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Aus aktuellem Anlass, der eindrücklich zeigt wie gut Wachauer Riesling ohne Botrytis schmecken kann.
“Und jeder, der österreichische Rieslinge mag, trinkt mit diesem Wein den wohl beeindruckendsten Riesling der letzten Jahre………dieser Riesling, von dem es vielleicht 1000 Flaschen gibt, schlägt dem Fass den Boden aus. Gigantisch!“ Manfred Klimek zum 2009er
2008 Veyder-Malberg "Buschenberg" Riesling
Achtung Steinschlag!
Dieser Riesling kommt meinem Idealbild eines trockenen Rieslings ziemlich nah. Ein Riesling für Puristen. Knochentrocken, filigrane Mineralik, Spannung, Kühle und Strahlkraft&Brillianz. Erinnert stark an den “Schlossberg” von Breuer. Und laut Peter Vechiatto lief der Jahrgang noch unter dem Motto “Jugend forscht”. Und natürlich vollkommen ohne Botrytis.
94/100
Alk. 13,7% vol, trocken bei 3,5g/l RZ, 8,5g/l Säure, pH 3,2
http://www.veyder.malberg.at
http://www.veyder.malberg.at/de/lagen/buschenberg.html
Händler:
http://www.weinladen.com
http://www.weinhalle.de
“Peter Malberg ist nicht nur ein besonderer Mensch, er ist auch ein besonderer Winzer. Viele Jahre war er verantwortlicher Kellermeister und Leiter des Schloßweingutes Graf Hardegg im Weinviertel. Als sich dort 2008 die Wege trennten, kaufte sich Peter Malberg, klug visionär vorausdenkend, in Spitz in der Wachau ein paar Hektar eigener Rebflächen auf schwer zu bewirtschaftenden Terrassenanlagen. Binnen weniger Wochen fand er Räume für die Weinbereitung und so startete das eigene kleine Weingut in die Existenz.
Der erste Jahrgang, 2008, geriet zur Herausforderung. Doch was Peter Malberg seinen Reben in mühsamer Handarbeit weitgehend auf sich alleine gestellt an Weinqualität entlockte, bewies aus dem Stand, was für ein Ausnahmewinzer er ist. Seine Weine stehen seitdem für eine neue Generation trockener, delikater Weine in der Wachau, sie sind zu einem neuen Maßstab geworden, und das nicht von ungefähr.
So bearbeitet Peter Malberg seine Reben bewußt ohne Maschineneinsatz in mühsamer Handarbeit und entsprechend biologischer Grundsätze. Im Keller vergärt er kompromißlos spontan und langsam ohne Zusätze mittels wilder Umgebungshefen. Konsequent setzt er auf alte, schmale Terrassenweingärten, die mit ihren uralten Trockenmauern die Weinlandschaft der Wachau berühmt machten und heute außer von Hobby- und Nebenerwerbswinzern kaum noch gepflegt werden. Ihnen verdankt er den einzigartigen Charakter seiner Weinen.
Die manuelle Bewirtschaftung dieser Terrassen ist extrem aufwendig. Sie benötigen den 5 bis 10fachen Arbeits- und Zeitaufwand verglichen mit befahrbaren Weingärten, weshalb die Terrassen von so vielen Winzern aufgegeben werden. Das würde die Landschaft der Wachau dramatisch verändern, weshalb Peter Malberg visionär vorausdenkend ausschließlich exponierte Terrassen mit altem Rebbestand bewirtschaftet. Viele seiner Reben sind zwischen 30 und 50 Jahre alt. Sein Engagement bewahrte sie vor der Rodung.
Peter Malberg erntet seine Trauben weit vor seinen berühmten Winzerkollegen in der Wachau. Ihm geht es ausschließlich um kerngesunde, perfekt reife (und nicht überreife) Trauben, die er ohne den in der Wachau üblichen, stilbildenden weil konzentrierenden Botrytispilzbefall erntet und verarbeitet. Dazu stellte er von Beginn an auf biologische Bewirtschaftung um. Seine Rebzeilen sehen entsprechend »anders« aus als die der meisten Kollegen, die dem tristen Bild »moderner« Herbizid-Landwirtschaft entsprechen, mit den typischen braunen Streifen totgespritzter Weinbergsrealität, die wir für untragbar halten.
Peter Malberg belebt eindrucksvoll vergessen geglaubte Qualitäten der Wachau zu neuem Leben. Er praktiziert Tradition im besten Sinne. Seine Weine sind einzigartig, charaktervoll und spektakulär »anders« als das, was man aus der Wachau gewohnt ist. Sie wirken ungewohnt entspannt, ruhen in sich selbst, gehorchen keinem jener Stilmittel, für die Österreichs hochbeschleunigte Weinrealität steht. Auf den Neuling wirken sie anstrengend, weil sie nur verhalten würzig duften statt intensiv »fruchtig«. Dafür schmecken sie um so intensiver. Peter Malbergs Weine präsentieren sich ungewohnt »nackt«. Den Einfluß der Weinbereitung sucht man in ihnen vergebens, sie sind ganz sich selbst überlassen und stehen so unmißverständlich für ihre Herkunft. Sie vermeiden jedes künstlich aufgesetzte Stilmerkmal wie die beliebten Gletscherbonbonaromen der Kaltvergärung durch Reinzuchthefen und Enzyme. Sie wagen pures, natürliches Aroma und gehorchen keinem bekannten Geschmacksbild, sondern widmen sich ganz dem Mundgefühl. Als eingefahrener Weintrinker wird man Peter Malbergs Weine auf den ersten Schluck kaum verstehen. Sie verstören eher, konterkarieren sie doch provokant die übliche Stilistik der Wachau. Dabei sind es urwüchsig typische Wachauer Weine, die aber nicht simpler stilistischer Markt-Konvention entsprechen, sondern sensibel und leise ihre natürliche Herkunft ins Glas stellen, rigoros ungeschminkt und entwaffnend ehrlich. Eine Herausforderung für den eingefahrenen, auf schnelle und laute Stilmittel fixierten Weintrinker (und Verkoster).” Martin Koessler
P.S. Artikel auf Captain Cork
http://www.captaincork.com/Weinleute/di ... zelgaenger
http://www.captaincork.com/Weine/Weissw ... esterreich
Grüße aus Berlin,
Martin Zwick
“Und jeder, der österreichische Rieslinge mag, trinkt mit diesem Wein den wohl beeindruckendsten Riesling der letzten Jahre………dieser Riesling, von dem es vielleicht 1000 Flaschen gibt, schlägt dem Fass den Boden aus. Gigantisch!“ Manfred Klimek zum 2009er
2008 Veyder-Malberg "Buschenberg" Riesling
Achtung Steinschlag!
Dieser Riesling kommt meinem Idealbild eines trockenen Rieslings ziemlich nah. Ein Riesling für Puristen. Knochentrocken, filigrane Mineralik, Spannung, Kühle und Strahlkraft&Brillianz. Erinnert stark an den “Schlossberg” von Breuer. Und laut Peter Vechiatto lief der Jahrgang noch unter dem Motto “Jugend forscht”. Und natürlich vollkommen ohne Botrytis.
94/100
Alk. 13,7% vol, trocken bei 3,5g/l RZ, 8,5g/l Säure, pH 3,2
http://www.veyder.malberg.at
http://www.veyder.malberg.at/de/lagen/buschenberg.html
Händler:
http://www.weinladen.com
http://www.weinhalle.de
“Peter Malberg ist nicht nur ein besonderer Mensch, er ist auch ein besonderer Winzer. Viele Jahre war er verantwortlicher Kellermeister und Leiter des Schloßweingutes Graf Hardegg im Weinviertel. Als sich dort 2008 die Wege trennten, kaufte sich Peter Malberg, klug visionär vorausdenkend, in Spitz in der Wachau ein paar Hektar eigener Rebflächen auf schwer zu bewirtschaftenden Terrassenanlagen. Binnen weniger Wochen fand er Räume für die Weinbereitung und so startete das eigene kleine Weingut in die Existenz.
Der erste Jahrgang, 2008, geriet zur Herausforderung. Doch was Peter Malberg seinen Reben in mühsamer Handarbeit weitgehend auf sich alleine gestellt an Weinqualität entlockte, bewies aus dem Stand, was für ein Ausnahmewinzer er ist. Seine Weine stehen seitdem für eine neue Generation trockener, delikater Weine in der Wachau, sie sind zu einem neuen Maßstab geworden, und das nicht von ungefähr.
So bearbeitet Peter Malberg seine Reben bewußt ohne Maschineneinsatz in mühsamer Handarbeit und entsprechend biologischer Grundsätze. Im Keller vergärt er kompromißlos spontan und langsam ohne Zusätze mittels wilder Umgebungshefen. Konsequent setzt er auf alte, schmale Terrassenweingärten, die mit ihren uralten Trockenmauern die Weinlandschaft der Wachau berühmt machten und heute außer von Hobby- und Nebenerwerbswinzern kaum noch gepflegt werden. Ihnen verdankt er den einzigartigen Charakter seiner Weinen.
Die manuelle Bewirtschaftung dieser Terrassen ist extrem aufwendig. Sie benötigen den 5 bis 10fachen Arbeits- und Zeitaufwand verglichen mit befahrbaren Weingärten, weshalb die Terrassen von so vielen Winzern aufgegeben werden. Das würde die Landschaft der Wachau dramatisch verändern, weshalb Peter Malberg visionär vorausdenkend ausschließlich exponierte Terrassen mit altem Rebbestand bewirtschaftet. Viele seiner Reben sind zwischen 30 und 50 Jahre alt. Sein Engagement bewahrte sie vor der Rodung.
Peter Malberg erntet seine Trauben weit vor seinen berühmten Winzerkollegen in der Wachau. Ihm geht es ausschließlich um kerngesunde, perfekt reife (und nicht überreife) Trauben, die er ohne den in der Wachau üblichen, stilbildenden weil konzentrierenden Botrytispilzbefall erntet und verarbeitet. Dazu stellte er von Beginn an auf biologische Bewirtschaftung um. Seine Rebzeilen sehen entsprechend »anders« aus als die der meisten Kollegen, die dem tristen Bild »moderner« Herbizid-Landwirtschaft entsprechen, mit den typischen braunen Streifen totgespritzter Weinbergsrealität, die wir für untragbar halten.
Peter Malberg belebt eindrucksvoll vergessen geglaubte Qualitäten der Wachau zu neuem Leben. Er praktiziert Tradition im besten Sinne. Seine Weine sind einzigartig, charaktervoll und spektakulär »anders« als das, was man aus der Wachau gewohnt ist. Sie wirken ungewohnt entspannt, ruhen in sich selbst, gehorchen keinem jener Stilmittel, für die Österreichs hochbeschleunigte Weinrealität steht. Auf den Neuling wirken sie anstrengend, weil sie nur verhalten würzig duften statt intensiv »fruchtig«. Dafür schmecken sie um so intensiver. Peter Malbergs Weine präsentieren sich ungewohnt »nackt«. Den Einfluß der Weinbereitung sucht man in ihnen vergebens, sie sind ganz sich selbst überlassen und stehen so unmißverständlich für ihre Herkunft. Sie vermeiden jedes künstlich aufgesetzte Stilmerkmal wie die beliebten Gletscherbonbonaromen der Kaltvergärung durch Reinzuchthefen und Enzyme. Sie wagen pures, natürliches Aroma und gehorchen keinem bekannten Geschmacksbild, sondern widmen sich ganz dem Mundgefühl. Als eingefahrener Weintrinker wird man Peter Malbergs Weine auf den ersten Schluck kaum verstehen. Sie verstören eher, konterkarieren sie doch provokant die übliche Stilistik der Wachau. Dabei sind es urwüchsig typische Wachauer Weine, die aber nicht simpler stilistischer Markt-Konvention entsprechen, sondern sensibel und leise ihre natürliche Herkunft ins Glas stellen, rigoros ungeschminkt und entwaffnend ehrlich. Eine Herausforderung für den eingefahrenen, auf schnelle und laute Stilmittel fixierten Weintrinker (und Verkoster).” Martin Koessler
P.S. Artikel auf Captain Cork
http://www.captaincork.com/Weinleute/di ... zelgaenger
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Grüße aus Berlin,
Martin Zwick
"Ein Leben ohne Riesling ist zwar möglich, aber sinnlos!"