Bordeaux 1962
Verfasst: Do 1. Jan 2015, 19:55
Ich erlaube mir mal einen 62er Thread zu erstellen
Gestern Abend mit guten Freunden zum Jahresabschluss genossen:
Château Pichon Lalande 1962
Château Pichon Lalande 1971
Château Pichon Longueville Comtesse de Lalande 1978
Angefangen haben wir mit dem Jahrgang 1971, gefolgt von 1978 und zum Abschluss (und Krönung) 1962. Dass der 62er zum Schluß kommen sollte, war klar, warum wir mit der 71er angefangen haben weiß ich nicht.
Notizen habe ich keine gemacht, dafür war die Runde zu gemütlich. Aus dem Gedächtnis:
1971:
Gleich die erste Flasche ein Volltreffer. Nach ca. 30 min in der Karaffe eine betörende Nase. Wald, Wiese, Frucht, alles dabei. Wuchtig aber dennoch fein am Gaumen. Spielerisch und komplex. Feine Würze gepaart mit einem harmonischen Süss-Säurespiel. Einfach ein Genuss
1978:
Die schwächste der drei Flaschen. Tolle Nase nach nassem Laub, Zedernholz, rote Frucht und deutliche Altersnoten. Am Gaumen aber flach und lieblos. Hervorstechende Säure, die sich auch bei fortgeschrittener Belüftung nicht einbinden ließ. Ein wenig Frucht war schon spürbar, und so richtig schlecht war es auch nicht, aber an die 71er kam sie bei weitem nicht ran.
1962:
Wohooo! Die Krönung des Abends. Was für ne Hammer Nase. Zigarrenkiste, Laub und Champignons. Dunkle Früchte, Sauerkirsche, leicht rumtopfig und frisch gezupfte Gartenkräuter. Am Gaumen zunächst verhalten, dreht dann aber phänomenal auf. Wandelt sich ständig im Glas. Spielt, tänzelt mit einer spielerischen Finesse, die ich bei einem Wein dieses Alters noch nie so genießen durfte. Klar, man merkt Ihr das Alter an, aber mit Würde und Eleganz. Genial ist das, auch noch zu fortgeschrittener Stunde. Und die Flasche ist leider viel zu schnell leer. Ich ziehe meinen Hut was man damals auf die Flasche gezogen hat.
Gruss
Marko
Gestern Abend mit guten Freunden zum Jahresabschluss genossen:
Château Pichon Lalande 1962
Château Pichon Lalande 1971
Château Pichon Longueville Comtesse de Lalande 1978
Angefangen haben wir mit dem Jahrgang 1971, gefolgt von 1978 und zum Abschluss (und Krönung) 1962. Dass der 62er zum Schluß kommen sollte, war klar, warum wir mit der 71er angefangen haben weiß ich nicht.
Notizen habe ich keine gemacht, dafür war die Runde zu gemütlich. Aus dem Gedächtnis:
1971:
Gleich die erste Flasche ein Volltreffer. Nach ca. 30 min in der Karaffe eine betörende Nase. Wald, Wiese, Frucht, alles dabei. Wuchtig aber dennoch fein am Gaumen. Spielerisch und komplex. Feine Würze gepaart mit einem harmonischen Süss-Säurespiel. Einfach ein Genuss
1978:
Die schwächste der drei Flaschen. Tolle Nase nach nassem Laub, Zedernholz, rote Frucht und deutliche Altersnoten. Am Gaumen aber flach und lieblos. Hervorstechende Säure, die sich auch bei fortgeschrittener Belüftung nicht einbinden ließ. Ein wenig Frucht war schon spürbar, und so richtig schlecht war es auch nicht, aber an die 71er kam sie bei weitem nicht ran.
1962:
Wohooo! Die Krönung des Abends. Was für ne Hammer Nase. Zigarrenkiste, Laub und Champignons. Dunkle Früchte, Sauerkirsche, leicht rumtopfig und frisch gezupfte Gartenkräuter. Am Gaumen zunächst verhalten, dreht dann aber phänomenal auf. Wandelt sich ständig im Glas. Spielt, tänzelt mit einer spielerischen Finesse, die ich bei einem Wein dieses Alters noch nie so genießen durfte. Klar, man merkt Ihr das Alter an, aber mit Würde und Eleganz. Genial ist das, auch noch zu fortgeschrittener Stunde. Und die Flasche ist leider viel zu schnell leer. Ich ziehe meinen Hut was man damals auf die Flasche gezogen hat.
Gruss
Marko