EThC hat geschrieben: Gerade auch im Bereich zwischen Weißenkirchen und Dürnstein, wo sich diese Minilagen wie Kummersthal, Heudürr etc. tummeln, werden wieder Terrassen bewirtschaftet, die je Etage gerade mal eine Handvoll Weinstöcke beherbergen, [...]
Was Minilagen in der genannten Gegend betrifft, ist die Riede Watstein (rechtlich eine Subriede vom Schreiberberg) im Hinblick auf ihre Kleinheit ungeschlagen: gerade mal 0,14ha Fläche, von der aber nur 0,05ha (=500m²) bestockt sind. Soweit ich rausfinden konnte, handelt es sich um ein Monopol vom Weingut Prager (die Riede ist auch tatsächlich auf deren lausiger Homepage erwähnt), aber ich habe noch nie einen Wein von da gesehen. Vermutlich gehen die paar Flaschen unter der Hand an priviligierte Kunden.
Ansonsten gäbe es in der Wachau tatsächlich noch einiges an Fläche zu reaktivieren. Gerade im Bereich Weißenkirchen-Dürnstein findet man beim Wandern oberhalb der heute bestockten Rebfläche mitten im Wald Reste von Trockenmauern und Terrassen, teilweise sogar noch ganz gut erhalten. Toni Bodenstein vom genannten Weingut Prager erklärte mir auf Nachfrage vor ein paar Jahren, dass es sich um Reste des mittelalterlichen Weinbaus duch die Klosterhöfe handelt und diese Flächen schon im Laufe des 18. Jahrhunderts stillgelegt wurden, da nach der Expansion des Habsburgerreichs nach Osten und Süden in ehemalige Teile des Osmanischen Reichs von dort bessere (=reifere) Weine kamen und das Interesse an Weinen aus der Wachau nur noch gering war, so dass sich der Weinbau auf die wärmeren Donau-nahen Lagen zurückgezogen hat.
Er meinte, dass diese ehemaligen Lagen im Rahmen des Klimawandels durchaus wieder interessant werden könnten und zumindest in Teilen wieder reaktiviert werden. Ob das tatsächlich ginge, weiß ich nicht - dazu müsste ökologisch sicher wertvoller Wald gerodet werden, und da könnte das Naturschutzrecht die Sache unmöglich machen.
Gruß
Ulli