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Emmerich Knoll

Weltkulturerbe und internationales Aushängeschild Österreichs
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ChezMatze

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Emmerich Knoll

BeitragMi 27. Apr 2011, 21:58

Wie denn, noch kein eigenes Thema für den Klassiker der Klassiker aus der Wachau? Für mich gehören die Erzeugnisse von Emmerich Knoll immer noch (und wieder) zu den österreichischen Weinen, die einfach jeder probiert haben sollte, der sich für Wein interessiert.

Im Falstaff habe ich (oder war's ein Pressetext?) gelesen, dass die Weine von Knoll als langlebig und in ihrer Jugend unzugänglich gelten würden. Letzteres sei aber gar nicht der Fall. Finde ich schon. Oder vielmehr: Ich persönlich meine, dass die Knoll-Weine in ihrer Jugend noch nichts von dem preisgeben, was sie in späteren Jahren an wahrer Größe zu zeigen imstande sind.

Vor ein paar Tagen hatte ich den 2001er Grünen Veltliner Smaragd Loibenberg im Glas. Gelb in Farbe, Geruch und Geschmack bis zum Abwinken. Papaya, Senf, Curry, eine ungemein milde, aber unterschwellig präsente Säure. Fülle und Eleganz in einer Flasche vereint, mehr braucht der winterliche Weißweingenießer nicht. Wenn derzeit Winter wäre, aber so kleinlich bin ich dann auch nicht. 17,5 MP habe ich (auch das wie immer 100% subjektiv) gegeben, ich bin sehr glücklich mit dem Wein. Es gibt ihn sogar noch zu kaufen, und das zu einem nicht abgehobenen Preis.

Liebe Freunde, Ihr habt doch sicher auch schon Knoll-Weine getrunken. Seid Ihr auch so angetan davon wie ich? Oder habt Ihr sie etwa in ihrer unzugänglichen Jugend aufgemacht ;)
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Weinzelmännchen

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Re: Emmerich Knoll

BeitragDo 28. Apr 2011, 07:13

Hallo Matthias!

Natürlich! Die Knoll'schen Weine unterscheiden sich für mich doch sehr merkbar von den anderen Wachauer Größen. Ganz jung getrunken meigen sie dir, was in ihnen steckt. Dann kommt eine lange Verschlußphase, wo du diese Weine neben anderen Wachauern eher bemitleidest. Aber dann: Dann wachen sie auf und zeigen, was wirklich in ihnen steckt. Ganz großes Theater!

Im Übrigen sind mir seine Veltliner lieber als die Rieslinge. Kann aber auch damit zu tun haben, dass ich mit Wachauer Rieslingen generell nicht so viel anfangen kann.
MvG
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Daniel
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pivu

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Re: Emmerich Knoll

BeitragDo 28. Apr 2011, 08:37

Was die Stilistik bei Knoll angeht, würd' ich schon deutlich unterscheiden zwischen Weinen aus den 90ern und früher und solchen aus den letzten Jahren. Zuletzt hat sich Knoll (leider) auch der bei manch maßgeblichen Journalisten so beliebten PowerAlkoholBotrytis-Stilistik angenähert. (Wie auch Rudi Pichler btw.) Die "feineren" Wachauer erzeugen mittlerweile andere.

Ciao
Peter
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Weinzelmännchen

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Re: Emmerich Knoll

BeitragDo 28. Apr 2011, 09:02

pivu hat geschrieben:Die "feineren" Wachauer erzeugen mittlerweile andere.


Hallo Peter!
Da hast du (leider) recht. Einer, der dem neuen (traditionellen/alten?) Weinstil huldigt, ist Neueinsteiger in der Wachau, ein Vornamens-Vetter von dir, hat deutsche Wurzeln und ist gebürtiger Salzburger.

Das darf ich sagen, weil ich P. Veyder-Malberg seit mehr als 30 Jahren kenne :oops: . Da merkt man dann, wie die Zeit an einem vorbei zieht.
MvG
(Mit vinophilen Grüssen)

Daniel
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ChezMatze

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Re: Emmerich Knoll

BeitragDo 28. Apr 2011, 11:17

Irgendwo habe ich neulich gelesen (präziser geht's leider nicht), dass Knoll seit allerneuestem wieder zum alten Stil zurückgehen soll. Ist natürlich dürftig als Aussage, aber vielleicht weiß ja jemand mehr.

Was Peter Veyder-Malberg anbelangt, volle Zustimmung meinerseits, großartige Weine. Ein Wermutstropfen ist allerdings dabei, vielleicht zwangsläufig: Ich weiß um die ungeheure Arbeit, die dahintersteckt, aber dennoch wäre ich als Konsument froh, wenn's einen Riesling-Einstieg unter 30 € geben würde. Einer der Weinhändler meines Vertrauens (K&U in Nürnberg, darf man ja ruhig sagen) hat die Weine zum Glück im Programm, und ich hab mir den GV Weitenberg auch besorgt. Aber der ist jetzt erst mal im Keller gelandet und kommt da so schnell auch nicht mehr raus. Das Schicksal der exklusiven Weine halt.
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weinfidél

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Re: Emmerich Knoll

BeitragDo 28. Apr 2011, 21:26

Guten Abend!

Zuerst, natürlich gibt es in der Wachau noch ganz vieles anderes als das 3Gestirn und deren "Schweif"...
Aber wir sprechen hier ja von Knoll Emmerich, d.h. von der Familie (und da sind alle mehr oder weniger mit von der Partie, im positiven Sinn!).
Wenn ich aber sowas lese, dass irgendein Winzer, wie hier Knoll, so interpretiert wird, dass "...seit allerneuestem wieder zum alten Stil zurückgehen soll...", dann frage ich mich schon, wer hinter solcher Erzählkunst steckt. Aber ok, ich verstehe, man muss ja immer wieder mal was "Fettes" in die Welt setzen, um, na ja, zu gefallen...
Warum zum :twisted: muss es immer was Besonderes sein? Es ist doch schlicht viel banaler, die Welt ändert sich, die Gebräuche ändern sich, man selbst ändert sich, usw... That's it!

So, auch nicht besonders, aber eben trotzdem toll:
Heute, zu irgendeinem aufgewärmtem Thai-Reis-irgendwas...(scharf)
2009 Grüner Veltliner 'Kreutles' Smaragd (lt.Etikett 13,5% vol)
Offene Nase nach vollreifem gelbem Apfel, Banane, nur minimaler Hauch Honigmelone, frische Kräuter, Hauch floral - zupackend ohne jedwelche Breite, fruchtbetont, einiges an Spannung, mittelkräftig bei guter Struktur, für den Wein perfekt tragende, reife Säure, prima Länge - ein prächtiger, sehr repräsentativer Vertreter der "Gattung" Smaragd, aus dem Hause Knoll! (Ich gebe aber gerne zu, dass dieser Wein defintiv zu anderen Speisen viel(!) besser gepasst hätte, hatte aber nach den paar Antworten in diesem Thread einfach das Bedürfnis, mal zu schauen...)

Dann noch was zu Falstaff, resp. dem was dort über Knoll u.a. zu lesen ist: Seit Jahr und Tag steht mehr oder weniger das Gleiche zum Weingut (nicht nur bei diesem...) geschrieben.
E nu, so what, who cares, i give a sh... on it!

Es gibt aber schon noch Leute, die zwar nicht so auffallen, wie die vom "Piratenwrack", die aber sehr wohl ganz hart am Wind sind, und die auch immer wieder, halt nicht gaaaaanz so auffällig, was "Wahres" zu erzählen haben. Zu denen gehört ganz sicher ein Adi Schmid, den ich hier, noch halbwegs aktuell, ungefragt wie folgt zitieren darf:
"...Im Weingut Knoll in Unterloiben bemerke ich seit einigen Jahren, dass der größte Riesling nicht mehr von der Schütt kommt, sondern vom Pfaffenberg. Der Riesling Pfaffenberg Selection ist für mich der Singerriedel des Ostens. Transparent, kühl, das macht Spaß!..." (Zitatquelle: Vinaria 02-Notizen-WeinMeinung "Hochfeine Mischung"-WeinTipp-Adi Schmid, Seite 12)

So, ich bin völlig erschöpft von meiner unkontrollierter Emotionalität und muss sofort noch ein bisschen was vom 'Kreutles' einführen.

fidélst
RicoE
Zuletzt geändert von weinfidél am Fr 29. Apr 2011, 09:01, insgesamt 1-mal geändert.
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pivu

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Re: Emmerich Knoll

BeitragDo 28. Apr 2011, 22:11

Hoi Rico,

naja, ob der 'Pfaffenberg' jetzt besser als die 'Schütt' (oder 'Loibenberg' gerade in '10, oder auch die "Vino") ist, ist sicher Geschmacksfrage, Fakt ist, dass der 'Pfaffenberg' HIER OT ist, weil nicht mehr in der Wachau liegend (aus welch nicht nachvollziehbaren Gründen auch immer). Und die Assoziation zum 'Singerriedel' kann ich auch nicht nachvollziehen, höchstens die Liebe zur Über(drüber)reife der beiden Referenzwinzer.

Weil aber Peter Malberg hier (zu Recht) genannt wurde, will ich auch Erich Krutzler (samt Ehefrau aus der für Mr. Tanzer nicht mehr zu überblickenden Pichler-Dynastie) und FJ Gritsch (dessen nicht verwandte Namensvettern den guten Steven endgültig überfordern würde) vom Mauritiushof als elegante Alternativen nennen.

Ciao
Peter (gut aufgelegt mit dem letzten Rest eines GV aus den 3 Weingärten von SEPP Gritsch im Glas)
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weinfidél

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Re: Emmerich Knoll

BeitragDo 28. Apr 2011, 23:37

oha, da hat ja jemand aufgepasst! :)

Aber, jetzt sei doch nicht sooo kleinlich wegen dem 'Pfaffenberg'. Natürlich, das weiß ich schon auch, dass der bereits zum Kremstal gehört. Jedoch, wir sprechen vom Weingut Knoll, welches halt nun in der Wachau beheimatet ist. Ich weiß schon, was dein Hintergedanken(!) ist. Ich hatte halt kein aktuelleres Beispiel zu Hand (Irgendwann schaffe ich es, zumindest träum ich davon, das vor mir ausgebreitete :oops: mediale Chaos zu sortieren. Dann bin auch ich "up to date" und jederzeit in der Lage, perfekt ;) zu rezitieren..., resp. mein Fazit zu ziehen.).

Und, mit den von Dir zusätzlich ins "Gespräch" gebrachten..., na ja ;)

fidélst
Rico
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ChezMatze

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Re: Emmerich Knoll

BeitragFr 29. Apr 2011, 18:38

Wenn ich aber sowas lese, dass irgendein Winzer, wie hier Knoll, so interpretiert wird, dass "...seit allerneuestem wieder zum alten Stil zurückgehen soll...", dann frage ich mich schon, wer hinter solcher Erzählkunst steckt. Aber ok, ich verstehe, man muss ja immer wieder mal was "Fettes" in die Welt setzen, um, na ja, zu gefallen...
Warum zum :twisted: muss es immer was Besonderes sein? Es ist doch schlicht viel banaler, die Welt ändert sich, die Gebräuche ändern sich, man selbst ändert sich, usw... That's it!


Hallo Rico,

Deine Emotionalität in Ehren, aber bei Deinem obigen Zitat verstehe ich nur Bahnhof. Ich nehme an, Du spielst auf etwas an, das ich nicht kenne. Vielleicht habe ich auch aus Versehen irgendwelche Assoziationen ausgelöst. Wie auch immer, falls die Sache noch aktuell oder klärungsbedürftig ist, würde mich schon interessieren, was Du meintest. Und ich glaube, es war in der "Vinum", in der ich das gelesen hatte, aber bitte leg mich nicht darauf fest.

Viele Grüße, Matze
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weinfidél

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Re: Emmerich Knoll

BeitragFr 29. Apr 2011, 21:21

Hi Matze,

mein "Wirrwarr" hat natürlich mit Dir selbst absolut nix zu tun. Aber ich ärgere mich immer wieder über solchen Schwachsinn, den Du da irgendwo aufgeschnappt hast. Denn, was heißt hier überhaupt "alter Stil"? Den gibt's so nämlich so oder so (und so...) nicht mehr. Das müsste eigentlich auch dem letzten Mohikaner klar sein. Das Einzige was passiert und Vergangenheit wie auch die Zukunf betrifft, ist doch das, dass immer Entwicklungen stattfinden. Über die entsprechenden Ursachen möchte ich mich hier nicht weiter auslassen. Vielleicht aber ein paar Stichworte: Generationenwechsel, önologische Weiterentwicklung, Klimawandel, Geschmacksänderung seitens Produzenten, Medien, Konsumenten (you name it!)

Ok, und nun, hab mal ein paar Jahrgänge Falstaff aufgeschlagen... ( 10 an der Zahl )
Und siehe da, Ausgabe 99/00 steht geschrieben... "E.K., der die leisen Töne bevorzugt, ist für eher langsam entwickelnde Weine berühmt...."
In Ausgabe 00/01 ist das oben zitierte nicht mehr zu finden. Dafür aber "...kein Freund von fleischigen, überbordenden Weinen.... .... Das Terroir umzusetzen, die Feinheiten herauszuarbeiten, da arbeitet K. wie ein Schweizer Uhrmacher..."
So, das letztgenannte und ein paar Sachen mehr... sind dann in allen folgenden Jahrgangsausgaben mehr oder weniger ident (grrr...07/08 i.M. unauffindbar...)

Also, generell äusserst aufschlussreich die Details, nicht?!

Aber wie gesagt, cher Matze, hat definitiv nix mit Dir zu tun.

fidélst
RicoE
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