Viognier

mixalhs
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Viognier

Beitrag von mixalhs »

Hallo zusammen,

im Glas habe ich einen Viognier von Gerovassiliou, der mich stark an eine exzellente im Holzfass ausgebaute Scheurebe (à la VINZ vom Weingut am Stein) erinnert.

Bild

Auf den Athener Weinmessen (Oenorama) 2022 und 2023 hatte ich die Jahrgänge 2021 bzw. 2022 verkostet und hatte auch dort diese für mich atypischen Noten (ähnlich bei Malagousia aus diesen Jahrgängen). Ich habe mir dann gesagt, dass da wohl Aromahefen im Einsatz sind, und habe im Folgejahr 2024 den Stand von Gerovassiliou ausgelassen. Es gibt ja genug anderes, was man dort entdecken kann.

Angesichts der Tatsache, dass der gereifte 2020er ebenfalls diese Aromen hat, aber mir auf seine Art schon sehr gut gefällt, dachte ich mir, dass man da mal nachhaken müsste. Und ich würde gern bei mir in Berlin eine Probe ausrichten: "Viognier vs. Scheurebe", beide aber im Holz ausgebaut. Vorstellen könnte ich mir folgendes "Starterfeld":

Viognier von Gerovassiliou (Makedonien)
Viognier von Skouras (Peleponnes)
Viognier von Oliver Zeter (Pfalz)
Scheurebe VINZ vom Weingut am Stein (Franken)
....

Für die Pünktchen brauche ich externe Beratung, und da vertraue ich der Schwarmintelligenz dieser Gruppe. Tipps für in Frage kommende Weine bitte hier. Bei Lust, an der Weinprobe teilzunehmen (eher Oktober/November als jetzt gleich), bitte PN an mich (lieber per Email als über die Messenger-/Nachrichtenfunktion).

Herzliche Grüße, Michael
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Udo2009
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Re: Viognier

Beitrag von Udo2009 »

Viognier LAUMERSHEIMER Reserve von Philipp Kuhn ...
amateur des vins
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Re: Viognier

Beitrag von amateur des vins »

Perret Condrieux (mit oder ohne Lage)

edit:
Selbst der Chéry sieht teilweise Stahl. Es müßte dann schon der Clos Chanson sein (100% Barrique).
Besten Gruß, Karsten
mixalhs
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Re: Viognier

Beitrag von mixalhs »

Condrieu steht nach meiner (sehr beschränkten) Erfahrung für Honignoten, gern auch Nussiges, wenig Säure und viel Akohol, also definitiv nicht das, was ich gerade im Glas hatte. Der Wein von Skouras und auch die alten Jahrgänge von Gerovassiliou bis 2018 sind schlanker als das, was ich von der Rhone kenne, haben aber nicht den leisesten Anflug von Scheurebe oder Sauvignon Blanc, wenn ich mich recht erinnere. Aber vielleicht lässt sich da ja doch ein Bogen spannen vom einen Extrem (Gerovassiliou 2020/22/23) zum anderen (Condrieu).
amateur des vins
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Re: Viognier

Beitrag von amateur des vins »

mixalhs hat geschrieben: Do 28. Aug 2025, 16:43 Condrieu steht nscb meiner (sehr brschränkten) Erfahrung für Honignoten, gern auch Nussiges, wenig Säure und viel Akohol, also definitiv nicht das, was ich gerade im Glas hatte. Der Wein von Skouras und auch die alten Jahrgänge von Gerovassiliou bis 2018 sind da schlanker als das, was ich von der Rhone kenne, haben aber nicht den leisesten Anflug von Scheurebe oder Sauvignon Blanc, wenn ich mich recht erinnere. Aber vielleicht lässt sich da ja doch ein Bogen spannen vom einen Extrem (Gerovassiliou 2020/22/23) zum anderen (Condrieu).
Condrieu geht auch anders, aber auf Perret paßt Deine Beschreibung ganz gut.
Sehe gerade, von Villard müßte ich auch noch 'was haben; die fallen erheblich weniger opulent aus. Vielleicht würde das besser passen.

Eine stilistische Parallele zu Scheurebe kann ich mir bei Viognier eigentlich nicht vorstellen. Keine Ahnung, wie die das erreicht haben - vielleicht ja wirklich Aromahefe, gepaart mit früher Lese? Die Säure ist jedenfalls nie besonders hoch. Dafür hatte ich schon Viogniers mit ausgesprochen mineralischer Note (die Tochter(?) von Georges Vernay sagte mir mal sinngemäß, die Säure sei zwar technisch niedrig, aber die Mineralität würde dennoch einen Frischeeindruck hervorrufen.)
Besten Gruß, Karsten
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Allegro
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Re: Viognier

Beitrag von Allegro »

Und das ohne einen einzigen französischen Viognier ? :shock:
Viele Grüße - Allegro
Nora
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Re: Viognier

Beitrag von Nora »

Mal was aus Österreich: Kurt Angerer Viognier VI 2017 ist im Holz ausgebaut. Den hätte ich da.

Der Condrieu Chéry von André Perret wird im Holz ausgebaut – über einen Zeitraum von etwa 12 Monaten, begleitet von regelmäßiger Bâtonnage.

VG Nora

Richtigstellung: Wie Karsten oben richtigerweise schrieb, wird der Condrieu Chéry nicht ganz im Holz, sondern zu 1/3 im Stahl ausgebaut.
Zuletzt geändert von Nora am Fr 29. Aug 2025, 08:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Viognier

Beitrag von EThC »

...von Johann Ruck gibt's die Scheurebe "Estheria", die im kleinen Holzfaß ausgebaut wurde...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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UlliB
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Re: Viognier

Beitrag von UlliB »

Ich bin jetzt nicht der große Viognier-Experte, aber ich kann mich nicht daran erinnern, schon jemals einen im Glas gehabt zu haben, der aromatisch in Richtung Scheurebe oder Sauvignon blanc gegangen ist.

Aber offensichtlich kann man wirklich alles in Richtung des gerade angesagten Sauvignon trimmen. Vor kurzem im Glas ein Lugana, laut Hersteller zu 100% aus Trebbiano, der so eindeutig nach Sauvignon blanc gerochen und geschmeckt hat, dass ich blind sicher gewesen wäre, einen solchen im Glas zu haben. Einige Monate vorher ein 100%iger Müller-Thurgau aus dem Trentin, das Ergebnis war das selbe.

Meine Vermutung: Aromahefe (oder aromafreisetzende Enzyme) plus Kaltvergärung. Aber einerlei: wenn ich Sauvignon-Aromen im Glas haben möchte, dann nehme ich einen Sauvignon. Und keinen Müller-Thurgau und keinen Trebbiano und auch keinen Viognier. Da erwarte ich jeweils eine ganz andere Aromatik.

Gruß
Ulli
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OsCor
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Re: Viognier

Beitrag von OsCor »

Danke, Ulli! Ich war schon ganz verdattert, weil die Viogniers, die ich normalerweise trinke, glücklicherweise weit weg von Sauvignon sind (Fritz Wassmer und Südfranzosen z.B.).

Gruß
Oswald
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