Vor den Toren der Hauptstadt werden in den letzten Jahren sehr ambitionierte Weine angebaut. Die Gegend hat ihre eigene D.O (Vinos de Madrid D.O.). Vor allem die Weinmacher aus dem Dunstkreis von Jimenez- Landi, mit ihren biodynamischen Weinen, hat von sich reden gemacht (auch wenn ich die euphorischen Kritiken nicht immer teilen kann.
Auch El Hombre Bala (die menschliche Kanonenkuge) gehört in diese Kategorie biodynamischer Weine. Produziert wird er vom Comando G (wie Garnacha). Toll ausbalanciert, gute Länge und ein hervorragendes PLV (knapp 16€).
lhttp://drraminoskitchenalchemy.blogspot.com.es/2014/03/el-hombre-bala-2011-vinos-de-madrid.html
Madrid
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Re: Madrid
Hallo,
Gestern hatte ich den La Bruja de Rozas von Comando G, Jahrgang 2021, im Glas. Ein reinsortiger Garnacha, der Basiswein des Weinguts, kostet im Handel 23 € (u.a. bei Lobenberg).
Meine Erwartungen hielten sich in Grenzen, wurden aber dennoch ziemlich enttäuscht. Was da im Glas lag, war mitnichten "ganz eigenwillig und einfach grandios" (Lobenberg), sondern eher belanglos mit einer Tendenz zu langweilig. Eine stellenweise käunstlich wirkende Frucht, der jeglicher Charme abging, in der Mitte recht dünn und unkonturiert, ziemlich kurz. Unfallfrei zu trinken, aber für mich nichtssagend und ohne besonderen Charakter. Vielleicht hatte ich einen schlechten Tag, aber auch angesichts des Preises gestern eine herbe Enttäuschung.
Gestern hatte ich den La Bruja de Rozas von Comando G, Jahrgang 2021, im Glas. Ein reinsortiger Garnacha, der Basiswein des Weinguts, kostet im Handel 23 € (u.a. bei Lobenberg).
Meine Erwartungen hielten sich in Grenzen, wurden aber dennoch ziemlich enttäuscht. Was da im Glas lag, war mitnichten "ganz eigenwillig und einfach grandios" (Lobenberg), sondern eher belanglos mit einer Tendenz zu langweilig. Eine stellenweise käunstlich wirkende Frucht, der jeglicher Charme abging, in der Mitte recht dünn und unkonturiert, ziemlich kurz. Unfallfrei zu trinken, aber für mich nichtssagend und ohne besonderen Charakter. Vielleicht hatte ich einen schlechten Tag, aber auch angesichts des Preises gestern eine herbe Enttäuschung.
Beste Grüße
Gaston
Gaston
Re: Madrid
Cinco Leguas (Marc Isart), Chinchón
Vinos de Madrid "El Secreto de la Garnacha" 2021
12%
€ 10,50
Ein Amphorenwein aus 100% Garnacha.
Im Glas ein eher helles, durchsichtiges Ziegelrot.
In der Nase mit einer gewissen Herbe und dominiert von kräuterigen Eindrücken.
Am Gaumen dann eine schöne Säure, eher leicht, aber mit Struktur und Grip. Sehr mineralischer Abgang.
Blind hätte ich diesen Wein wegen seiner Leichtigkeit und Säure niemals in Zentralspanien verortet.
14,5/20
Vinos de Madrid "El Secreto de la Garnacha" 2021
12%
€ 10,50
Ein Amphorenwein aus 100% Garnacha.
Im Glas ein eher helles, durchsichtiges Ziegelrot.
In der Nase mit einer gewissen Herbe und dominiert von kräuterigen Eindrücken.
Am Gaumen dann eine schöne Säure, eher leicht, aber mit Struktur und Grip. Sehr mineralischer Abgang.
Blind hätte ich diesen Wein wegen seiner Leichtigkeit und Säure niemals in Zentralspanien verortet.
14,5/20
Herzliche Grüße
Stefan
Stefan
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Re: Madrid
Comando G la Bruja de Rozas 2022
Ich habe gerade mit einem Lächeln festgestellt, dass auch hier (wie bei dem parallel verkosteten Barbera d'Alba) Gaston den gleichen Wein, nur eben aus einem anderen Jahrgang (2021) vor mir im Glas hatte und auch hier seine Notizen dazu niedergeschrieben hat. Während ich beim Barbera beinahe 100% Übereinstimmung sehe, muss ich hier geringfügige Abweichungen feststellen. Wobei: es kann natürlich auch daran liegen, dass 2021 in der Chrakteristik ein gänzlich anderer Jahrgang sein könnte, als 2022. Aus eigener Erfahrung kann ich das (noch) nicht sagen.
Sehr (!) durchsichtig, strahlendes rot! In der Nase kommen einem Preiselbeeren und getrocknete rote Beeren in den Sinn, auch am Gaumen ein ähnlicher Fruchteindruck. Über 3 Tage präsentiert sich der Wein, jeweils nach einem Glas einfach zugekorkt und im Keller gekühlt, ziemlich unverändert. Expressiver Gesamteindruck, Tannine kaum wahrnehmbar, alles auf der fruchtigen Seite, Druck am Gaumen und schöne Fruchtsüße. Eigentlich genau das, was ich mir erwartet habe. Holz ist da, aber schön im Hintergrund. Ob für diesen Einstiegs-Grenache knapp € 20,- gerechtfertigt sind wage ich, mangels Erfahrungen mit anderen Weinen der Region, nicht zu beurteilen. Man darf sich natürlich auch nicht die Große Länge oder Komplexität erwarten Für mich war das aber ein schöner Einstieg in diese Weinregion. Ich würde den Wein aber nicht unbedingt 10 Jahre im Keller liegen lassen, sondern eher ab jetzt schon öffnen...dahingehend ist er aber auch mMn ausgebaut...90-91 Pkt.
Ich habe gerade mit einem Lächeln festgestellt, dass auch hier (wie bei dem parallel verkosteten Barbera d'Alba) Gaston den gleichen Wein, nur eben aus einem anderen Jahrgang (2021) vor mir im Glas hatte und auch hier seine Notizen dazu niedergeschrieben hat. Während ich beim Barbera beinahe 100% Übereinstimmung sehe, muss ich hier geringfügige Abweichungen feststellen. Wobei: es kann natürlich auch daran liegen, dass 2021 in der Chrakteristik ein gänzlich anderer Jahrgang sein könnte, als 2022. Aus eigener Erfahrung kann ich das (noch) nicht sagen.
Sehr (!) durchsichtig, strahlendes rot! In der Nase kommen einem Preiselbeeren und getrocknete rote Beeren in den Sinn, auch am Gaumen ein ähnlicher Fruchteindruck. Über 3 Tage präsentiert sich der Wein, jeweils nach einem Glas einfach zugekorkt und im Keller gekühlt, ziemlich unverändert. Expressiver Gesamteindruck, Tannine kaum wahrnehmbar, alles auf der fruchtigen Seite, Druck am Gaumen und schöne Fruchtsüße. Eigentlich genau das, was ich mir erwartet habe. Holz ist da, aber schön im Hintergrund. Ob für diesen Einstiegs-Grenache knapp € 20,- gerechtfertigt sind wage ich, mangels Erfahrungen mit anderen Weinen der Region, nicht zu beurteilen. Man darf sich natürlich auch nicht die Große Länge oder Komplexität erwarten Für mich war das aber ein schöner Einstieg in diese Weinregion. Ich würde den Wein aber nicht unbedingt 10 Jahre im Keller liegen lassen, sondern eher ab jetzt schon öffnen...dahingehend ist er aber auch mMn ausgebaut...90-91 Pkt.
Schöne Grüße, Markus
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Re: Madrid
Mit der Aufnahme des Weinguts Cinco Leguas (Marc Isart) in sein Programm hat Pinard de Picard meines Erachtens einen Glücksgriff getan, denn die Weine von Marc Isart bieten zu konsumentenfreundlichen Kursen richtig viel:

Stefan/stefane hat ja weiter oben schon einen reinsortigen Garnacha des Betriebs beschrieben (dessen Jahrgangsnachfolger aus 2022 ich auf jeden Fall noch bestellen werde). Der "La Maldicion" geht vom Charakter her in eine ähnliche Richtung, er wirkt unerwartet kühl und beschwingt. Fast wäre ich versucht, bei ihm von rustikaler Eleganz (contradictio in adiecto
) zu sprechen. Wie auch immer: Zu gerade mal 8,90 ist das ein ausgezeichneter Roter!
Herzliche Grüße
Bernd

Stefan/stefane hat ja weiter oben schon einen reinsortigen Garnacha des Betriebs beschrieben (dessen Jahrgangsnachfolger aus 2022 ich auf jeden Fall noch bestellen werde). Der "La Maldicion" geht vom Charakter her in eine ähnliche Richtung, er wirkt unerwartet kühl und beschwingt. Fast wäre ich versucht, bei ihm von rustikaler Eleganz (contradictio in adiecto

Herzliche Grüße
Bernd
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Re: Madrid
...ich hab zu dem noch sehr jungen und recht schnell wachsenden Weingut (von ca. 4 ha in 2019 auf anscheinend nunmehr > 15 ha) mal folgende Kurzbeschreibung gelesen:Bernd Schulz hat geschrieben: ↑Sa 15. Feb 2025, 22:21 Mit der Aufnahme des Weinguts Cinco Leguas (Marc Isart) in sein Programm hat Pinard de Picard meines Erachtens einen Glücksgriff getan, denn die Weine von Marc Isart bieten zu konsumentenfreundlichen Kursen richtig viel:
https://todovino.de/weingueter/cinco-leguas
Gibt’s auch beim Weinkombinat, einem Händler, der mir sortimentsmäßig deutlich näher ist als PdP...
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
https://ec1962.wordpress.com/
Erich
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Re: Madrid
Danke für den Link, Erich!
Der "La Maldicion" gefällt mir heute immer noch genauso gut wie gestern. Mit dem 23er Malvar habe ich auch noch einen Weißen von Cinco Leguas, auf den ich schon gespannt bin.
Schön, dass es in Südeuropa solche Betriebe wie Cinco Leguas gibt - und dass ihre ambitioniert gemachten Alltagsqualitäten den Weg in den deutschen Fachhandel finden!
Herzliche Grüße
Bernd
Der "La Maldicion" gefällt mir heute immer noch genauso gut wie gestern. Mit dem 23er Malvar habe ich auch noch einen Weißen von Cinco Leguas, auf den ich schon gespannt bin.
Schön, dass es in Südeuropa solche Betriebe wie Cinco Leguas gibt - und dass ihre ambitioniert gemachten Alltagsqualitäten den Weg in den deutschen Fachhandel finden!
Herzliche Grüße
Bernd
Re: Madrid
Gaston hat geschrieben: ↑Sa 18. Feb 2023, 18:14 Hallo,
Gestern hatte ich den La Bruja de Rozas von Comando G, Jahrgang 2021, im Glas. Ein reinsortiger Garnacha, der Basiswein des Weinguts, kostet im Handel 23 € (u.a. bei Lobenberg).
Meine Erwartungen hielten sich in Grenzen, wurden aber dennoch ziemlich enttäuscht. Was da im Glas lag, war mitnichten "ganz eigenwillig und einfach grandios" (Lobenberg), sondern eher belanglos mit einer Tendenz zu langweilig. Eine stellenweise käunstlich wirkende Frucht, der jeglicher Charme abging, in der Mitte recht dünn und unkonturiert, ziemlich kurz. Unfallfrei zu trinken, aber für mich nichtssagend und ohne besonderen Charakter. Vielleicht hatte ich einen schlechten Tag, aber auch angesichts des Preises gestern eine herbe Enttäuschung.
Gestern hatte ich den 2022er im Glas,und ich kann mich Chrysostomus' Ausführungen mehr oder weniger anschliessen. Mittlerweile neige ich ja zur Annahme, dass ich beim 21er eine schlechte Flasche erwischt habe.Chrysostomus hat geschrieben: ↑Di 5. Nov 2024, 19:24 Comando G la Bruja de Rozas 2022
Ich habe gerade mit einem Lächeln festgestellt, dass auch hier (wie bei dem parallel verkosteten Barbera d'Alba) Gaston den gleichen Wein, nur eben aus einem anderen Jahrgang (2021) vor mir im Glas hatte und auch hier seine Notizen dazu niedergeschrieben hat. Während ich beim Barbera beinahe 100% Übereinstimmung sehe, muss ich hier geringfügige Abweichungen feststellen. Wobei: es kann natürlich auch daran liegen, dass 2021 in der Chrakteristik ein gänzlich anderer Jahrgang sein könnte, als 2022. Aus eigener Erfahrung kann ich das (noch) nicht sagen.
Sehr (!) durchsichtig, strahlendes rot! In der Nase kommen einem Preiselbeeren und getrocknete rote Beeren in den Sinn, auch am Gaumen ein ähnlicher Fruchteindruck. Über 3 Tage präsentiert sich der Wein, jeweils nach einem Glas einfach zugekorkt und im Keller gekühlt, ziemlich unverändert. Expressiver Gesamteindruck, Tannine kaum wahrnehmbar, alles auf der fruchtigen Seite, Druck am Gaumen und schöne Fruchtsüße. Eigentlich genau das, was ich mir erwartet habe. Holz ist da, aber schön im Hintergrund. Ob für diesen Einstiegs-Grenache knapp € 20,- gerechtfertigt sind wage ich, mangels Erfahrungen mit anderen Weinen der Region, nicht zu beurteilen. Man darf sich natürlich auch nicht die Große Länge oder Komplexität erwarten Für mich war das aber ein schöner Einstieg in diese Weinregion. Ich würde den Wein aber nicht unbedingt 10 Jahre im Keller liegen lassen, sondern eher ab jetzt schon öffnen...dahingehend ist er aber auch mMn ausgebaut...90-91 Pkt.
In der Nase hatte ich sofort eine ganz andere Assoziation: Blaufränkisch! Burgenland, Basisqualität. Am Gaumen dann doch etwas anders, deutlich profiliertes Tannin (hier hatte ich einen ganz anderen Eindruck als mein Vorredner), saubere, schöne Frucht, trotz 14% eher leichtfüssig wirkend.
Ich hab ja nun kaum Erfahrungen mit spanischem Grenache bzw. Garnacha, und belehrt mich bitte eines anderen, aber das scheint mir doch sehr untypisch zu sein - was ich allerdings nicht verwerflich finde.
Ist mir das alles 20 Euro wert? Ja, im Sinne von "habe den Wein gerne probiert". Nachkauf? nicht unbedingt. Ein guter, interessanter Wein, aber zu dem Preis m.E. nichts Sensationelles.
Beste Grüße
Gaston
Gaston
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Re: Madrid
Den Malvar von Cinco Leguas habe ich jetzt nach einem Glas der Müllenschen Auslese noch aufgezogen:

Ein eigenständiger Wein, der mit seinem schlanken Charakter und lediglich 12 Umdrehungen recht erstaunlich wirkt. Für eine noch höhere Bewertung fehlt es dann aber doch an Komplexität und Tiefe.
Herzliche Grüße
Bernd

Ein eigenständiger Wein, der mit seinem schlanken Charakter und lediglich 12 Umdrehungen recht erstaunlich wirkt. Für eine noch höhere Bewertung fehlt es dann aber doch an Komplexität und Tiefe.
Herzliche Grüße
Bernd