Naturkork vs. Schraubverschluss

[Rieslingfan]

Im aktuellen BORN TO BE WINE PODCAST/Abfüllung 28 spricht Philipp Wittmann über die aus seiner Sicht bestehenden Vorzüge des Naturkorken vs. Schraubverschluss. (Von ca. 6 -13 Minuten).

[Gerald]

Hallo Markus,

interessante Diskussion, die aber eigentlich auf "weil's halt Tradition ist" hinausläuft. Natürlich reift Wein unter dem Schrauber anders, nämlich langsamer und unter viel besserer Erhaltung des Charakters als Jungwein. Ein unter NK gereifter Wein ist ja etwas komplett Anderes als der Wein frisch nach der Füllung. Wenn man das mag (wo wohl auch Inhaltsstoffe des Korken eine große Rolle spielen dürften, also quasi ein "aromatisierter Wein"), ist das natürlich OK.

Mir persönlich ist es aber lieber, wenn ein Wein seinen Charakter auf lange Zeit behält - und das gelingt meist recht gut unter dem Schrauber. Gestern einen 2011er Veltliner aus dem Weinviertel (Schraubverschluss) getrunken, war beinahe noch jugendlich.

Grüße
Gerald

[EThC]

...in der Diskussion wird aber auch davon ausgegangen, daß der Schrauber keinen Sauerstoff durchläßt, was ja nicht so sein muß, auch da gibt's ja schon gaspermeable Ausführungen...

[Rieslingfan]

...gaspermeable Ausführungen...

Interessant, das war mir bisher nicht bekannt.

[EThC]

Guggsdu hier: Stelvin-Inside

[Rieslingfan]

Danke für den Link.

[Georg R.]

...gaspermeable Ausführungen...

Interessant, das war mir bisher nicht bekannt.

Das ist keine Schande, habe ich auch erst hier im Forum gelernt.
Interessant finde ich, dass diese beiden Herren mit Sicherheit wissen, dass diese Verschlussart existiert, aber nicht darauf eingehen...

Gruss
Georg

[EThC]

https://wernervino.com/2024/12/22/folge ... ch-becker/

...ab ca. 1:05:00 eine sehr interessante Aussage von Fritz Becker zum Thema Kork vs. Schrauber...

[Bernd Schulz]

Ja, das Einrennen von offenen Türen.....

Für mich besteht schon seit langem nicht der geringste Zweifel daran, dass der Schrauber dem Naturkork bei weitem überlegen ist - nicht nur im Hinblick auf das Risiko von Korkschmeckern und Korkschleichern, sondern auch mit Bezug auf die generelle Reifefähigkeit. Jedwede Argumentation pro Naturkork beruht letztlich auf irrationalen Motiven; wenn hier jemand von einem wunderbaren "49er Naturkorken" schwärmt, hat das mit Vernunft nicht das Geringste zu tun. Wobei man jetzt natürlich einwenden kann, dass Weintrinken per se wenig mit Vernunft zu tun hat, aber ich sehe da noch mal verschiedene Stadien des Irrationalismus; aus meiner Perspektive ist es kein ganz geringer Unterschied, ob man sich hauptsächlich am sensorischen Erlebnis erfreut oder an einem besonders langen Stück Baumrinde, welches beim Verlassen des Flaschenhalses ein Plopp-Geräusch verursacht.....

Herzliche Grüße

Bernd

[EThC]

...ein unschlagbarer Vorteil des Korkens bleibt aber doch: man kann daraus praktische Untersetzer bauen!

Dieses weltkulturelle Erbe wird mit dem Siegeszug des Schraubers natürlich den Bach runtergehen, aber aktuell kann ich mich -leider- noch nicht über Nachschub an Rohmaterial beklagen...