Mir fällt seit Jahren auf, dass die Bewertungen der Kritiker nahezu analog zum Preis des jeweiligen Weins erfolgen.
Beispiel Wein-Plus/Wittmann, siehe https://weinfuehrer.wein.plus/weingut-w ... rt=&order=
Dies mitunter sogar innerhalb einer Kategorie, siehe z. B. 2023 - VDP.Aus Ersten Lagen (ausgehend von dem zuvor genannten Link)
Ich will den Kritikern und insbesondere Hofschuster nichts unterstellen, doch andererseits bin ich immer wieder über solche Bewertungen erstaunt.
Wie seht ihr das?
Bewertung der Kritiker analog Preis?
- Rieslingfan
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Bewertung der Kritiker analog Preis?
Gruß Markus
Re: Bewertung der Kritiker analog Preis?
etwas mehr Fleisch bei die Knochen bitte - also mehr Erläuterung was Du meinst. Denn ist es nicht auch so, dass die Winzer für einen höheren Preis sich mehr ins Zeug legen? es ist nicht unplausibel dass für mehr Lohn in der Folge mehr Aufwand betrieben wird und dann auch was besseres herauskommt.
oder nicht? hier setzt doch jetzt Deine Kritik an, denke ich Dich richtig zu interpretieren.
oder nicht? hier setzt doch jetzt Deine Kritik an, denke ich Dich richtig zu interpretieren.
Re: Bewertung der Kritiker analog Preis?
Ist dir bei deiner Aussage bewusst, dass Sam Hofschuster die Weine blind verkostet?Rieslingfan hat geschrieben: ↑Mi 6. Nov 2024, 19:13 Mir fällt seit Jahren auf, dass die Bewertungen der Kritiker nahezu analog zum Preis des jeweiligen Weins erfolgen.
Beispiel Wein-Plus/Wittmann, siehe https://weinfuehrer.wein.plus/weingut-w ... rt=&order=
https://www.wein.plus/de/bewertungssystem
Deine Hypothese mag bei anderen Bewertern greifen, aber mit wein.plus lieferst du genau ein Gegenbeispiel.
Der kennt den Preis zum Zeitpunkt der Bewertung nicht und bewertet trotzdem die hochwertigeren Weine höher.
VG,
Max
edit: das Video könnte für dich auch noch interessant sein: https://www.youtube.com/watch?v=M3a0f3DZ288
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Re: Bewertung der Kritiker analog Preis?
Das behauptet er, aber das stmmt nicht so ganz, speziell bei den nichtrandomisierten Nachverkostungen.maxilian7 hat geschrieben: ↑Do 7. Nov 2024, 06:49 Ist dir bei deiner Aussage bewusst, dass Sam Hofschuster die Weine blind verkostet?
https://www.wein.plus/de/bewertungssystem
Besten Gruß, Karsten
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Re: Bewertung der Kritiker analog Preis?
Weinplus ist eher weniger das Problem das stimmt 
Ansonsten ist es ein Henne Ei Problem.
Der Winzer macht seine besseren Weine am teuersten. Die haben dann auch hohe Punkte.
Der Winzer erhöht die Preise. Kann evtl. noch besser selektieren etc...noch höhere Punkte...
Aber ich weiss was gemeint ist. Mir kommt es bei einigen auch so vor als
müsste ein teurerer Wein auch mehr Punkte bekommen.
ABER nicht bei Weinplus.

Ansonsten ist es ein Henne Ei Problem.
Der Winzer macht seine besseren Weine am teuersten. Die haben dann auch hohe Punkte.
Der Winzer erhöht die Preise. Kann evtl. noch besser selektieren etc...noch höhere Punkte...
Aber ich weiss was gemeint ist. Mir kommt es bei einigen auch so vor als
müsste ein teurerer Wein auch mehr Punkte bekommen.
ABER nicht bei Weinplus.
Re: Bewertung der Kritiker analog Preis?
Bei den Nachverkostungen gebe ich dir recht, da wird anscheinend nach den Punkten der ersten Verkostung aufsteigend vorsortiert.amateur des vins hat geschrieben: ↑Do 7. Nov 2024, 09:27Das behauptet er, aber das stmmt nicht so ganz, speziell bei den nichtrandomisierten Nachverkostungen.maxilian7 hat geschrieben: ↑Do 7. Nov 2024, 06:49 Ist dir bei deiner Aussage bewusst, dass Sam Hofschuster die Weine blind verkostet?
https://www.wein.plus/de/bewertungssystem
Trotzdem weiß Hofschuster nicht, welchen exakten Wein er zu diesem Zeitpunkt im Glas hat.
Bei der Erstverkostung weiß er meines Wissens nur, welche Weine in der Verkostung dran kommen, er kennt nicht die Reihenfolge.
Und vor allem, bezogen auf das Thema hier: er kennt den Preis des verkosteten Weines erst, wenn er den Wein aufdeckt, das sieht man in den Verkostungsvideos schön.
Klar, wenn er eine Ahnung hat, dass das Wittmann Morstein sein könnte, weiß er auch in etwa den Preis.
Trotzdem: ich wage zu behaupten, dass Sam Hofschuster einen Ortswein in der Bewertung über ein GG stellt, wenn er ihn höherwertiger sieht - auch wenn er günstiger ist.
Ich finde, dass wein.plus da eine der wenigen Ausnahmen darstellt.
Deshalb finde ich das als Beispiel eben so unpassend.
Dass bei anderen Bewertern durchaus ein Zusammenhang bestehen mag, bezweifle ich nicht.
Bei Lobenberg ist es z.B. schon auffällig - und da werden die einzelnen Jahrgänge teilweise gar nicht mehr verkostet, sondern die Bewertung des vorangegangenen Jahrgangs teilweise einfach übernommen.
Viele Grüße,
Max
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Re: Bewertung der Kritiker analog Preis?
Aber Lobenberg kannst du bei einer solchen Diskussion doch gar nicht anführen. Das sind Verkäufer, keine "Bewerter" oder Kritiker. Auf die Punkte kannst du gar nichts geben. Die Beschreibungen hingegen, mit viel Freude am Wein verfasst, lese ich auch ab und an mal gerne.maxilian7 hat geschrieben: ↑Do 7. Nov 2024, 10:54Dass bei anderen Bewertern durchaus ein Zusammenhang bestehen mag, bezweifle ich nicht.
Bei Lobenberg ist es z.B. schon auffällig - und da werden die einzelnen Jahrgänge teilweise gar nicht mehr verkostet, sondern die Bewertung des vorangegangenen Jahrgangs teilweise einfach übernommen.
Ich finde es einfach logisch, dass Preis und Punkte positiv korreliert sind. Hohe Qualität muss mehr kosten. Zum Teil, weil die Kosten der Herstellung höher sind, zu einem großen Teil aber auch wegen der Nachfrage im Markt. Passiert etwas anderes, ist da im Weingut offenbar etwas schiefgelaufen.
Das betrifft absolute Punktesysteme. Aus dem Grund verwenden manche zusätzlich ein zweites System, das relativ zu preislich und stilistisch vergleichbaren Weinen wertet. Zum Beispiel die Kennzeichnung von Lieblingsweinen, Nachkauf-Punkte oder ein anderes System. Auf die Weise können auch preislich niedrig angesiedelte Weine glänzen, nur eben innerhalb ihrer "peers".
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Re: Bewertung der Kritiker analog Preis?
...grundsätzlich ja, nur leider gibt's auch bei Lobenberg Fälle, bei denen von Jahrgang zu Jahrgang einfach kopiert wird, aber kein Hinweis erfolgt, daß die Beschreibung auf einen anderen Jahrgang bezogen ist. Das finde ich dann schon mehr als ärgerlich...Dominik Mueller hat geschrieben: ↑Do 7. Nov 2024, 12:54 ... Lobenberg ... Die Beschreibungen hingegen, mit viel Freude am Wein verfasst, lese ich auch ab und an mal gerne.
Viele Grüße
Erich
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was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
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- Dominik Mueller
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Re: Bewertung der Kritiker analog Preis?
Ja, damit habt ihr beide natürlich recht.
- Gerald
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Re: Bewertung der Kritiker analog Preis?
Also grundsätzlich kann man schon davon ausgehen, dass es eine positive Korrelation zwischen Preis und "Qualität" (wie auch immer man das definiert) gibt, natürlich mit genügend Ausreißern in beide Seiten. Aber zumindest bei österreichischen Weinen und den Bewertungen z.B. im Falstaff habe ich auch den Eindruck gehabt, dass der Zusammenhang ein bisschen zu linear ist. Dazu kommt auch die Kategorie (Wachauer Smaragde werden im Vergleich zu Federspiel-Weinen des gleichen Weingutes fast immer höher bewertet, auch wenn ich persönlich das oft genug gar nicht nachvollziehen kann) und der Erzeuger - ein Wein eines hochangesehenen Weinguts, der nicht so richtig mundet, ist halt laut Kritiker "noch zu jung, muss sich erst finden", während ein ähnlicher Wein eines unbekannten Winzers gnadenlos abqualifiziert würde.
Grüße
Gerald
Grüße
Gerald