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Bordeaux 2014

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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innauen

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Re: Bordeaux 2014

BeitragFr 27. Mär 2015, 07:48

Hallo,

vielen Dank für den Link. Liest man das genauer, dann finden sich Auszüge wie "Überraschung", "Authentischer Wein" etc. Alles Beschreibungen die man für Jahre wie 2002/2004/2006/2008 verwenden würde. Wenn die Preise höher als 2008 sind, werde ich mich beim Kaufen sehr zurückhalten: Hohe Suckling-Punkte hin oder her.

Grüße,

Wolf
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Ollie

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Re: Bordeaux 2014

BeitragDi 31. Mär 2015, 00:45

Roger Voss / Wine Enthusiast mit seinen Wertungen, zuerst Pessac-Leognan:

http://buyingguide.winemag.com/features ... v/bordeaux

Cheers,
Ollie
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Bottlebinder

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Re: Bordeaux 2014

BeitragDi 31. Mär 2015, 10:37

Ollie hat geschrieben:Roger Voss / Wine Enthusiast mit seinen Wertungen, zuerst Pessac-Leognan:

http://buyingguide.winemag.com/features ... v/bordeaux

Cheers,
Ollie


Toll, ist ja wie Ostern (2005) und Weihnachten (2009) zusammen ;)
Grüße
Mathias
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innauen

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Re: Bordeaux 2014

BeitragDi 31. Mär 2015, 11:22

+ 1

Fakt ist aber auch, dass die Weinqualität der Grand Cru Classé beginnend mit dem Jahr 2005 so dramtisch zugenommen hat, dass die meisten Weine in jedem Jahr zwischen 90-100 Punkte rangieren. Aus eigener Anschauung kann ich nur sagen: Pontet Canet zB ist immer großartig, 2008, 2009, 2010, 2011.... Die Frage welche Flasche ich öffne, muss ich nach stilstischen Vorlieben entscheiden. Die Punkte sind überall hoch. Dumm nur, dass die Preise um mehr als nur zehn Prozent diffierieren.

Grüße,

wolf
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chris75

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Re: Bordeaux 2014

BeitragSa 4. Apr 2015, 12:19

Ein kurzer Abriss meiner Eindrücke der Primeurwoche:
Jahrgangsqualität gut, etwas besser als 2012, seriöser, extrahierter mit längeren Finishes, meistens reife und feine Tannine, aktuell weniger auf der Frucht. Jahrgangsspitzen deutlich über 2012, Cabernet Franc lastige Weine vorne für mich, Lafleur "wine of the vintage". St. Julien insg. DIE Appellation für mich (Gruaud Larose, Beychevelle, Poyferre), danach St. Estephe (de Pez, Lafon Rochet, Calon Segur), Pessac-Leognan=Paulliac (tolle Comtesse), St. Emilion (Canon La G.), Margaux, dann Pomerol.
Insg. ist der "Holzeinsatz" rechts wie links merkbar zurückgefahren worden (Lascombes, Malescot, Pape-Clement)
Mal gespannt, wie die anderen das sehen....
Gruß,
Christian
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TOM

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Re: Bordeaux 2014

BeitragSa 4. Apr 2015, 18:10

Ich finde den nachfolgenden Passus aus dem Lobenberg-Block ( http://blog.gute-weine.de/mein-blog/bei ... eaux-2015/ ) noch sehr interessant:
In den letzten drei Tagen finde ich Frieden mit dem Jahrgang. Die Besten sind deutlich besser als die 11er, 12er und 13er, es gibt richtig tolle Weine. Das Mittelfeld liegt zwischen 12 und 11 und klar vor 13. Die Masse liegt aber hinter 2011 und 2012.
Man muss immer etwas haben, worauf man sich freut. (Eduard Mörike)
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octopussy

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Re: Bordeaux 2014

BeitragDi 7. Apr 2015, 19:11

Jancis Robinson berichtet, dass Liv-Ex für seine Kunden gerade einen 68-seitigen Report über Bordeaux-Preise veröffentlich hat. Danach sollen die Kunden in sechs Jahrgängen zwischen 2004 und 2013 im Durchschnitt Geld verloren haben (im Vergleich zu den aktuellen Preisen), wenn sie Bordeaux en primeur gekauft haben. Unter diesen sechs finden sich auch die fünf letzten Jahrgänge (wobei mich das wundert, denn 2013 ist ja noch gar nicht da). Die Erhebungsmenge waren 50 Weine aus dem Liv-ex 500 Bordeaux Index, also v.a. höherpreisige Weine.

Ich hab mir mal angeschaut, was aktuell die Bordeaux 2012 kosten, die ich subskribiert hatte (und die jetzt gerade eintreffen). Alle sind minimal teurer geworden, aber wirklich nur minimal (+ ca. 10-15% bei Preisen zwischen 10 und 50 Euro). Letztlich hatte ich hauptsächlich aus Gewohnheit und wegen des "Wundertüteneffekts" ein paar Flaschen subskribiert. Angesichts des Wegfalls des großen einzelnen "Price Movers" (Robert Parker) und der aktuellen Informationslage für die Châteaux ist kaum damit zu rechnen, dass die Preise jemals wieder in der Subskription so weit runter gehen, dass die Kunden dabei wirklich gewinnen können.

Insgesamt habe ich mir überlegt, dass ich gar keine jungen Bordeaux mehr kaufe. Die Verfügbarkeit an gut gelagerten Bordeaux im schönen Reifestadium auf Auktionen zu akzeptablen Preisen ist mittlerweile so hoch, da kann man letztlich laufend trinkreife Bordeaux kaufen, wenn man bestimmte hochbewertete Weine umschifft.

Bordeaux-Subskription hat für mich mittlerweile eher etwas nostalgisches. Insofern bin ich natürlich auch interessiert, was die Händler, Kritiker und Preise sagen. Aber das Interesse hat zuletzt doch ganz schön gelitten.
Beste Grüße, Stephan
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Ollie

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Re: Bordeaux 2014

BeitragDi 7. Apr 2015, 20:19

octopussy hat geschrieben:Danach sollen die Kunden in sechs Jahrgängen zwischen 2004 und 2013 im Durchschnitt Geld verloren haben (im Vergleich zu den aktuellen Preisen), wenn sie Bordeaux en primeur gekauft haben.


Ich kenne freilich diesen Report nicht, aber eine brauchbare Statistik ist wohl recht schwierig zu erzeugen: Sowohl die en-primeur- als auch die heutigen Preise sind solange Makulatur, wie nicht ein signifikanter free float, also tatsaechlich zu diesem Preis verfuegbare Mengen dahinterstehen.

Dazu kommt, dass der Preis vieler Weine typischerweise erst dann anzieht, wenn die Weine ihre Trinkreife erreichen. Auch fuer die 2004er ist es dazu noch zu frueh, mithin also verfrueht, eine finale Aussage zu treffen, d.h. der Zeitraum ist zu kurz gewaehlt. Ausnahmen sind vielleicht absehbare "Nieten" wie z.B. 2006 und 2007, deren en-primeur-Preise gemessen an der Qualitaet viel zu hoch waren. Die drei betrachteten Jahrgaenge nach 2010 haben dieses Problem zwar prinzipiell auch, aber weniger stark ausgepraegt (mit Ausnahme von vielleicht 2013).

Was ein erheblicher Aspekt einer solchen Studie ist: Haette man das en-primeur-Geld stattdessen an die Boerse getragen, haette man unterm Strich deutlich gewonnen, auch wenn man heutige Preise fuer die 2009/10er zahlen muesste. Man muss also mit dem ganze spitzen Bleistift nachrechnen, in welchen Jahren genau sie die Subskription gelohnt hat, und zwar full cost. Ich bin mir nicht sicher, ob es viele sind und ob ein Jahrgang der letzten 10 Jahre dabei ist (2005?).

Cheers,
Ollie
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innauen

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Re: Bordeaux 2014

BeitragMi 8. Apr 2015, 11:32

Hallo,

2006 ein Verliererjahrgang? Gestern im Supermarkt gesehen. SHL 2006 für kleine 89,90 Euro. Ok. Kauft kein Mensch, braucht kein Mensch und schon gar nicht zu diesem Preis. Wenn ich 90 Euro für eine Flasche Wein ausgeben will, der dann auch noch schmecken soll und mit dem ich angeben kann, nehme ich einen Tignanello. Trotzden. Die Preise für klassifizierte BDX sind hoch und irgendwer scheint sie zu zahlen bereit zu sein. Aber wie lange noch? BDX hofft dieses Jahr auf die Auslandsmärkte, speziell auf die USA. Aber wartet jenseits des Atlantiks noch die gleiche BDX-affine Käuferschaft wie 2005, wo die Amerikaner das letzte Mal viel gekauft haben? Ich habe mich auf dem Parker-Forum umgesehen. Die Debatten drehen sich fast nur um nationale Weine. BDX spielt dort längst keine dominante Rolle mehr.

Gestern kam Chateau D´Arsac aus Margaux. Preis leicht höher als 2013 und vor allem höher als der gute Jahrgang 2005 dieses Weinguts. Noch irgendwelche Prognosen wie die Preise sich entwickeln werden? ;) Ein von den Chateau für gut befundener Jahrgang kann gar nicht günstiger als der preislich teurere und qualitativ schlechtere Vorgängerjahrgang verkauft werden. Wer wollte dann noch 2013 kaufen und wer 2012?

Elegant geht das nur über Preisnachlässe, die sich über Wechselkurse ergeben. Was wenn 2012 zB besser als sein Ruf wäre und nun im Ausland günstiger zu bekommen ist?

Grüße,

wolf

P.S. Ein gewisser Robert Parker kündigt übrigens gerade eine Neubewertung der 2012er BDX an. :lol: :twisted:

"Just finished tasting over 700 bottles 2012 Bordeaux. Still have about 40 or so to finish, but my initial report in April, 2013 looks to be on the money....with a big exception...the wines are performing better than I originally estimated...which is great considering the ultimate truth is after bottling.....a full report will emerge in the April issue.The strengths of the vintage are the Pomerols and Graves(not far off the peaks of 2009 and 2010), some St. Emilions, and some Medocs. Merlot and Cabernet franc clearly excelled. Now, this was the smallest crop in Bordeaux since 1991, and initially prices for the unbottled futures were too high.Moreover,they have not moved. Where the market goes from here will be interesting, but the strong dollar, and appealing ripeness and concentration of the top wines will appeal to wine consumers,especially Americans who can buy these with a dollar that is 40% or so stronger than what it was in spring, 2013.
I had thought this might be THE FORGOTTEN VINTAGE, but I don't think so.
"

P.P.S. gerade gelesen
"The consumer would feel cheated to have a weaker vintage [such as 2013] priced higher,' said Olivier Bernard (pictured), head of the Union des Grands Crus (UGC)"

http://www.decanter.com/bordeaux-2014/e ... r-campaign
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chris75

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Re: Bordeaux 2014

BeitragMi 8. Apr 2015, 16:15

P.P.S. gerade gelesen
"The consumer would feel cheated to have a weaker vintage [such as 2013] priced higher,' said Olivier Bernard (pictured), head of the Union des Grands Crus (UGC)"


Genau, deswegen war der Jahrgang 2008 ja auch teurer als 2007.....bei dem abgesonderten Pseudologikgesabbel....vergeht es einem.
2014 ist ein Jahrgang mit relativ hoher Säure und "lacking depth" in den allermeisten Fällen, ob das was für die USA ist?

Gruß, Christian
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