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Weingut Schmelz

Weltkulturerbe und internationales Aushängeschild Österreichs
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robertz

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Weingut Schmelz

BeitragSa 22. Jan 2011, 21:27

Heute hatte ich wieder einmal einen Riesling Smaragd vom Weingut Schmelz aus Joching im Glas.

Bild

Seine Weine finden immer wieder meinen Keller und haben mich nach einer gewissen Flaschenreife noch selten enttäuscht. Zudem finde ich seine Preise mit 15,- bis 20,- EUR für seine Smaragde noch erträglich.

Grüsse, Robert
Vergeblich klopft, wer ohne Wein ist, an der Musen Pforte. ;)
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82er Steirer

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Re: Weingut Schmelz

BeitragSa 22. Jan 2011, 21:35

Servus,

den gleichen Wein hab ich mir auch schon mal gekauft, hat dann aber leider gekorkt.

Vor Weihnachten habe ich einen Grüner Veltliner Pichl Point Smaragd 2006 aufgemacht, der hat sich aber eher breit und nicht sehr trinkanimierend präsentiert.

Das große Aha-Erlebnis ist also noch ausgeblieben.

lg
Hans Peter
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robertz

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Re: Weingut Schmelz

BeitragSa 22. Jan 2011, 22:07

Hallo Hans Peter

Die Lage Pichl Point ist meiner Meinung nach in der Wachau eine eher untypische Lage mit deutlichem Löss-Boden. Vor allem in warmen bzw. sehr reifen Jahren (wie auch 2006) zeigt sich der Pichl-Point jung schön fruchtig, neigt aber auch zu der von dir beschriebenen Breite.

Gerade bei den gereiften Smaragden schätze ich die „mineralische“ Stütze, die die terrassierten Weine eher/öfter zeigen.

Liebe Grüsse, Robert
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Gerald

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Re: Weingut Schmelz

BeitragMo 24. Jan 2011, 09:37

Hallo Robert,

bei Schmelz habe ich genau in diesem Jahrgang 2005 relativ viel eingekauft, da mich die Weine beim Wachauer Weinfrühling richtig begeistert haben. Eine Woche später war ich dann zum Einkaufen dort und habe wenige Tage später begonnen, die Weine zuhause zu probieren. Eigenartigerweise waren meine Eindrücke ganz anders (viel weniger beeindruckend) als kurz zuvor am Weinfrühling. Bei einer Flasche ist das ja denkbar, hier waren es aber - soweit ich mich erinnere - 3 unterschiedliche Weine, die weit hinter den Erwartungen gelegen sind. Woran das liegt weiß ich nicht, jedenfalls hat mir das in weiterer Folge das Interesse am Weingut doch deutlich verleidet ...

Grüße,
Gerald

P.S. Werde mir das aber zum Anlass nehmen, wieder den einen oder anderen Wein, der noch im Keller liegt, nachzuverkosten.
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robertz

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Re: Weingut Schmelz

BeitragMo 24. Jan 2011, 11:32

Hallo Gerald

Wann hast Du denn den letzten 2005 geöffnet. Die Smaragde benötigen im allgemeinen eine ordentliche Flaschenreifung und haben oft eine deutliche Genuß-Delle zwischen dem 2.ten und 5.ten Jahr.

Desweiteren kaufe ich auch bei Schmelz nichts blind, sondern picke mir „meine“ Rosinen (während des Weinfrühlings am 1.ten Maiwochenende) aus dem Kuchen.

Das war z.B. 2005 der Riesling Steinriegl Smaragd, 2008 der GV Höhereck Smaragd und 2009 der GV Steinertal Smaragd.

Mit manchen Weine von ihm kann ich mich auch nicht anfreunden, einem GV Smaragd hat er in den letzten Jahren (2007 oder 2008 ?) BSA angedeihen lassen, dass war absolut nicht mein Fall.

Trotzdem finde ich beinahe jedes Jahr einen Smaragd, der vom PLV meinen Keller bereichern darf.

LG Robert
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Gerald

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Re: Weingut Schmelz

BeitragMo 24. Jan 2011, 11:39

Hallo Robert,

den letzten '05er Smaragd habe ich 2009 geöffnet (Dürnsteiner Freiheit, der war aber eigentlich immer gut ohne deutliche Zwischenphase). Mein "Ärger" war eigentlich mehr mit den Federspielen, die schon ganz kurz nach dem Weinfrühling - wo sie toll waren - ganz anders und viel weniger attraktiv geschmeckt haben. Vielleicht war es nur Zufall, irgendwie habe ich später aber keine so große Lust auf Einkäufe dort gehabt.

Grüße,
Gerald
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robertz

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Re: Weingut Schmelz

BeitragMo 24. Jan 2011, 12:43

Hallo Gerald

Oh, ja, jetzt kommen wir auf das Thema Federspiel zu sprechen.

Ganz ehrlich, ich kaufe kaum Federspiele, da ich auch im Sommer lieber kräftigere Weine (mit genügend Wasser in einem 2. Glas ;) ) mag und hier abseits der Wachau interessantere Tropfen für den „günstigeren / jung zu trinken“ All-Tages-Bereich finde.

Da die Zeit / Aufnahmevermögen auch während des Weinfrühlings eher beschränkt ist (meist 1 Tag), habe ich mich auch da auf die Smaragde (oder kräftigeren Weine) eingeschossen. Auch hier haben viele Smaragde um die 13,5 % Alk, sofern sie nicht aus 2006 stammen oder die TOP-Weine der bekannten Granden sind :roll:.

Somit kann ich bezüglich Federspiel und Winzerempfehlung eigentlich nicht mitreden.

Liebe Grüsse Robert
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Gerald

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Re: Weingut Schmelz

BeitragMo 24. Jan 2011, 13:22

Hallo Robert,

mag sein dass das den entscheidenden Unterschied ausmacht.

Ich kaufe normalerweise ungefähr je 50% Federspiele wie Smaragde ein (Steinfeder normalerweise null). Die Federspiele haben für mich doch einiges an Attraktivität:

- meistens besserer Trinkfluss, da sie nicht mit Restzucker auf maximale Punkte in den Weinguides getrimmt sind
- nach meiner Erfahrung ohne die unharmonische Zwischenphase vieler Smaragde
- besseres PLV, da in dieser Kategorie (insb. auf Seiten der Gastronomie) viel mehr auf den Preis gesehen wird
- der Schraubverschluss, der mir den Ärger mit dem unreproduzierbaren Reifeverlauf durch die Baumrinde erspart (zumindest nach bisherigen Erfahrungen)

Ich finde auch, dass man das Können eines Winzers mehr nach den Weinen beurteilen kann, von der er eine große Menge produziert als nach dem einen oder anderen "Super-Smaragd" mit geringer Auflage, wo er persönlich mit jeder einzelne Beere während der Reife spricht ;) Besonders enttäuschend war z.B. im letzten Weinfrühling das Wg. Prager, wo ich den Eindruck gehabt habe, dass man sich mit den Federspielen wenig Mühe gegeben hat und nur die (viel teureren) Smaragde zählen ...

Dazu sind die Federspiele - besonders Veltliner - oft genug erstaunlich langlebig.

Grüße,
Gerald
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robertz

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Re: Weingut Schmelz

BeitragDi 25. Jan 2011, 08:52

Hallo Gerald

Viele Winzer in der Wachau haben eher eine kleine(re) Betriebsgröße. Betriebsvergrößerung können eigentlich nur durch Übernahme fremder Weingärten oder Rekultivierung alter Terrassen erfolgen.

Desweiteren unterscheide ich zwischen den Terrassen-Lagen und den Weingärten am Talboden. Hier gibt es ganz andere Böden und Bewirtschaftungsmethoden. Viele Federspiele kommen aus den „Frauenweingärten, Donau...., Klostersatz und anderen „einfacheren“ Lagen.

Die Trauben der Federspiele aus Terassenlagen sind auch die Trauben für die Smaragde. Wenn Du nun Winzer wärest, würdest Du vermutlich auch soviele Trauben wie notwendig aber sowenig wie möglich für den Federspiel „abzweigen“.

Ein noch viel gewichtigeres Argument ist aber die Zeit.
Viele Federspiele bekommen viel weniger Zeit beziehungsweise müssen viel schneller in die Flasche. Hier merkt man doch den „Jungweintrinkertrieb“ der Österreicher und der davon abhängigen Winzer, insbesondere wenn deren Keller schon ziemlich leerverkauft ist.

Das gute Weine (auch Weißweine) viel langlebiger sein können, als es der durchschnittliche Österreicher war haben möchte, ist ein Faktum. :roll:

LG Robert
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Gerald

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Re: Weingut Schmelz

BeitragDi 25. Jan 2011, 09:05

Hallo Robert,

da bin ich in verschiedenen Punkten doch etwas anderer Meinung:

Viele Federspiele kommen aus den „Frauenweingärten, Donau...., Klostersatz und anderen „einfacheren“ Lagen.


bei den international bekannten Winzern wird das stimmen, bei vielen anderen ist das aber definitiv nicht der Fall. Sogar bei der Domäne Wachau gibt es viele Federspiele aus Steillagen. Bei anderen Winzern oft sogar die gleichen Lagen sowohl als Smaragd als auch Federspiel.

Wenn Du nun Winzer wärest, würdest Du vermutlich auch soviele Trauben wie notwendig aber sowenig wie möglich für den Federspiel „abzweigen“.


nein, würde ich nicht. Denn ich müsste ja auch darauf schauen, dass ich den Wein tatsächlich verkaufen kann. Da es hierzulande nicht üblich ist, die Preise gegenüber dem Vorjahr zu senken - unabhängig von Qualität und Quantität - könnte es sonst passieren, dass ich auf den Smaragden sitzen bleibe und die Federspiele schnell ausverkauft sind. Das ist z.B. 2006 - wo es jede Menge tolle Smaragde, aber relativ wenig Leichtweine gegeben hat - der Fall gewesen, zumindest bei den weniger bekannten Winzern. Vielfach wurde fast krampfhaft versucht, das Mostgewicht zu reduzieren, was bei weniger routinierten Winzern dann eigenartige Weine ergeben hat.

Viele Federspiele bekommen viel weniger Zeit beziehungsweise müssen viel schneller in die Flasche.


Und nochmals Einspruch :oops: Die Federspiele werden meist schon jetzt bis März abgefüllt und können sich da ein bisschen in der Flasche harmonisieren. Die Smaragde hingegen meistens kurz vor dem Verkaufsbeginn Anfang Mai und müssen da schon "strahlen". Wer da nicht "nachhilft", bekommt meiner Meinung nach sicher besser haltbare Weine, riskiert aber dann aber sich gegenüber den anderen Weinen schlechter zu schlagen.

Grüße,
Gerald
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