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Mittelburgenland

Neusiedlersee-Hügelland, Neusiedlersee, Mittelburgenland, Südburgenland
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Ralf Gundlach

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Re: Mittelburgenland

BeitragMo 4. Feb 2019, 23:40

Etwas polarisierend ist auch der hier:
2017 Rozsa Petsovits Weingut Weninger
Passt auch nicht perfekt in den Thread, weil: Europäischer Wein. Trauben teils aus dem Mittelburgenland, teils aus Ungarn.
In der Farbe fast pink mit einen Schuß Zwiebelschalenfarben. Am Gaumen ist das natürlich kein gewöhnlicher Rose. Eher wenig Frucht ( Rhabarber), aber feine Kräuternoten. Sehr schöne Struktur. Durchaus auch mineralisch. Ich frage mich die ganze Zeit, warum der Wein mir gefällt. Er ist etwas anstrengend. Er hat wenig Frucht. Es ist Winter. Ich weiß es nicht. Vielleicht, das er für einen "Naturwein" beide Welten vereint und nicht zu kompliziert ist.
86 Punkte, kostet 9 Euro
Ob ich den Wein nochmal kaufen würde? Wahrscheinlich nicht. Etwas zu anstrengend. Trotz Gefallen. Wenn man auf Naturweine steht, dann wird das wohl passen.

Gruß

Ralf
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Ralf Gundlach

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Re: Mittelburgenland

BeitragMo 4. Feb 2019, 23:42

Passt nicht auf Bernds vorherigen Beitrag.
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Bernd Schulz

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Re: Mittelburgenland

BeitragMo 4. Feb 2019, 23:48

Ralf Gundlach hat geschrieben:Passt nicht auf Bernds vorherigen Beitrag.


Macht nichts - dein Beitrag passt auf jeden Fall in den Thread! ;)

Und so, wie du den Rozsa Petsovits beschreibst, dürfte das auf jeden Fall auch ein für mich interessanter Wein sein - obwohl es sich um eine Art Rosé handelt (ich mag Rosé nur in seltenen Ausnahmefällen)!

Herzliche Grüße

Bernd
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EThC

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Re: Mittelburgenland

BeitragDi 5. Feb 2019, 00:40

Ralf Gundlach hat geschrieben:Etwas polarisierend ist auch der hier:
2017 Rozsa Petsovits Weingut Weninger

Klingt auch gut, kenn' ich noch gar nicht. Muß ich glatt mal schauen, ob mein Weinhändler in Planegg den in seinem Weninger-Sortiment hat...
Viele Grüße
Erich

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Bernd Schulz

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Re: Mittelburgenland

BeitragMo 25. Feb 2019, 23:04

Im Glas befindet sich gerade wieder ein Blaufränkisch aus dem Mittelburgenland:

Bild

Gemäß meinen (nach dem Verfassen meiner VKN!) erfolgten Recherchen hat der Wein im Falstaff 91 Punkte erhalten. Wo die herkommen sollen, ist mir - obwohl ich die kernige, etwas rustikale Stilistik, in der Kerschbaums Basis-Blaufränkisch gehalten ist, durchaus nicht unsympathisch finde - ein absolutes Rätsel :?: :?: !

Auch in diesem Fall würde ich mich über das eine oder andere Statement unserer Österreicher freuen!

Herzliche Grüße

Bernd
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EThC

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Re: Mittelburgenland

BeitragMo 25. Feb 2019, 23:16

...zum Wein selbst kann ich leider nichts beitragen, aber ich kann bestätigen, daß ich mit den Falstaff-Punkten in der Regel gar nichts anfangen kann, die nehme ich eigentlich überhaupt nicht mehr ernst... :o
Viele Grüße
Erich

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weingeist

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Re: Mittelburgenland

BeitragDi 26. Feb 2019, 09:21

EThC hat geschrieben:...aber ich kann bestätigen, daß ich mit den Falstaff-Punkten in der Regel gar nichts anfangen kann, ... :o

Damit bist Du nicht alleine, wobei halt das Problem ist, dass sowohl Falstaff wie auch Vinaria (die ich noch im Abo habe) ihre "Liebkinder" hofieren.

Falstaff kümmert sich dabei leider nur um die arrivierten Produzenten, wobei (meinem Gefühl nach) weniger die Qualität beurteilt wird, da geht es mehr um gestylte Betriebsgebäude, hohe Preise (dann muss der Wein ja gut sein) und die Klientel, welche Falstaff ansprechen möchte. Eigentlich weiß ich gar nicht, wer für Falstaff derzeit verkostet. Ich habe den Falstaff daher schon vor einigen Jahren aus meinem Lesestoff herausgenommen.

Bei Vianria kommen manchesmal wenigstens auch unbekanntere Winzer in den Rankings weiter nach oben und der Bezug zu Wein ist ebenfalls noch im absoluten Vordergrund. Aber auch bei Vinaria (z. B. für den Jungweinführer) gehen eigentlich immer dieselben Verkoster zu den selben Betrieben.

Zu Paul Kerschbaum - grundsätzlich finde ich seine Weinpalette (in Rot, er hat ja auch einen Grünen Veltliner im Angebot :roll: ), welche ich jedenfalls einmal pro Jahr kosten kann, schon sehr ausgewogen. Hochäcker und Dürrau überzeugen eigentlich immer (ohne jetzt auf Punkte Rücksicht zu nehmen). Die Cuvées sind mir für eine vernünftige Beurteilung meist zu jung, wenn wir sie verkosten und eigentlich auch zu teuer, um sie unbedingt kaufen zu wollen.
Liebe Grüße
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rosko

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Re: Mittelburgenland

BeitragMi 27. Feb 2019, 00:38

Bernd Schulz hat geschrieben:Im Glas befindet sich gerade wieder ein Blaufränkisch aus dem Mittelburgenland:

Bild

Gemäß meinen (nach dem Verfassen meiner VKN!) erfolgten Recherchen hat der Wein im Falstaff 91 Punkte erhalten. Wo die herkommen sollen, ist mir - obwohl ich die kernige, etwas rustikale Stilistik, in der Kerschbaums Basis-Blaufränkisch gehalten ist, durchaus nicht unsympathisch finde - ein absolutes Rätsel :?: :?: !

Auch in diesem Fall würde ich mich über das eine oder andere Statement unserer Österreicher freuen!

Herzliche Grüße

Bernd



Hallo Bernd,

ich mag die Blaufränkischen von Paul Kerschbaum recht gern, eher elegante, frische Weine mit "kühler" Stilistik und schöner prägnanter Säure, eigentlich nie breit und ausladend, keine "fetten" Weine. Die Basisweine vielleicht manchmal etwas karg anmutend, aber gute Begleiter zu einer zünftigen Jause. Bei den Premiumweinen fehlt mir bisweilen der besondere Kick, aber oft ist das schon ziemlich gut, manchmal auch sehr gut (z.B. 2015).

Was den Falstaff betrifft, kannst du getrost 4-5 Punkte abziehen, dann kommt das einigermaßen hin. Die Zeitschrift hat sich leider vor einigen Jahren zu einem Lifestyle-Magazin entwickelt und Wein spielt dort nur noch eine Nebenrolle. Die zwei jährlich erscheinenden Weinguides finde ich mittlerweile recht beliebig, die Winzer des Jahres und ihre Topweine wechseln sich regelmäßig ab und die Weinbeschreibungen sind für mich wenig aussagekräftig und einigermaßen lieblos, sprich emotionslos, formuliert. Vielleicht ist Peter Moser, den ich eigentlich für einen guten Verkoster halte, etwas überfordert, aber ich weiß aktuell zu wenig, wie das Verkosterteam aufgestellt ist. Wenn ichs mir recht überlege, braucht Österreich vielleicht neben der Vinaria wieder eine zweite Weinzeitschrift.

Beste Grüße
Roland
Riesling is love.
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Bernd Schulz

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Re: Mittelburgenland

BeitragMi 27. Feb 2019, 01:24

rosko hat geschrieben:... Die Basisweine vielleicht manchmal etwas karg anmutend, aber gute Begleiter zu einer zünftigen Jause.-----


Das deckt sich ja genau mit meiner gestrigen Erfahrung.

rosko hat geschrieben:....eher elegante, frische Weine mit "kühler" Stilistik und schöner prägnanter Säure....


Die "kühle" Stilistik kommt in meiner VKN zwar nicht vor, aber auch hier kann ich nicht widersprechen.

Danke für deine Einschätzung, Roland! Vielleicht war ich mit meinen 84 Punkten ja doch etwas zu knauserig. Oder ich war von den kürzlich getrunkenen Roten aus dem Hause Weninger zu verwöhnt. Die probierten Weine von Weninger haben mir nämlich durch die Bank besser gefallen....

rosko hat geschrieben:Was den Falstaff betrifft, kannst du getrost 4-5 Punkte abziehen, dann kommt das einigermaßen hin.


Dass der Falstaff streckenweise ziemlich inflationär punktet, habe ich schon am Rande mitbekommen. Wie man einen zwar sehr ordentlich gestrickten, aber nun wirklich nicht komplexen Basiswein auf über 90 hochjubeln kann, bleibt mir trotzdem ein Rätsel. Da liegt doch sofort auf der Hand, dass die Bewertung nicht hinkommt. Ich zücke für einen exzellenten Gutsriesling oder für einen schönen Roten aus dem unteren Segment eines Spitzenerzeugers auch schon mal 87 oder 88 Punkte, aber damit ist auch bis auf ganz, ganz seltene Ausnahmen, zu denen der 15er Kerschbaum-Blaufränkisch ganz gewiss nicht zählt, das Ende der Fahnenstange erreicht.....

Herzliche Grüße

Bernd
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Bernd Schulz

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Re: Mittelburgenland

BeitragFr 8. Mär 2019, 00:19

Der Blaufränkisch "Classic" von Hans Igler, der sich gerade in meinem Glas befindet, dürfte eher als die Weninger-Weine dem Stil entsprechen, der von unseren österreichischen Foruminaren als "typisch Mittelburgenland" beschrieben wird:

Bild

Ich muss aber offen gestehen :oops: , dass ich auch diesen Wein sehr gerne trinke. Es fehlt an größeren Ecken und Kanten, ein scharf geschnittener Charakterkopp ist das sicher nicht, aber es handelt sich auch nicht um extrem gestyltes Zeug. Der Wein wirkt auf eine angenehm unbanale Art zugänglich und schlichtweg süffig. Mit anderen Worten: Es handelt sich um kein intellektuelles, aber um ein direkt sinnliches Vergnügen. :mrgreen:

Alles in allem ist das ein schöner, in sich stimmiger Rotwein, den man auch weniger weinspinnerten Mitmenschen vorsetzen kann, ohne sie in Verlegenheit oder gar heimliches Missvergnügen zu bringen. Für mich handelt es sich (nicht zuletzt angesichts des konsumentenfreundlichen Preises) um einen klaren Nachkaufkandidaten - dergleichen Weine kann man nie genug im Keller haben!

Herzliche Grüße

Bernd
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