Ich find' das ja gut.

...nur zu!amateur des vins hat geschrieben:Wenn selbst für Bordeaux ein Thread je Château diskutiert wird...
Meine Zehnthof-Begegnungen waren bis jetzt nicht so überragend, allerdings hatte ich bis jetzt maximal die Ortsweinebene im Glas, die für mich irgendwie beliebig ist. Aber das kenne ich von anderen Weingütern auch, daß der Spaß erst bei den Ersten Lagen anfängt (z.B. Weltner) und unten d'runter eher der Mainstream bedient wird. Was ich persönlich schade finde, aber das Geld wird halt nicht unbedingt mit den oberen Ligen verdient...amateur des vins hat geschrieben:Das war lange überfällig, und ich freue mich, den Zehnthof endlich angetestet zu haben.
Nein, das ist nicht der Silvaner, ganz und gar nicht. Das ist der Jahrgang 2018. Da schaffen es in Franken sogar Weine mit 0,x Gramm Restzucker, deutlich süß zu schmecken, wie auch immer. Schau mal in den "Franken 2018" - Thread.amateur des vins hat geschrieben:Erstaunlich: Wirkt nicht ganz trocken, hat aber nur 2,2 g/l RZ bei 5,6 g/l Säure. Da hätte ich auf mehr getippt. Ist das der Silvaner?
...kann ich nur bestätigen!UlliB hat geschrieben:aber 2018 in Franken: für den passionierten Trockentrinker heißt's da "au weia"...
Wenn Du "spritzig" mit säurebetont gleichsetzt: ja.amateur des vins hat geschrieben:Aber daß Silvaner im allgemeinen nicht gerade dafür bekannt ist, besonders spritzige Weine zu erzeugen, kann man schon sagen - oder?
Bei Silvaner bleibt in den meisten Jahren die Säure unter 7 g/L, über 8 ist schon ziemlich selten. Da fängt's bei Riesling doch eigentlich erst an... also, ich hatte noch keinen Riesling im unmittelbarem Vergleich mit einem Silvaner, wo beide identische Analysedaten hatten. Mag vielleicht so sein, wie Du sagst, aber der wesentliche Unterschied zwischen beiden Sorten liegt für mich in der Aromatik, weniger in der Struktur.Und das auch bei Analysedaten, die identisch bei Riesling oft ein deutlich knackigeres Resultat erzeugen?
Eben.Auch wenn es eine Binsenweisheit ist: Offenbar läßt sich die Statur eben nicht aus Säure und RZ herleiten
Ich bin ja der Meinung, dass hier Glycerin als Gärungsnebenprodukt der Übeltäter ist. Die Mikrobiologie des Weines hat mir verraten, dass Glycerin neben Ethanol bei der Gärung entsteht. Bei Reinzuchthefen im Verhältnis 1:12, bei wilden Hefen 1:8. In 2018 kommt dann zusammen, dass zum Einen der vergärbare Zucker häufig recht hoch ist, zum Anderen, dass durch den Trockenstress in den Beeren weniger Nährstoffe für die Hefen zu Verfügung stehen (z.B. Stickstoffquellen für die Vermehrung der Hefen). Durch den Nährstoffmangel wird dann der Anteil an Gärungsnebenprodukten (i.e. Glycerin) noch weiter erhöht.UlliB hat geschrieben:Das ist aber in Franken bei den 2018ern ein Problem. Es gibt da zwar auch ein paar geschmacklich völlig trockene Exemplare, aber wesentlich häufiger scheinen da die Weine zu sein, die merkwürdig süßlich schmecken, auch wenn sie analytisch völlig trocken sind. Und das gilt keinesfalls nur für die Silvaner, bei Luckert war auch der Riesling betroffen...