein Hauptproblem mit Halbflaschen ist, dass sie einfach vielzu schnell ausgetrunken sind .

Beste Grüße, Michael