Auf ein Glas ..... 2009 Les Chaillets, Yves Cuilleron
Verfasst: Di 4. Mär 2014, 08:31
Meine Herren, liebe Kollegen und Freunde!
Er ist wieder da! Ich meine jetzt nicht diesen, wie Denis Scheck im letzten "druckfrisch" so zielsicher formulierte "albernen Naziporno", auch wenn dessen Einbandgestaltung es nahe legt.
Nein, es geht um den Oberlippenbart en-soi. Dachten wir noch vor gar nicht langer Zeit, so um Weihnachten letzten Jahres beispielsweise, das wäre so Achtziger und seit Thomas Magnum einem gnädigen Vergessen anheim gefallen, so lesen wir jetzt zum Beispiel in ultimativen Trendführern für den hippen Herrn, dass der Mann von heute wieder gepflegte Oberlippenbehaarung zeigt. Genau diese Bartform, an der man (fast hätt ich "zu meiner Zeit geschrieben") unzweifelhaft den Polizeibeamten aus dem mittleren Dienst in Zivil erkennen konnte (vor allem wenn zusätzlich in braun karierte etwas ausgetragene Sakkos und Jeans gewandet) und die wegen ihres gehäuften Auftretens in bestimmten Filmgenres ihren Beinamen erhalten hat, ihr wisst schon … was mit Balken.
Ich finde das nicht fair. Alle Emanzipation oder Genderkokolores hin oder her, wir Frauen nehmen bei unserem Outfit, Haarpracht, Make-up etc. durchaus Rücksicht auf die Erwartungen und Empfindlichkeiten männlicher Gegenüber. Und Ihr, liebe Herren? Ich kenne keine Geschlechtsgenossin, die auch nur ein bisschen für diese kratzigen Bürsten übrig hat, da mögen sie noch so gepflegt sein. Mit Schaudern erinnere ich mich noch an die gereizte Haut über meiner Oberlippe nach verschärftem Zärtlichkeitsaustausch mit meiner ersten großen Liebe. Danach hab ich darauf geachtet, mich nicht mehr mit (Oberlippen)Bartträgern einzulassen bzw. sanft aber bestimmt eine Komplettrasur durchzusetzen. Vollbart geht schon mal gar nicht.
Da ich in diesem Forum mit einiger Wahrscheinlichkeit hauptsächlich männliches Publikum anzutreffen glaube, finde ich diese Hinweise hier strategisch gut platziert: Jungs, überlegt Euch das gut, bevor Ihr meint, Euch so zu "verschönern" zu müssen. Auch im Hinblick auf den Verzehr weich gekochter Frühstückseier und Nudelsuppe.
Weingenuss ist allerdings unkritisch, da Wein im Gegensatz zu Bier, keine Schaumkränze auf der Oberlippe hinterlässt, die man, also Mann, meistens nie vollständig wegwischt und so ein Restschäumchen hat den gleichen Effekt bei intimen Geständnissen, wie das berühmte Loriotsche "Sagen Sie jetzt nichts, Hildegard – ja, nun sagen Sie doch etwas!" Nüdelchen.
Karneval, um jetzt das Thema abzuschließen, ist eigentlich gar nicht so übel. Man hat drei Tage am Stück frei (jedenfalls in unserer Gegend), kann sich erholen, leider ist das neue Buch noch nicht da, aber so kann man die Wochen- und Sonntagszeitschriften mal richtig intensiv durcharbeiten, sich was Feines kochen, ein bisschen im frühlingshaften Garten werkeln und den lieben Gott einen guten Mann (mit Bart, irgendwas ist ja immer) sein lassen.
Und dann hatte der Fischhändler mV noch Venusmuscheln. Eigentlich sollten es ja Moules frites werden, aber da konnte ich doch nicht widerstehen, schmiss kurzerhand die Essenplanung über den Haufen und servierte Spaghetti Vongole und dazu gab es
2009 Les Chaillets
Yves Cuilleron, Condrieu
wie es die Appellation verlangt ein reinrebiger Viognier von zT hundertjährigen Reben, der über neun Monate auf der Hefe (sur lie) ausgebaut wurde.
Der hatte es in sich und er ergänzte das Essen perfekt.
Von goldgelber Farbe und einem verschwenderischen Duft nach Holunderblüten, Veilchen, vor allem aber Pfirsich und Mango sowie Feuerrauch und einer kühlen Mineralnote.
Das Mundgefühl ist cremig, elegant, geschliffen klar, einfach perfekt. Die Fruchtaromen werden nun noch intensiver wahrgenommen, sehr reife Pfirsich- und Mangonote, wie von Früchten, die ganz kurz vor der Überreife stehen, dazu Holunderblütensirup, Veilchenlakritz, Waldgeißblatt (an dieser Stelle herzliche Grüße an Grenache ). Der Wein ist reif, perfekt ausbalanciert mit seiner gradlinigen kräftigen Säure und den warmen verführerischen Fruchtaromen.
Der Abgang ist kraftvoll und ziemlich lang, fast so lang wie unser örtlicher Karnevalszug.
Er ist wieder da! Ich meine jetzt nicht diesen, wie Denis Scheck im letzten "druckfrisch" so zielsicher formulierte "albernen Naziporno", auch wenn dessen Einbandgestaltung es nahe legt.
Nein, es geht um den Oberlippenbart en-soi. Dachten wir noch vor gar nicht langer Zeit, so um Weihnachten letzten Jahres beispielsweise, das wäre so Achtziger und seit Thomas Magnum einem gnädigen Vergessen anheim gefallen, so lesen wir jetzt zum Beispiel in ultimativen Trendführern für den hippen Herrn, dass der Mann von heute wieder gepflegte Oberlippenbehaarung zeigt. Genau diese Bartform, an der man (fast hätt ich "zu meiner Zeit geschrieben") unzweifelhaft den Polizeibeamten aus dem mittleren Dienst in Zivil erkennen konnte (vor allem wenn zusätzlich in braun karierte etwas ausgetragene Sakkos und Jeans gewandet) und die wegen ihres gehäuften Auftretens in bestimmten Filmgenres ihren Beinamen erhalten hat, ihr wisst schon … was mit Balken.
Ich finde das nicht fair. Alle Emanzipation oder Genderkokolores hin oder her, wir Frauen nehmen bei unserem Outfit, Haarpracht, Make-up etc. durchaus Rücksicht auf die Erwartungen und Empfindlichkeiten männlicher Gegenüber. Und Ihr, liebe Herren? Ich kenne keine Geschlechtsgenossin, die auch nur ein bisschen für diese kratzigen Bürsten übrig hat, da mögen sie noch so gepflegt sein. Mit Schaudern erinnere ich mich noch an die gereizte Haut über meiner Oberlippe nach verschärftem Zärtlichkeitsaustausch mit meiner ersten großen Liebe. Danach hab ich darauf geachtet, mich nicht mehr mit (Oberlippen)Bartträgern einzulassen bzw. sanft aber bestimmt eine Komplettrasur durchzusetzen. Vollbart geht schon mal gar nicht.
Da ich in diesem Forum mit einiger Wahrscheinlichkeit hauptsächlich männliches Publikum anzutreffen glaube, finde ich diese Hinweise hier strategisch gut platziert: Jungs, überlegt Euch das gut, bevor Ihr meint, Euch so zu "verschönern" zu müssen. Auch im Hinblick auf den Verzehr weich gekochter Frühstückseier und Nudelsuppe.
Weingenuss ist allerdings unkritisch, da Wein im Gegensatz zu Bier, keine Schaumkränze auf der Oberlippe hinterlässt, die man, also Mann, meistens nie vollständig wegwischt und so ein Restschäumchen hat den gleichen Effekt bei intimen Geständnissen, wie das berühmte Loriotsche "Sagen Sie jetzt nichts, Hildegard – ja, nun sagen Sie doch etwas!" Nüdelchen.
Karneval, um jetzt das Thema abzuschließen, ist eigentlich gar nicht so übel. Man hat drei Tage am Stück frei (jedenfalls in unserer Gegend), kann sich erholen, leider ist das neue Buch noch nicht da, aber so kann man die Wochen- und Sonntagszeitschriften mal richtig intensiv durcharbeiten, sich was Feines kochen, ein bisschen im frühlingshaften Garten werkeln und den lieben Gott einen guten Mann (mit Bart, irgendwas ist ja immer) sein lassen.
Und dann hatte der Fischhändler mV noch Venusmuscheln. Eigentlich sollten es ja Moules frites werden, aber da konnte ich doch nicht widerstehen, schmiss kurzerhand die Essenplanung über den Haufen und servierte Spaghetti Vongole und dazu gab es
2009 Les Chaillets
Yves Cuilleron, Condrieu
wie es die Appellation verlangt ein reinrebiger Viognier von zT hundertjährigen Reben, der über neun Monate auf der Hefe (sur lie) ausgebaut wurde.
Der hatte es in sich und er ergänzte das Essen perfekt.
Von goldgelber Farbe und einem verschwenderischen Duft nach Holunderblüten, Veilchen, vor allem aber Pfirsich und Mango sowie Feuerrauch und einer kühlen Mineralnote.
Das Mundgefühl ist cremig, elegant, geschliffen klar, einfach perfekt. Die Fruchtaromen werden nun noch intensiver wahrgenommen, sehr reife Pfirsich- und Mangonote, wie von Früchten, die ganz kurz vor der Überreife stehen, dazu Holunderblütensirup, Veilchenlakritz, Waldgeißblatt (an dieser Stelle herzliche Grüße an Grenache ). Der Wein ist reif, perfekt ausbalanciert mit seiner gradlinigen kräftigen Säure und den warmen verführerischen Fruchtaromen.
Der Abgang ist kraftvoll und ziemlich lang, fast so lang wie unser örtlicher Karnevalszug.